Spannend unterwegs

Frau Mühlhausen, viele Eltern holen am letzten Schultag ihre Kinder direkt von der Schule und starten gleich von dort aus mit dem Auto in den Urlaub.
Schrecklich. Gerade im Hinblick auf die ’schönsten Wochen‘ des Jahres sollte die Anreise mit Kindern im Auto gut geplant sein. Eine gute Reisevorbereitung reduziert den Stress und sie werden entspannt ihr Urlaubsziel erreichen.

Die Eltern sollten also neben dem Urlaubsziel auch die Reiseroute besprechen?
Auf jeden Fall. Im empfehle, mit den Kindern die Reiseroute im Detail zu planen und dabei auch auf Besonderheiten entlang der Reiseroute hinweisen. Etwa auf alte Burgen oder spannenden Orte. Damit steigt die Vorfreude auf den Urlaub und die Kleinen wissen, was auf sie zukommt.

So wird die Urlaubsfahrt an die Nordsee zur Bildungsreise mit Unterhaltungswert?
Richtig! Und das ist auch gut so. Kinder lieben dies Art der gemeinsamen Unterhaltung mehr, als das Gameboy-Spiel alleine. In der Buchhandlung gibt es mittlerweile eine große Auswahl spezieller Reiseführer für Schulkinder. Damit wecken Sie das Interesse für andere Regionen und Länder. Beispielsweise kann abwechselnd aus dem Reiseführer vorgelesen werden.

Ist das Reisen mit ‚Baby an Bord‘ problematisch?
Babys verhalten sich auf längeren Autofahrten meistens ruhig und schlafen viel, sobald der Motor gestartet wird. Dennoch empfiehlt es sich nach jeweils 1,5 Stunden eine Rast einzulegen und die Sitzhaltung des Kindes zu verändern. Auch muss darauf geachtet, dass es vor der prallen Sonnen geschützt wird. Im Übrigen sollten Sie folgendes nicht unterschätzen: Das heissgeliebte Kuscheltier oder die Kuscheldecke schenken ihrem Kind während der Fahrt Geborgenheit.

Wie oft sollten die Eltern Pausen einplanen?
Insbesondere für die älteren Kinder sollten genügend Pausen eingeplant werden, damit sie Gelegenheit haben sich ausreichend zu bewegen. Raststätten mit Spielplätzen lassen sich bereits im Vorfeld einplanen…

… damit auch die Fahrt zum nächsten Drive-Inn-Restaurant?
Nur in Ausnahmen. Schon bei der Reise sollte Sie auf etwas Besonderes Wert legen. Dazu gehört, dass Sie beispielsweise am Rastplatz im Freien den Picknick-Korb auspacken. Die Speisen mancher Fast-Food-Restaurants liegen oftmals schwer im Magen und man fühlt sich Reise über träge.

Und dann steht man im Stau – stundenlang. Wie halte ich dann die Kinder bei Laune?
Wichtig ist es, dass sich die Kinder nicht alleine fühlen. zeitweise sollte sich ein Elternteil nach hinten setzen und bei den Kindern für Abwechslung sorgen. Sie können miteinander spielen oder auch eine Geschichte erzählen.

Dann freuen sich die Kleinen, doch selber zerrt die Fahrt an den Nerven.
Wer sich vor der Reise mit allen Unwägbarkeiten auseinandersetzt und auch lange Staus mit einkalkuliert, nimmt Vieles gelassener. Um die Nerven zu schonen, sollten die Ferien bereits ein oder zwei Tage vor der Abreise beginnen. In dieser Zeit können Sie die letzten Reisevorbereitung in Ruhe erledigen und sich entspannt auf die ’schönsten Wochen‘ des Jahres freuen

Das Interview führte Andreas Burkert

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