Renntagebuch: Kathi Schwartz – Nürburgring

Das erste Zeittraining am Samstag Vormittag war komplett nass. Ich fühlte mich pudelwohl, hatte Vertrauen zu der nassen Strecke und konnte mich von Runde zu Runde steigern. Es machte wahnsinnig Spaß, im Regen zu fahren und ‚rumzurutschen‘. Am Ende kam ein supertoller 19. Rang raus. Die Schlagzeile hätte lauten können: "Kathi Schwartz schneller als Rossi", wobei hier allerdings nicht der 9-fache italienische Weltmeister Valentino, sondern mein Schweizer Cup-Kollege Colin gemeint ist. 

Trotzdem ein nettes Wortspiel 😉 Bei diesem sagenhaften 19. Platz sollte es allerdings nicht bleiben. Denn im zweiten Qualifying am Nachmittag war es zwar anfangs leicht nass, doch trocknete der Asphalt zum Ende hin immer mehr auf. Alle Fahrer konnten sich daher (natürlich) steigern, auch ich. Dennoch wurde ich auf den 28. Rang verdrängt. Immerhin war ich bei diesen Mischverhältnissen beste Dame im Feld.

Erfolgreiches Qualifying
Nach dem super ersten Qualifying hatte ich Zuversicht fürs Rennen geschöpft, ich betete über Nacht für Regen, doch vergeblich. Am Sonntag Vormittag schien zum Rennen die Sonne, es war relativ warm und leider auch trocken. Trotzdem wollte ich so weit wie möglich nach vorne kommen. Nach einem kleinen Zusammenstoß in der Aufwärmrunde mit Dirk Fuhrmann (er kroch mir fast in den vorderen Teil der Verkleidung) verlor ich durch einen eher mäßigen Start (die Kupplung funktionierte nicht richtig, fürs nächste Rennen kommt eine neue rein) einige Plätze. Beim Anbremsen auf die erste Kurve konnte ich allerdings ein paar davon wieder gut machen.

Nach einem kleinen ‚Massensturz‘ in der vierten Kurve verlor ich letztlich aber an Abstand zur Spitze des Feldes. Ich versuchte zwar, wieder aufzuholen – doch vergeblich. Ein paar Kollegen waren noch hinter mir, so auch Dirk Fuhrmann. Er überholte mich in einer Kurvenpassage, doch da sein Motorrad auf der Geraden nicht richtig lief, ging ich auf der Start-Ziel-Geraden wieder an ihm vorbei. Dieses Spielchen ging fast drei Runden weiter, ehe er in die Box fuhr und sein Rennen somit beendete. Danach fuhr ich relativ einsam und ärgerte mich über meinen verhauenen Start.

Ich hatte mir vom Rennen zu viel erwartet, habe mir nach dem tollen ersten Zeittraining zu viel vorgenommen und selbst Druck gemacht, weshalb ich im Rennen wahrscheinlich zu verkrampft war und nicht richtig mit Spaß fahren konnte. Am Ende kam dann ein enttäuschender 30. Platz raus. Aber ich habe daraus gelernt und will versuchen, das nächste Rennen lockerer und mit weniger Erwartungen anzugehen. Das findet am letzten Juni Wochenende am Red-Bull-Ring in der Steiermark in Österreich statt.

Und nicht verpassen: am Freitag den 29.06. läuft um 16 Uhr auf Sport1 die Zusammenfassung aller IDM-Klassen sowie des ADAC Junior Cups, direkt nach dem Qualifikationstraining der MotoGP, in deren Rahmenprogramm wir dann am ersten Juli Wochenende auf auf dem Sachsenring beim GP Deutschland fahren dürfen.
www.kathischwartz.weebly.com

Lesen Sie auch das Renntagebuch Oschersleben.

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