Subaru Outback Eyesight: Sehkraft-Verstärker fürs Auto

Rechts und links neben dem Innenspiegel ist jeweils eine Kamera verbaut. Beide funktionieren als Stereokamera und dienen der optischen Kontrolle, um Hindernisse auf der Straße zuerkennen. Im Gegensatz zu vielen herkömmlichen Assistenzsystemen nutzt die von Subaru entwickelte Technik nicht Radar oder Mikrowellen sondern eine Stereokamera zur Erfassung von Umgebungsdaten.

Laut Hersteller gehört zum Funktionsumfang von Eyesight ein vorausschauender Notbremsassistent (Pre-Collision Braking Control), eine adaptive Geschwindigkeits- und Abstandsregelung (Adaptive Cruise Control), ein Spurleitassistent (Lane Departure Warning), ein Spurhalteassistent (Lane Sway Warning) sowie ein so genannter "Lead Vehicle Start Alert", eine Funktion, die den Fahrer an einer Ampel oder im Stau benachrichtigt, wenn das vor ihm haltende Fahrzeug anfährt.
Stereokamera erkennt auch größere Tiere
Die für das System eingesetzte Stereokamera befindet sich im Wageninneren. Sie ist als integrierte Einheit rechts und links vom Rückspiegel angebracht. Die damit erreichte Identifikationsfähigkeit von Objekten ähnelt in ihrer Komplexität der des menschlichen Auges. Andere Systeme arbeiten zum Beispiel mit einer Monokamera in Verbindung mit Mikrowellen oder ausschließlich mit einem Laserradar. Diese unterscheiden sich in ihrer Fähigkeit der Erkennung anderer Verkehrsteilnehmer – also Autos, Motorräder, Fahrräder oder Fußgänger – von Eyesight, das diese durch das stereoskopische Kamerasystem mit Abstandsmessung und Winkelerkennung identifiziert und priorisiert.
So funktioniert Eyesight
Kern des Fahrerassistenzsystems ist die vorausschauende Bremssteuerung (Pre-Collision Braking Control). Die beiden Kameralinsen erkennen vorausfahrende Fahrzeuge und ordnen diese je ihrer Position ein. Dabei setzt die Spurerkennung von Eyesight die wichtigsten Grundparameter. Im Fokus der Anlage steht das direkt vorausfahrende Fahrzeug in derselben Spur. Fahrzeuge in Nachbarspuren werden wahrgenommen, bleiben aber ohne Auswirkung auf das System, solange sie die Spur halten.

Für die sich vor dem Eyesight-Fahrzeug befindlichen Objekte werden bis zu einem Abstand von 110 Metern aufgrund dessen Bewegungen der Lenkwinkel sowie Geschwindigkeit und Gierrate erfasst. Bei Gefahr einer Kollision wird der Subaru-Fahrer durch optische Signale im Display und akustische Warnhinweise (Pieptöne) darauf aufmerksam gemacht. Zu diesem Zeitpunkt verändert das System außerdem die Charakteristik der Vehicle Dynamics Control (VDC), des von Subaru entwickelten Stabilitätsprogramms.

Damit werden schnelle Ausweichbewegungen ermöglicht, ohne dass VDC den Fahrer daran hindert. Reagiert dieser nicht auf die erste Warnstufe, leitet Eyesight einen dreifach abgestuften automatischen Bremsvorgang ein. Das System arbeitet bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 200 Stundenkilometern.
Automatische Abstandsregelung entschleunigt das Fahren
Ein weiterer wichtiger Bestandteil von Eyesight ist die automatische Abstandsregelung (Adaptive Cruise Control). Diese ergänzt die Geschwindigkeitsregelanlage. Das eingestellte Tempo (bis 180 km/h) wird konstant eingehalten, solange kein Fahrzeug in derselben Spur voraus zu erkennen ist. Taucht ein anderes Auto in der Spur des Eyesight-Fahrzeugs auf, reduziert das System die Geschwindigkeit so, dass immer der optimale Abstand zum Vordermann eingehalten wird.

Die automatische Abstandsregelung nutzt für den Bremsvorgang die Daten und Funktionen der vorausschauenden Bremssteuerung und der automatischen Leistungsdrosselung. Außerdem erkennt die Stereokamera ein Abbremsen des Vordermanns bereits durch die aufleuchtenden Bremslichter, was zu einer schnelleren und gleichmäßigeren Geschwindigkeitsanpassung führt als die reine Abstandsmessung. Der ebenfalls in Eyesight enthaltene Spurhalteassistent (Lane Departure Warning) mit integriertem "Schlangenlinien-Detektor" (Lane Sway Warning) verhindert, dass ein mit diesem System ausgestattetes Fahrzeug ungewollt die Spur verlässt, beispielsweise, wenn der Fahrer übermüdet ist.
Hallo-Wach-Alarm
Der Spurhalteassistent wird bei einer Fahrzeuggeschwindigkeit von 50 km/h aktiviert, der "Schlangenlinien-Detektor" ab 60 km/h. Die Ausgabe der Warnsignale erfolgt auch hier akustisch und über eine Anzeige auf dem Display. Subaru hat in sein Eyesight-System außerdem einen so genannten "Lead Vehicle Start Alert" integriert: Ein "Hallo-Wach-Alarm" informiert den Fahrer, falls der Vordermann sich nach einem Stillstand weiter als drei Meter vorwärtsbewegt, aber das eigene Fahrzeug noch steht. Hilfreich vor allem im Stadtverkehr an Ampeln oder im Stau auf der Autobahn.

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