Zum Jubel der ganzen Familie

Auch wenn Mütter bei Familienautos oftmals vehement die Richtung vorgeben müssen. Beim neuen Chevrolet Orlando werden sie vermutlich weit weniger Überzeugungskraft benötigen als etwa bei der Wahl des Zweitwagens. Mit einem in dieser Klasse ungewöhnlichen Design hat der amerikanische Autobauer einen familienfreundlichen-Van geschaffen, der bei allen Familienmitgliedern gut ankommen soll.

Bewusst haben die Konstrukteure mit den traditionell konservativen Designregeln gebrochen und dem Van ein agiles, sportliches Aussehen verliehen. Die niedrige Dachlinie, die Ecken und Kanten und nicht zuletzt die ausgestellten Radkästen erinnern ein wenig an ein muskulöses US-Car. Damit darf man auch die Kleinen bis vor die Schule fahren, ohne das sie sich für das Auto schämen. Dann wird die Rückbank umgeklappt und Platz geschaffen für den großen Wocheneinkauf.

Maximale  1487 Liter Ladevolumen bietet der Orlando, wenn die zweite und dritte Sitzreihe umgeklappt werden und bis unters Dach beladen wird. Noch 727 Liter sind es, wenn nur die dritte Reihe unten bleibt. Und nur noch knappe 90 Liter bleiben in der Siebensitz-Kombination. Kaum Platz für großes Gepäck.

Aber auch große Kinder, die bereits die 1,60 Meter Marke überschritten haben, werden sich über das beengte Platzangebot in der dritte Reihe beschweren. Auch wenn diese ohne Aufpreis serienmäßig an Bord ist, andere Hersteller verlangen dafür bis zu 700 Euro, für lange Fahrten ist das Sitzen dort keine angenehme Angelegenheit.

Familienauto und Verwandlungskünstler
Die zahlreichen Klappvariationen der Sitze machen den Van nutzbar für vielerlei Aktivitäten – mit der ganzen Familien, dem Sportverein des Sohnes oder dem Partner und dem Mountainbike. Genügend Ablagemöglichkeiten für Kleinigkeiten haben die Konstrukteure dafür wohlwissend vorgesehen. Neben einer ganzen Reihe von einzelnen Ablagefächern im Ladebereich, gibt es unter anderem zwei große Getränkehalter in der Mittelkonsole, Straßenkarten- und Flaschenhalter in der Vorder- und Fondtüren.

Hinter der Frontpartie der Audio-Einheit versteckt sich die wohl raffinierteste Ablage im Auto, die sich hydraulisch gedämpft langsam öffnet, betätigt man die Drucktaste unterhalb des CD-Einschubs. Dort können vor den Blicken Neugieriger, MP3-Player, Sonnenbrille oder die Brieftasche verstaut werden. Je nach Ausstattungsvariante umfasst das Fach aber auch einen AUX-Anschluss und einen optionalen USB-Anschluss für MP3 oder iPod.

Europäisches Fahrgefühl
Moderne Zeiten bei Chevrolet. Und gute Aussichten, dem deutschen Markt die Marke attraktiv zu machen. „Der neue Orlando spielt für uns eine wichtige strategische Rolle bei der Produktoffensive in Europa“, sagt Wayne Brannon, Präsident und Geschäftsführer von Chevrolet Europe. Und Brannon hofft auf eine große Akzeptanz. Immerhin ist der Familien-Van der Beginn eines ehrgeizigen Vorhabens, innerhalb der kommenden 15 Monate sieben neue Modelle einzuführen.

Mit einem Fahrwerk und einer Motorisierung, die dem europäischen Fahrgefühl gerecht werden, haben die Ingenieure bereits einen wesentlichen Teil zum geplanten Erfolg beigetragen. Bewusst haben sie dazu unter anderem wesentliche Fahrwerkelemente der Kompaktlimousine Cruze verwendet. Und der Cruze wiederum nutzt die selbe Bodengruppe wie der Opel Astra.

Sparsame Motoren
Auch bei der Auswahl der Motoren hat man sich an europäischen Werte orientiert und bietet drei kraftstoffsparende Chevrolet-Aggregate an: ein Benziner und zwei Dieselmotoren. Der 1,8-Liter-Benziner leistet 141 PS bei 6200 U/min und erreicht ein Drehmoment von 176 Nm bei 3800 U/min. Damit kommt er auf maximale 185 km/h. Den Verbrauch gibt der Hersteller mit 7,3 Litern auf 100 km an.

Für Drehmoment-Verwöhnte hat die GM-Tochter seinen beiden 2,0-Liter-Dieselmotoren aufgepeppt – einen mit 130 PS, den anderen mit 163 PS. Der leistungsstärkere der beiden Motoren bringt es bei 2000 U/min schon auf ein maximales Drehmoment von 360 Nm und ist neben einem 6-Gang-Schaltgetriebe auch mit einem 6-Gang-Automatikgetriebe verfügbar.

Die schwächere Version mit einen Drehmomenthöchstwert von 315 Nm wird mit einem 6- Gang-Schaltgetriebe angeboten. Damit schafft er es auf 180 km/h Höchstgeschwindigkeit – gegenüber 195 km/h der PS-stärkeren Motorisierung. Mit rund 6 Liter/100km soll der Kraftstoffverbrauch bei beiden Motorisierungen identisch sein, so die Angaben im Prospekt.

Beim Preis unterbietet Chevrolet die Konkurrenz

Ganz zum Wohle einer knappen Familienkasse ist auch der Preis für das Einstiegsmodell mit dem 1,8-Liter-Benzinmotor kalkuliert worden. Bereits für 18.990 Euro ist die LS-Version erhältlich – serienmäßig mit ESC, sechs Airbags, CD-Radio mit 4 Lautsprechern sowie elektrisch verstellbare und beheizbare Außenspiegel. Auch wenn eine manuelle Klimaanlage erst gegen Aufpreis mitgeliefert wird. Das Preisniveau liegt deutlich unter den Modellen der Mitbewerber wie dem Mazda 5 oder dem Renault Grand Scénic.

Die LT-Version, die es ab 20.490 Euro beziehungsweise als Diesel ab 22.390 Euro gibt, ist dann unter anderem schon mit Klimaanlage, elektrischen Fensterhebern hinten und Parksensoren, einem wichtigen Detail, ausgestattet. Im Ausstattungspaket LT+, ab 21.390 Euro, sind zusätzlich 16“ Leichtmetall-Felgen aufgezogen, eine elektrische Klimaanlage, 6 Lautsprecher sowie Nebelscheinwerfer eingebaut. Das 6-Stufen Automatikgetriebe und ein Navigationssystem mit 7“ Farb-Bildschirm ist allerdings wieder nur gegen Aufpreis erhältlich.

Ab 22.890 Euro gibt es die LTZ-Version mit17“ Leichtmetall-Felgen, zusätzlichem Licht- und Regensensor, einem automatisch abblendbaren Rückspiegel, elektrisch anklappbare Außenspiegel, dem Navigationssystem sowie Tempomat. Wer es noch exklusiver haben möchte, etwa mit Glas Schiebedach, Ledersitzen und Sitzheizung, der muss sich das Exklusiv-Paket mit 18“ Leichtmetall-Felgen als Option dazu bestellen.  

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