Toskana – dem Chianti auf der Spur

Weltberühmte Städte wie Florenz, Siena und Pisa prägen das Bild und natürlich – „nel Cuore della Toskana“ – das berühmte Chianti classico! Ist es die ewige Sehnsucht nach heiterer Schönheit,Wärme und sonnig leichtem,mediterranen Lebensgefühl das uns immer wieder in das Land hinter den Alpen reisen lässt Was macht diese ewige Faszination aus?

Toskana – Region der klaren Schönheit

Eine unbeschreiblich ebenmäßig geformte Landschaft beeindruckt den Toskana-Besucher. So schlicht wie perfekt schwingen grüne Hügel in weichen Wellen auf und ab, geben terrakottafarbenen Bauernhäusern eine Heimat und im Frühjahr zaubert üppig blühender Klatschmohn knallrote Farbtupfer in die Felder.

Im Sommer tauchen Sonnenblumen alles in ein Meer aus Gelb und Feigenbäume tragen dicke,saftig süße Früchte. Wie durch einen Weichzeichner lässt das besondere Licht der Abendsonne Olivenbäume silbrig glänzen und verleiht den weitgeschwungenen Hügeln eine magische Ausstrahlung.

An langen Alleen stehen elegante Zypressen Spalier und recken, einem Scherenschnittmuster gleich,ihre schlanke,hohe Gestalt in den Himmel. Dichte Waldgebiete wechseln sich ab mit zarten Pinienhainen und „certamente“ Weinstöcke wohin das Auge reicht.

Dem Chianti auf der Spur

In erster Linie wächst hier natürlich der bekannteste Wein Italiens – der Chianti. Gewonnen aus der Sangiovese-Traube,der Leitsorte der Toskana, darf er sich im ganzen Gebiet Chianti nennen, allerdings nur zwischen Florenz und Siena,Val di Pesa und Arno wächst im Herzen der Toskana,auf 300 bis 550m Höhe, der berühmte Chianti classico. Was hat es mit dem Zusatz „classico“ auf sich?  

Im Jahre 1924 schlossen sich 33 Winzer aus dem kleinen Chianti-Gebiet zusammen und gründeten das Consorzio Viano Chianti classico, das streng über die Qualität des Chinati classico wacht. Nur Wein der aus diesem Gebiet stammt und bestimmte Kriterien erfüllt, darf sich classico nennen. Als Beweis und Erkennungsmerkmal der Echtheit erhält dieser Wein vom Consorzio ein Siegel mit dem „gallo nero“,dem schwarzen Hahn.

Ebenso wie der berühmte Chianti classico sind auch Vino Nobile di Montepulciano, Brunello di Montalcino in aller Munde und ein berühmter Cabernet Sauvignon mit dem klangvollen Namen Sassicaia trumpft schon seit Jahren in der internationalen Weinszene auf.

Vagliagli und Dievoles vergessene Reben

Richtig spannend wird es aber wenn man die bekannten Weinpfade einmal etwas verlässt und sich auf den Spuren der fast schon vergessenen,alten Rebsorten des Chianti classico begiebt. Mitten im Herzstück des Chianti classico, zwischen den Hügeln von Vagliagli schmiegt sich das Hotel & Wine Resort Villa Dievole in die Landschaft. Seit vielen Jahren schon widmen sich die Inhaber des Weinguts sehr aktiv der Rekultivierung alter Rebsorten.

Beauftragt von der Universität Siena wurde das Weingut Dievole auserkoren,die Landflächen des Klosters La Certosa di Pievescola nach alter Tradition zu bewirtschaften um historische Sorten wieder neu zu beleben. Namen wie Mammolo,Saragiolo,Aleatico,Foglia Tona und Barsaglina kennt heute kaum jemand mehr aber über viele Jahrhunderte hinweg kelterten die Bauern Dievoles genau aus diesen einheimischen(autochthonen) Rebsorten fruchtig frische Weine, die exakt dem Terroir der Region entsprachen.

Heute dominieren in der Toskana die Klassiker der Gegenwart wie Sangiovese,Malvasia Nera,Petit Verdot und Syrah aus denen sich ohne Frage ganz hervorragende Weine produzieren lassen. Aber der Trend zurück zu Traubensorten aus der Vergangenheit ist immer stärker zu spüren und bringt neue Geschmackserlebnisse in den etwas monoton gewordenen Weinanbau.

