Urlaubsfreude Kreuz und Quer

Denn gefährlich verlockend ist der große Stauraum. Schnell werden zur Kleidung, Bettwäsche und dem Geschirr noch Vorräte, Campingmöbel und, und, und gepackt. Ohne Rücksicht auf das zulässige Gesamtgewicht wird die Fahrt zu einem riskanten Manöver. Das weiß auch die Polizei und kontrolliert gerade in der Urlaubszeit verstärkt. Verlieren Sie beim Addieren den Überblick, können Sie etwa bei TÜV, Dekra oder auf Bauhöfen an Autobahnen das beladene Wohnmobil wiegen lassen.
Tipps zum Gewicht sparen: Mit halbleerem Frischwassertank fahren, schwere Stahlgasflaschen gegen Alugasflaschen tauschen, Geschirr und Gläser aus Kunststoff und nur wenige Lebensmittel und Konserven mitnehmen. In Europa findet sich fast immer ein Supermarkt. Beim Beladen ferner beachten, dass schwere Gegenstände möglichst tief und nahe der Achse verstaut werden. Und keine Gegenstände lose ins Fahrzeug legen – bei einer plötzlichen Vollbremsung fliegen diese wie Katapulte durchs Auto.

Genügend Gas dabei
Während die grauen 5- oder 11 kg-Gasflaschen in Deutschland an vielen Campingplätzen und im Campinghandel gegen volle Flaschen getauscht werden, kann es im Ausland unter Umständen Probleme geben. Bevor Sie auf Sparflamme kochen, planen Sie auch den Gasverbrauch. Als Faustregel gilt: Für das Kühlen des Kühlschranks und Kochen reichen eine 11- und eine 5-kg-Flasche etwa drei bis vier Wochen. Wenn Sie aber damit auch heizen, müssen Sie schon nach etwa einer Woche nachfüllen.

Wichtige Technikkontrolle
Der Gesetzgeber schreibt vor, alle zwei Jahre die Gasanlage prüfen zu lassen. Schauen Sie nach der gültigen Prüfplakette und ob die Gasflaschen in rüttelsicheren Halterungen montiert sind. Dann probieren Sie die Funktion von Heizung, Kocher, Kühlschrank und Boiler. Vergessen Sie nicht, genügend Wasser in Tank und Boiler zu füllen.
Überprüfen Sie ferner Motoröl, Kühl- und das Scheibenwischwasser sowie die Reifen auf Beschädigungen und Luftdruck (active woman mobil Ausgabe Mai/Juni 2009 ab Seite 20). Wichtig: Funktioniert die Beleuchtung? Nehmen Sie Ersatzbirnen mit. In Länder wie Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Mazedonien, Slowenien, Tschechien und Spanien ist die Mitnahme von Ersatzglühbirnen Pflicht. Wir empfehlen Ersatzlampenboxen mit Lampen für die wesentlichen Lichtfunktionen.

Spannung aus der Batterie
Herkömmliche zyklenfeste Bleisäure-Batterien halten bei richtiger Behandlung etwa sechs Jahre. Zwar gibt die EurobaT-Spezifikation (EurobaT 8 – Gebrauchsdauer 8 Jahre) für verschlossene Bleibatterien (VRLA) die Haltbarkeit vor. Doch beeinflussen Umgebungstemperatur, Ladezyklen, Überladung, Tiefentladung die Lebensdauer nachhaltig. Experten sehen heute in so genannten AGM-Batterien eine attraktive Alternative. Sie sind relativ neu auf dem Markt. Der Preis für 200 Ah beträgt knapp 200 Euro. Weitere Alternativen zur Aufbaubatterie sind die wartungsarme Deta-Solarbatterie (250 Ah, etwa 230,- Euro) und die auslaufsichere Sonnenschein-Dryfit Solarbatt, Gel, (230 Ah für 474.- Euro.

Trügerische Sicherheit
Reifen an Wohnanhänger führen oft ein Schattendasein. Weil sie selten mehr als wenige tausend Kilometer im Jahr bewegt werden, billigen ihnen viele Camper ‚das ewige Leben‘ zu. Ein gefährlicher Trugschluss. Das führt immer wieder zu Unfällen und Pannen, wie Wolfgang Schiwietz, Leiter Technik & Tuning bei Yokohama, weiß: „Mit den Jahren wird es kritisch, besonders bei Reifen, die nicht permanent im Einsatz sind. Die so genannten Weichmacher in den Gummimischungen, die ein Aushärten und einer Rissbildung vorbeugen, werden nur im Fahrbetrieb aktiviert.“
Wurde für das Gespann eine erweiterte Zulassung auf 100 km/h beantragt, sind „greise“ Reifen sowieso ein Tabu. „In diesem Fall dürfen sie nicht älter als sechs Jahre sein“, erläutert Schiwietz eine zentrale Vorschrift. „Bei allen anderen Anhängern sollten die Reifen spätestens alle acht bis zehn Jahre erneuert werden“.
Wichtig: Der einzelne Reifen darf nicht durch zu Gewicht überlastet werden. Die Buchstaben-Kombination ‚LI‘ (Load Index) zeigt an, mit wie viel Gewicht ein Reifen belastet werden. Steht dort die ‚100‘, trägt jeder Reifen 800 Kilo. Übersetzungshilfe bietet die Tabelle unter der Rubrik "Gut zu Wissen" auf www.yokohama.de.

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