Peugeot: Windig, nicht bewölkt

Obschon seit einem Jahr auf dem Markt, hat der Peugeot 308 CC nichts an Attraktivität verloren. Der große Bruder des 307 CC bietet Platz für vier Erwachsene und ein wenig Gepäck. Für ein Wochenendausflug waren wir mit ihm in den Bergen unterwegs und haben uns von der Löwenmarke verführen lassen.

Ein Peugeot ist niemals nur rein funktional“, erzählt uns die Designabteilung des französischen Automobilherstellers auf unsere Frage, was denn der neue Claim ‚Motion&Emotion‘ bedeutet, den das Unternehmen für seine neue Markenstrategie definiert hat. Immerhin klingt es wie ein selbst auferlegtes Dogma. Ein Schwur, den sich Peugeot zum 200 jährigen Jubiläum leistet und der kommende Fahrzeuggenerationen prägen soll. Dabei gelang den Franzosen mit dem 308 CC bereits ein Auto, ein Cabrio mit Charakter. Der kompakte Viersitzer mit elektrisch bedienbarem Metalldach ist seit etwa einem Jahr auf dem Markt, zieht aber noch immer zahlreiche Blicke auf sich. Und das in München, der heimlichen Hauptstadt der Cabrios. Von dort aus fuhren wir mit dem großen Bruder des 307 CC in die Voralpen bis nach Tirol – mit einem 140 PS Dieselmotor bestückt und in der auffallenden Farbe ‚Ipanema Blau‘.
Eingeschränkte Sicht Auch wenn die Designer die Heckpartie flacher und weniger massig gestaltet haben, der Blick nach hinten – etwa beim Einparken – ist stark eingeschränkt. Einzig das Piepsen des Einparkassistenten dient als Orientierung. So manche selten freie Parklücke in München verlangt aus diesem Grund viel Fingerspitzengefühl. Doch nicht zum Parken, zum Fahren haben wir uns hineingesetzt. Und da bietet er genügend Antriebskraft, um die Serpentinen komfortabel zu befahren – auch weil er verwindungssteifer und leiser geworden ist. Nun aber schnell das Verdeck auf. Etwa 23 Sekunden dauert das Öffnen und Schließen des Klappdachs, das vom deutschen Zulieferer CTS kommt. Ärgerlich, dass der Vorgang sofort stoppt, sobald der Wagen auch nur rollt. So manche Ampelphase scheint dafür dann doch zu kurz. Dafür bietet das Cabrio genau das richtige Maß an Frischluft – auch wenn zuweilen die extrem schräg stehende Windschutzscheibe den Blick zum Himmel versperrt.
Ein Viersitzer  So bleibt es für die Passagiere im Fond auch noch bei Geschwindigkeiten bis etwa 80 Kilometer pro Stunde erträglich – dann aber wird’s richtig windig. Genügend Platz auf den Rücksitzen bietet der Wagen im Übrigen auch für zwei Erwachsene. Längere Strecken allerdings werden schnell zur Geduldsprobe. Vollbeladen erreichen wir zudem nicht die angegebenen 5,9 Liter auf 100 Kilometer. Wir haben für unseren Wochenendtrip mit Kind und Kegel in die Berge rund 6,8 Liter auf 100 Kilometer verfahren.

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