Das Weingut Dievole erweckt alte Reben aus ihrem Dornröschenschlaf und versteht sich trotzdem vortrefflich darauf eine Brücke zwischen den so genannten „super tuscans“ ,den bekannten kräftigen,vollmundigen Cuvées und Weinen aus alter Tradion, zu bauen.

Wer will kann dort nicht nur hochwertige Weine verkosten und ganz vorzüglich original toskanisch speisen, sondern auch feudal wohnen. Behutsam renoviert, hat die Villa ihren historischen Charakter bewahrt, so daß es nicht viel Fantasie braucht, um sich wie ein stolzer Gutsbesitzer zu fühlen. Eingebettet in 400 Hektar Land breiten sich um das traumhaft schöne Anwesen Zypressen, Pinien,Olivenhaine und Weinberge aus wie ein schön gewebter Teppich. Tipp: am besten erkundet sich die Landschaft ganz stilecht mit einem (roten) Piaggio Flitzer,den man sich im Hotel ausleihen kann.  

Spezialitäten der Toskana

Dichte Wälder voller Pilze,Trüffel und Wild aller Art bestimmen den Speiseplan der rustikalen toskanischen Küche, die oftmals auch als bäuerlich bezeichnet wird. Aber genau das macht die toskanische Küche so besonders. Einfach, ursprünglich und Zutaten von bester Qualität sind die Basis. Überall wachsen würzige Kräuter, wird aromatisches Olivenöl produziert und in den Wäldern tummeln sich massenhaft schmackhafte Wildschweine ,die nicht nur herrliches Ragú al cinghiale ergeben, sondern auch zu köstlichen Rohschinken und Würsten verarbeitet werden.

Und natürlich sollte man unbedingt DIE Toskana Spezialität schlechthin probieren– Bistecca Fiorentina. Das Fleisch stammt von den berühmten weißen Chianina-Rindern, die ihren Ursprung in der Toskana haben und als älteste Rinderrasse Italiens gelten. Das Fleisch ist von aussergewöhnlicher Qualität und wer nicht gerade Vegetarier ist wird dahinschmelzen. Ein kräftiger,vollmundiger Rotwein aus Dievole dazu – was will man mehr?

Die Kultur der Toskana
Vielleicht noch ein wenig Kultur, damit auch der Geist satt wird. Vagliagli ist ein perfekter Ausgangspunkt um das nur 12 km entfernte Siena zu besichtigen und in 60 km erreicht man die Hauptstadt Florenz. Zwei alte toskanische Städte ,die sich an Schönheit überbieten und doch gegensätzlicher nicht sein könnten. Seit dem Mittelalter Rivalen und von jahrhundertelangen Kämpfen um die Vorherrschaft geprägt, zeigen sich sowohl im Stadtbild als auch im Charakter der Bewohner nach wie vor große Unterschiede.

Beide Städte begründeten ihre Macht im Bankwesen und im Handel. Siena betrieb Handel mit Getreide und Florenz mit Seide und Wolle. Der alte Wettstreit wer ist bedeutender,schöner,geschichtsträchtiger ist auch heute noch vorhanden. So sagen die Sieneser den Florentienern Arroganz und eine gewisse Schwatzhaftigkeit nach,wohingegen die Florentiener den Sienesern Stolz und Verschlossenheit vorwerfen.

In Siena taucht man ein in eine mittelalterliche Stadt gotischer Ausprägung,verliert sich in verwinkelten Gassen deren Häuser in goldenen Terrakottatönen leuchten. „Il sogno gotico“ – gotischer Traum, so bezeichnen die Sieneser ihre Stadt. In Florenz hingegen empfängt einen eine kühle Pracht aus herrschaftlichen Palazzi. Spaziert man durch die historische Altstadt hat man das Gefühl wie durch ein lebendiges Museum zu gehen. Ohne Frage zählt Florenz zu den architektonisch bedeutendsten Städten der Welt und wurde 1982 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Ob Florenz oder Siena – beide Städte sind einfach zum verlieben schön.

Weitere Informationen:
Hotel & Wine Resort Villa Dievole
www.villa-dievole.com

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