Es waren aufregende Stunden, die wir wie wild getanzt haben. Zu den besten Beats des Amin Peyman, dem deutschen Booker und Modelagent, der an diesem Abend im Pier 1 im ehemaligen Frankfurter Westhafen im Gutleutviertel in Frankfurt am Main aufgelegt, bewegt sich die geladene Zunft zu Ehren des Ampera-e. Der Rhythmus hat System. Denn mit jedem Tanzschritt liefert die modifizierte Tanzfläche elektrische Energie, die, so zeigt es eine große interaktive Grafik an, das Elektrofahrzeug lädt. Dies soll anschaulich symbolisieren, wie einfach die Elektromobilität ist und welch ein Vergnügen sie bereitet. Der Kompakt-Stromer steht aber auch für eine gehörige Portion Mut.
An diesem Abend ist die Nacht kalt, nahe dem Gefrierpunkt. Und weil Lithium-Ionen-Akkumulatoren keine Kälte mögen und die Reichweitenangst allgegenwärtig in der Presse breitgetreten wird, gibt auch deshalb Opel das Versprechen, mit einem geladenen Akkumulator mehr als 500 Kilometern weit fahren zu können. „Und das ohne irgendwelche Einbußen beim Komfort“, versichert uns Dr. Ralf Hannappel, Director European Electrification von Opel. Und natürlich erklärt er, dass die angegebene elektrische Reichweite auf dem neuen Europäischen Fahrzyklus basiert und bei kalten Temperaturen vom Bestwert abweichen wird. Aber 350 Kilometer sind auch eine Ansage.
Es sind die besonderen Eigenschaften eines Elektromotors, dass er bereits nach wenigen Umdrehungen das maximale Drehmoment bereit stellt. Beim Ampera-e sind es 360 Newtonmetern und die beschleunigen den Wagen in nur 7,2 Sekunden von Null auf 100 km/h. Temperamentvoll lässt sich das umschreiben. Von größerer Bedeutung aber ist, dass er auch beim Überholen auf der Landstraße kräftig anzieht. Ein wesentlicher Sicherheitsaspekt. Den 204 PS des Elektromotors sei Dank.
Und da die mit 60 kWh hochkapazitiven Batterien extra flach in platzsparender Unterflurbauweise angebracht sind, gibt’s reichlich Platz für fünf Passagiere und einen Kofferraum mit dem Fassungsvermögen eines ausgewachsenen Kompaktklasse-Fünftürers. Der Innenraum hat im Übrigen wesentlich mehr Platz als es die Fahrzeuggröße vermuten lässt. Zudem wird der Wagen, wenn er im ersten Halbjahr 2017 auf den Markt kommt, mit zahlreichen Assistenzsystemen ausgestattet sein, die das Fahren in der Stadt und auf dem Land sicherer machen. Darunter auch das etablierte <link https://www.springerprofessional.de/fahrzeugtechnik/onstar-ist-teil-von-opels-vernetzungsstrategie/6561586 – external-link-new-window „OnStar Notrufsystem von GM – Erste Hilfe per Funk“>Onstar-Notruf-System</link>.
Gelassenheit beim Laden ist Trumpf
Beruhigend für die tägliche Fahrt mit einem Elektroauto ist die intelligente Reichweitenangabe. Keine einfache Aufgabe. Immerhin müssen enorm viele Einflussfaktoren berücksichtigt werden. Neben der Temperatur gehören auch Steigungen wie auch das persönliche Fahrverhalten dazu. Laut Hannappel ist dies aber sehr gut gelungen. Wir können dies allerdings erst im Frühjahr bestätigen, wenn die ersten Ausfahrten mit dem Auto möglich sind. Was wir allerdings schon heute erzählen können ist Folgendes: Beim Fahren mit diesem Elektroauto ist Gelassenheit beim Laden Trumpf.
Denn der Ampera-e ist mehrere Tage mobil, bevor er – über Nacht oder während der Arbeitszeit – an der Steckdose neue Energie tanken muss. „Im Alltagsbetrieb sind damit kaum mehr als eine oder zwei Ladungen pro Woche fällig“, weist Opel-Chefingenieurin Pamela Fletcher auf die uneingeschränkte Praxistauglichkeit hin. In der Regel fahren die meisten Pendler nämlich nur um die 60 Kilometer am Tag. Das genügt bei Weitem. Und voll geladen ist gar eine Fahrt von London nach Paris möglich. Oder aber ein Fahrt von München zum Gardasee. Oder von Emden nach Hamburg.
Natürlich sind auch längere Reisen möglich. Es kommt dabei allein auf die Ladestrategie an. Wird der Ampera-e an einer öffentlichen 50-kW-Gleichstrom-Schnellladestation geladen, sind innerhalb von 30 Minuten 150 Kilometer mehr an Reichweite möglich. Wenn dann im ganzen Land solche Ladesäulen installiert werden, lässt sich auch eine Fahrt von den Alpen bis an die Nordsee organisieren. Glaubt man den Ankündigungen des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur, dann sollen bis Ende nächsten Jahres in Zusammenarbeit mit dem Autobahn-Raststättenbetreiber „Tank & Rast“ 400 Schnellladestationen entlang der deutschen Haupttrassen eingerichtet werden.
Darüber hinaus will die Bundesregierung bis zum Jahr 2020 insgesamt 5000 Schnelllade- sowie 10000 weitere Lademöglichkeiten an exponierten Einrichtungen wie Tankstellen, Einkaufs- und Sportzentren, Carsharing-Stationen, Bahn- und Flughäfen sowie an Messezentren einrichten. Weitere Lademöglichkeiten ergeben sich an öffentlichen Wechselstrom-Stationen in ganz Europa – und natürlich auch zuhause: Da „tankt“ der Ampera-e aus einer 4,6-kW-Wallbox (gemäß den landesüblichen Regeln für eine Heim-Installation angebracht), bei Bedarf sogar aus einer gewöhnlichen 2,3-kW-Haushaltssteckdose frische Energie.