CES 2018 Auto-Spezial
Das Automobil ist in diesem Jahr im Spielerparadies Las Vegas das Objekt der Begierde. Die International Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas zeigt die digitalisierte Mobiliät der Zukunft. Das aber ist nicht das Spannendste aus der Wüste Nevadas.
Die Zukunft der Automobilität wird inmitten der Wüste Nevadas offenbart. Auf der CES 2018 präsentieren mehr als 4000 Unternehmen das Neuster aus der IT. Im Mittelpunkt steht das Automobil der Zukunft. Diese fährt künftig autonome - dank künstlicher Intelligent und Deep Learning sicherer und schneller als dies je ein Mensch leisten könnte. Welche Techniken künftig die Automobilbranche und das Automobil in ihren Grundsätzen ändern werden, haben wir für Sie zusammengestellt.
Nissan greift aufs Gehirn seiner Fahrer zurück
Nissan Executive Vice President Daniele Schillaci will wissen, was seine Kunden beim Autofahren denken. Seine Ingenierue arbeiten deshalb an der Schnittstelle zwischen Gehirn und Auto. Die sogenannte Brain-to-Vehicle-Technik soll die Gehirnaktivitäten des Fahrers analysieren und bei der Interaktion mit dem Fahrzeug berücksichtigen. Das Verfahren, dass Nissan auf der CES in Las Vegas (9. bis 12. Januar) demonstriert, soll unter anderem die Reaktionszeiten des Fahrers um 0,2 bis 0,5 Sekunden verkürzen. Wie aber funktiert die Technik?
Laut Nissan misst eine auf dem Kopf des Fahrers platzierte Vorrichtung die Gehirnströme, die anschließend von autonomen Systemen ausgewertet werden. Bewegungen wie das Steuern des Lenkrads oder Bremsvorgänge könnten so "vorhergesehen" und von intelligenten Assistenten schneller umgesetzt werden. Erkennt das System erste Signale einer bevorstehenden Handlung des Fahrers – beispielsweise das Treten des Gaspedals – leiten die Assistenzsysteme diese umgehend ein. Hierdurch ließen sich Reaktionszeiten verkürzen. Fühlt sich der Fahrer unwohl, kann die künstliche Intelligenz im autonomen Modus die Fahreinstellungen oder den Fahrstil entsprechend anpassen. Andere Möglichkeiten schließen die Nutzung von Augmented Reality im Innenraum des Fahrzeugs mit ein. So kann zum Beispiel angepasst werden, was der Fahrer sieht. Dadurch könnte ein angenehmeres Umfeld geschaffen werden.
Das "Dream Car" von ZF ist intelligent
Das "Dream Car" von ZF soll das technisch Mögliche beim autonomen Fahren zeigen. Der Zulieferer präsentiert auf der CES 2018 ein Entwicklungsfahrzeug, das serienfähige Anwendungen für autonomes Fahren bündelt - dank künstlicher Intelligenz. Es sammelt dazu vor allem enorme Menge an Daten.
Laut dem Hersteller ermöglicht die Technik im Fahrzeug hoch- und vollautomatisiertes Fahren gemäß Level 3 und 4. Die Besonderheit am "Dream Car" ist die KI-fähige Steuerbox ZF ProAI. Sie wurde gemeinsam mit dem Partner Nvidia entwickelt. Die Ingenieure können dort Sensordaten einer Erprobungsfahrt einspielen und der Steuerbox KI-Algorithmen antrainieren.
Das Auto für die smarte Stadt
Das intelligente Automobil braucht die smart Stadt. Für den Zulieferer Bosch gehört dazu die allumfassende Vernetzung elektronischer Systeme im Auto. Davon soll auch der Stadtverkehr der Zukunft profitieren. Auf der CES 2018 präsentiert Bosch das Cockpit der Zukunft. Die neue Mensch-Maschine-Schnittstelle mit fünf aufeinander abgestimmten Displays wird an einem Cadillac Escalade vorgeführt.
Der Fahrer wird mittels Fahrerkamera und Sprachassistent erkannt und der Innenraum automatisch auf seine individuellen Einstellungen und Vorlieben angepasst. Infotainment, Navigation und Klimafunktionen werden per Spracheingabe oder mit einem Bedienfeld mit haptischem Feedback gesteuert.
Lesen Sie mehr zum intelligenten Cockpit und vernetze Mobilitätsdienste von Bosch
Intelligenter Sprachassistent hört auf jedes Wort
Einfach drauf losreden. Ein intelligenter Sprachassistent, den Bosch auf der diesjährigen CES vorstellt hört aufs Wort. Der Assistent, der beim ersten Einsteigen auf den Namen "Casey" hört, macht das Autofahren nicht nur komfortabler. Dank der intelligenten Spracherkennung macht er das Autofahren auch sicherer. Statt durch Knöpfe und Touchoberfläche abgelenkt zu werden, übernimmt der Assistent die Bedienung von Funktionen.
"Wer in ein modernes Auto einsteigt, kann sich schon manchmal wie ein Pilot fühlen – Knöpfe, Screens und eine unübersichtliche Menüführung mit tausend Untermenüs. Bosch beendet das Knöpfe-Chaos im Cockpit. Wir machen den Sprachassistenten zum Beifahrer", sagt Dr. Dirk Hoheisel, Geschäftsführer bei Bosch.
Lesen Sie hier, warum der Sprachassistent von Bosch auch offline funktioniert.
Die Kreuzung, die mitdenkt
Kreuzungen haben die Eigenschaft, Unfälle anzuziehen. Zahlen des amerikanischen Verkehrsministeriums zufolge ereignen sich in den USA 51 Prozent aller Unfälle mit Verletzten sowie 28 Prozent aller Unfälle mit Verkehrstoten an Kreuzungen. Durch intelligente Kreuzungen sowie Dedicated Short Range Communication (DSRC)-Sicherheitsfunktionen ließen sich allein in den USA Tausende von Unfällen vermeiden, wie eine Untersuchung des University of Michigan Transportation Research Institute (UMTRI) herausgefunden hat.
Mithilfe von Fahrzeug-zu-X-Kommunikation und Sensortechnik will der Zulieferer Continental gefährliche und unübersichtliche Kreuzungen in intelligente und dadurch deutlich sicherere Kreuzungen verwandeln. Das Konzept des Zulieferers soll jeden Verkehrsteilnehmer im 360°-Umkreis einer Kreuzung erkennen und Position und Bewegung relevanter Objekte an alle sich nähernden Fahrzeuge übermittelten, die über Fahrzeug-zu-X-Kommunikation verfügen. "Mit der Technologie für intelligente Kreuzungen bieten wir einen neuen Sicherheitsbaustein an, der ideal zu künftigen Smart Cities passt", sagte Bastian Zydek, Projektleiter Intelligente Kreuzung.
Wie sich Unfälle an Kreuzungen künftig vermeiden lassen, lesen Sie hier: