Kitzbüheler Alpen: Sport mit Tiroler Genuss

Eingebettet zwischen den Kitzbüheler Alpen im Süden und dem Wilden Kaiser im Norden ist das Brixental ein wunderbarer Ausgangspunkt für unzählige Wander,- Mountain und E- Bike-Touren. Bergmassive und „Hörner“ wohin das Auge reicht: Ob Hohe Salve, Kitzbüheler Horn, Brechhorn, Kröndlhorn, Gamsbeil, großer Rettenstein und Gampenkogel. Wer bei diesen Namen bereits leuchtende Augen bekommt – Gratulation. Da kennt sich jemand aus! Allen anderen, die hier gedanklich bereits ins Schwitzen kommen, sei zur Beruhigung gesagt, alles halb so wild mit dem Kaiser. Lassen Sie sich von Brech – und Kröndlhorn nicht ins „Bockshorn“ jagen, denn auch für nicht ganz so konditionsstarke Stadtmenschen gibt es eine wunderbare Lösung: Das E-Bike. Ich habe es getestet.

E-Bike Test
Das Elektrofahrrad, auch unter dem Namen Pedelec( Pedal Electric Cycle) bekannt, funktioniert nach einem ganz einfachen Prinzip: das Treten wird mit Hilfe eines Elektromotors und einer elektronischen Regelung unterstützt. Die Stromversorgung erfolgt durch einen Akku. Eine tolle Idee, wenn da nur nicht die Vorurteile meiner sportlicheren Freunde wären. Wie, du fährst E-Bike? Das ist doch nur was für Rentner und Herzkranke. Schon, aber eben auch für die, die sich genau wie ich, eher der Fraktion Genussradler zugehörig fühlen und nicht unbedingt völlig schweißgebadet das Ziel erreichen wollen.

Das Brixental ist Teil der weltgrößten E-Bike-Destination „Kitzbüheler Alpen und Kaisergebirge. In Zahlen ausgedrückt heißt das über 1000 km Radrouten über Berg und Tal. Bestens ausgestattete E-Bike-Verleihstationen, davon allein neun im Prixental vermieten für nur 20 Euro pro Tag schicke „Pedelecs“.Selbst für absolute Neulinge ist die Bedienung der Räder denkbar einfach und technisch unkompliziert. Schnell erklären charmanteTiroler die wenigen Details welche zur Bedienung notwendig sind und man kann losradeln.

Auf einer 40 km langen und stellenweise steilen Radtour durch das landschaftlich wunderschöne Windautal durfte ich selbst die Vorzüge eine E-Bikes erfahren. Anfänglich noch ein wenig unsicher, war davon innerhalb weniger Minuten keine Spur mehr. Wie ein geölter Blitz schoss das silberfarbene E-Bike durch die herrlich grüne Landschaft. Ein Gefühl von Leichtigkeit, fast wie auf einem Motorrad stellte sich ein.

Mein Übermut, ach das geht ja so leicht voran, war aber spätestens dann vorbei, als es steil bergauf ging und ich nun doch mal richtig in die Pedale treten musste um vorwärts zu kommen. So ganz geschenkt bekommt man den Berg dann auch beim E-Bike fahren nicht. Allerdings hilft der Motor in der Tat kräftig mit, als ob eine unsichtbare Kraft das Rad den Berg hinaufschiebt. Ein durchaus beruhigendes Gefühl und große Hilfe besonders für echte Steigungen und weitere Strecken. Auch weniger Trainierte ermüden dadurch nicht so schnell und können die Landschaft in vollen Zügen genießen.

Zu den landschaftlich reizvollsten Routen in dieser Region gehören der Brixental-Radweg, das Windautal und der Aschauer Höhenweg. Viele weitere schöne Routen findet man ausführlich beschrieben in der E-Bike-Tourenkarte herausgegeben vom Tourismusverband Kitzbüheler Alpen – Brixental.  
Www.kitzbuehel-alpen.com

Brixentaler „KochArt“ setzt auf regionale Kulinarik
Ich gebe es zu: als echter „Flachlandtiroler“ bekommt man mich, ob mit oder ohne E-Bike, sowieso nur auf einen Berg wenn dort Aussichten auf kulinarische Verlockungen bestehen. Zum Glück gibt es davon in dieser Region mehr als genug, wie zum Beispiel die Brixentaler KochArt.

Unter diesem klangvollen Namen verbirgt sich ein kulinarischer Zusammenschluss aus mittlerweile 10 Wirten, die sich die Zubereitung regionaler Gerichte auf ihre Kochmütze geschrieben haben. Auf der Speisekarte findet man eine große Auswahl an traditionellen Gerichten, die mit ihren Zutaten und Aromen eine wahre Ode an die jeweiligen Jahreszeiten darstellen.

