Kochbuch-Rezension: Die Adventsküche von Sarah Wiener

Die Köchin Sarah Wiener setzt mit ihrem neu erschienenen Kochbuch „Die Adventsküche von Sarah Wiener - 24 Rezepte für den Winter“ ein bekennendes Zeichen an alte christliche Traditionen. Wir haben drin geschmökert und uns festlich auf die Feiertage vorbereitet. Eine Buchrezension.

Adventszeit ist Fastenzeit

In wenigen Wochen schon neigt sich das Jahr zu Ende. Die Adventszeit markiert den Beginn eines neuen Kirchenjahres. Dass der Advent die Zeit der Ankunft und des Wartens bedeutet, wird leider allzu oft in unserer heutigen Gesellschaft vergessen und in der Routine oder auch Hektik des Alltages verdrängt. Vielmehr beschäftigen wir uns im Monat Dezember damit, was wir unseren Liebsten und Freunden zum Weihnachtsfeste schenken könnten, hetzen durch Straßen und Gassen um am Heiligen Abend nicht in enttäuschte Gesichter zu blicken, und investieren nicht selten viel Zeit und Energie in die Festvorbereitungen.

Selbstverständlich ist unter Advent diejenige Jahreszeit zu verstehen, in der die Christenheit sich auf Weihnachten, der Geburt von Jesus von Nazareth, vorbereitet. In den ersten Jahrhunderten der Kirchengeschichte sahen die Vorbereitungen allerdings gänzlich anders aus, als in unserem Leben des 21. Jahrhunderts. Die Adventszeit war eine für alle Christen verpflichtende Fastenzeit zwischen dem 11. November und dem ursprünglichen Weihnachtsfest am Tag der Erscheinung des Herrn des 6. Januar, die jedoch mit zunehmendem Wohlstand und einer verringerten Abhängigkeit von heimischen Ernten immer mehr in Vergessenheit geraten ist.

Revival alter Traditionen

Die Köchin Sarah Wiener will nun mit ihrem in diesem Winter neu erschienenen Kochbuch aus der edition chrismon des Hansischen Druck- und Verlagshauses Die Adventsküche von Sarah Wiener – 24 Rezepte für den Winter“ ein bekennendes Zeichen in Anlehnung an alte christliche Traditionen setzen und konzentriert ihre Festtagsvorbereitungen auf regionale, nachhaltige Produkte. Bereits seit Jahren steht die passionierte Gastronomin und Unternehmerin für eine gesunde und regionale Küche ein. Ihre Philosophie der Nachhaltigkeit bekommt mit dem kleinen, im DIN-A5-Format erschienen Kochbuch im praktischen und küchenfreundlichen Flexicover-Einband, dahingehend neue Nahrung.

Kulinarischer Advents-Potpourri

Auf rund 80 Seiten präsentiert Wiener in ihrem Kochbuch ein Potpourri der winterlichen Gaumenfreuden. Von Suppen, Vorspeisen und Salaten, über Hauptmahlzeiten bis hin zu warmen Getränken, Gewürzmischungen und weihnachtlichen Gebäckvarianten reichen die Kreationen der Starköchin. Eine „Steckrübensuppe mit gerösteten Kürbiskernen“ klingt dabei ebenso gut wie ein „Weißer Punsch“ am Nikolausabend, „Walnuss-Schokoladen-Plätzchen“ zum Adventsnachmittag oder eine „Rote Beete mit gratiniertem Ziegenfrischkäse und Schalotten-Vinaigrette“ als Auftakt zum Festmenü des Heiligen Abends. Ihre Rezepte bleiben dabei stets bodenständig, sind für den heimischen Herd leicht nachkochbar und zeichnen sich vor allem durch die Auswahl qualitativer, frischer und regionaler Produkte aus. Die Rezepte sind mit kleinen Texten zum Advent, sogenannten „Leckerbissen für’s Hirn“ ergänzt. Zudem hält Wiener für vielerlei Rezepte besondere Tipps am Rande bereit und plaudert am Ende des Buches aus dem Nähkästchen, indem sie Tricks für die heimischen Adventsköchinnen und -köche bereit hält. Platz für den eigenen kreativen Freiraum ist ebenfalls im Buch eingeräumt, hier kann der Hobbykoch seine eigenen Erfahrungen notieren.

Türchen-Kalender zum Aufhängen

Aufgrund seiner gelungenen Mischung an Rezeptideen und Adventsgeschichten ist das Buch mehr als ein reines Kochbuch. Es ist vielmehr als Adventskalender konzipiert und soll dem Leser das Warten auf den Heiligen Abend mit kulinarischen Genüssen aus Koch- und Backhandwerk verkürzen. Mal liefert es uns eine Idee für ein leichtes Mittagessen, mal gibt es Anregungen, wie wir die Kaffeetafel für einen Adventssonntag bereichern können. Die verbleibenden Tage bis Weihnachten zu zählen, gehört dabei ebenso zum christlichen Brauchtum wie einst das Fasten. Wieners Adventsküche ist daher nicht nur im Buchformat erschienen, sondern auch als „Türchen-Kalender“ – kein Kalender, hinter dem wir jeden Tag ein fertiges Stück Schokolade vorfinden, sondern einer, der uns anregen soll, mit allen Sinnen zu genießen und uns dabei Zeit einzuräumen, uns zu besinnen und nicht zuletzt uns an die Bedeutung der Adventszeit zu erinnern.

Unser Fazit: Sarah Wiener hat alle ihre Rezepte selbst mit einer persönlichen Lecker-Note von fünf Sternen ausgezeichnet. Wir zeichnen hingegen Ihr Anliegen aus, dass Sie mit diesem Kochbuch die Rückbesinnung auf alte Traditionen des Weihnachtsfestes unterstreicht und uns die Zeit des Wartens mit leckeren und abwechslungsreichen Gerichten versüßt.

Die Adventsküche von Sarah Wiener

24 Rezepte für den Winter

77 Seiten, mit Lesebändchen

ISBN 978-3-86921-099-5

€ 12,90 (D)/ € 13,30 (A)

Hansisches Druck- und Verlagshaus

edition chrismon (www.chrismonshop.de)

oder

Sarah Wiener

Die Adventsküche von Sarah Wiener

als Türchen-Kalender – zum Aufhängen an der Türklinke

24 Rezepte für den Winter

24 Kalenderblätter

ISBN 978-3-86921-100-8

€ 9,99 (D)/ € 10,00 (A)

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