Obst,Gemüse, Kräuter und Milchprodukte werden vorwiegend von regionalen Landwirten bezogen und je nach Saison kommen Wild und Fleischspezialitäten,selbstverständlich ohne Massentierhaltung, auf den Teller. Das schmeckt man mit jedem Bissen und für dieses Engagement wurde den innovativen Brixentaler KochArt Erfindern 2011 der Regionalitätspreis verliehen.

Einer dieser 10 Wirte, Michael Grafl vom Gasthaus Steinberg, lag direkt auf meiner E-Bike-Tour durch das Windauer Tal und ich durfte auf seiner herrlichen Terrasse nicht nur ruhen und Kraft tanken, sondern auch noch traumhaft gut speisen. Schon an der sorgfältig zusammengestellten Speisekarte merkt man, dass Grafl mit Leib und Seele kocht und das Konzept der KochArt komplett verinnerlicht hat. Seine Gerichte spiegeln alle die regionale Tiroler Küche wieder aber immer mit einem kleinen,feinen Unterschied kreativ neu interpretiert.

Wer mag kann dort auch ganz familiär übernachten und die perfekte Ausgangslage des Hauses für weitere wunderschöne Wanderungen und Radtouren durch die Seitentäler des Brixentals nutzen.
Www.gasthaus-steinberg.at
www.brixentaler-kochart.at

Ohne Fahrrad unterwegs
Natürlich kann man das Radeln auch mal ganz sein lassen und sich speziell mit kleineren Kindern, per pedes auf den Berg begeben. Abwechslungsreiche Wanderwege führen zu lehrreichen Ausflugszielen wie zum Beispiel die Schaukäserei „Das Kasplatzl“ am Fuße des Großen Rettensteins die für Kinder und Erwachsene gleichermaßen interessant sind.

Wenn sommerliche Hitze die Wandergeister einmal etwas lahm legen sollte, sollte man der großräumig und wunderbar spielerisch angelegten Spertentaler Kneipp Anlage einen Besuch abstatten. Die dortigen Wasserbecken verschaffen erschöpften Wanderern eine garantiert eiskalte Erfrischung und gesunde Verschnaufpause mit erfrischender Fußreflexzonenmassage.

Speziell Kinder finden sicher auch das Moortretbecken im Berg-Erlebnispark „Alpolino“ auf dem Talkaser bei Westendorf sehr lustig, da es alles für ein echtes Schlammgelage hergibt. Verzweifelten Erwachsenen sei gesagt sie können ihre schlammverschmierten Kinder im Anschluss einfach in den Filzalmsee zum abwaschen stecken. Auch ordentlich erschrecken kann man seinen Nachwuchs dort, denn der Filzalmsee hat einen eisernen Wasserriesen der durch kräftiges Kurbeln plötzlich aus dem Wasser schießt.
Www.kasplatzl.at
www.kitzbuehel-alpen.com

Nach den Sternen greifen
Fernab aller sportlichen Superlativen der Kitzbüheler Alpen hat Kirchberg in Tirol noch ein ganz anderes Highlight zu bieten. Seit Dezember 2010 darf sich dort das Hotel Rosengarten mit dem ehrwürdigen Titel Relais & Chateaux schmücken.Schon allein der Name beflügelt und weckt die Sinne wie ein zart schmelzendes und fein duftendes Rosensorbet. 26 edel ausgestattete Zimmer & Suiten mit verlockend kulinarischen Namen wie „Beluga“,“Olive“ oder „Champagner“machen Appetit auf mehr.

Im gleichnamigen Gourmetrestaurant Rosengarten kocht nämlich seit 10 Jahren einer der besten Köche Österreichs: Simon Taxacher. Der erst 36 Jahre junge Hausherr ist bereits Grand Chef des Relais & Chateaux und hat in den letzten Jahren so ziemlich alles an Auszeichnungen abgeräumt was die elitäre Kochwelt zu bieten hat.

Drei Gault Millau Hauben, 98 A LA CARTE Punkte und seit 2009 zwei Michelin-Sterne huldigen seiner Kochkunst. Ganz frisch darf er sich seit diesem Jahr auch noch mit dem österreichischen Gastronomie-Oscar, der begehrten ,„Trophée A la Carte“ Kreative Küche 2012 schmücken und das wird sicher nicht die letzte Auszeichnung sein, die dieser Ausnahmekoch einheimsen wird.

Simon Taxacher ist längst über die Grenzen Österreichs hinaus für seine filigranen Kreationen bekannt. Ob Croustillant vom Langostino, saftiges Perlhuhn aus Mieral im Römertopf oder Stör aus dem Hagebuttenrauch. Taxacher ist ein Perfektionist,schnörkellos und mit exakt klarem Stil verfolgt er konsequent puristisch seine ganz eigene Interpretation der französich-mediterranen Küche. Jeder Gang sieht aus wie ein Gemälde und erzählt mit seinen Zutaten eine eigene kleine Geschichte. Seine Gerichte sind nicht nur aussergewöhnlich kreativ sondern eine Offenbarung für alle Sinne.

Www.rosengarten-taxacher.com

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