Kathi Schwartz: „Dann greif ich an“

„Das erste Rennen am Lausitzring war nach der Winterpause ein recht gelungener Auftakt: Mit Startplatz 46 war ich nicht ganz zufrieden, im Rennen hätte ich gerne noch ein bisserl mehr gepusht, aber es fehlten die echten Zweikämpfe. Am Ende ist Rang 33 dabei herausgekommen, also ganz okay.“, sagt die sympathische Rennfahrerin.

Die ersehnten Duelle durfte sie dann beim zweiten Lauf in Oschersleben austragen: Im Training hatte sie sich bis auf Platz 35 vorgefahren, den sie nach einem verpatzten Start aber erst wieder mühsam erkämpfen musste. „Durch die lange Start-Ziel-Gerade konnte ich im Windschatten aufholen und mich beim Anbremsen wieder um ein paar Plätze verbessern. In den nächsten paar Runden schaffte ich es, den Rest hinter mir zu halten.“

Im Clinch mit zwei jüngeren und leichteren Konkurrentinnen, von denen sie eine schlussendlich klar distanzierte, schaffte sie es hier bis auf Rang 40: „ Nach dem guten Startplatz hatte ich mir mehr vom Rennen erhofft, wobei der gewonnene Zweikampf natürlich ein kleines Erfolgserlebnis war!“ Davon motiviert reiste das Team um die 18-jährige zum dritten Lauf am Nürburgring, einer für Kathi Schwartz bis dato noch unbekannten Strecke.

Doch nach dem freien Training auf dem GP-Kurs war die Aprilia-Fahrerin begeistert: „Die Kurvenkombinationen sind eine echte Herausforderung, die machen Spaß!“ Sprach‘s und startete am Rennsonntag aus der 11. Reihe eine fulminante Jagd nach vorne: Im Tandem mit dem jungen Schleizer Julian Puffe, der aus Reihe 6 gestartet war, zog sie in den nächsten 10 Runden an etablierten Konkurrenten vorbei, die mit der leicht feuchten Strecke deutliche größere Schwierigkeiten hatten, als Regenspezialistin Kathi.

Ein Sturz mit Folgen 
Das Aus kam in Runde 11 mit Platz 32 in Sichtweite: Ausgangs einer Links-/Rechts-Schikane rutschte das Hinterrad der Aprilia weg und Kathi landete kopfüber im Kies. Die Diagnose im Medical Center: Schwere Gehirn-erschütterung, Nackenmuskulatur überdehnt, leichte Prellungen. Kathi musste zur Untersuchung ins Adenauer Krankenhaus, das sie aber bereits am folgenden Tag wieder verlassen durfte. Dennoch: Der Unfall steckte ihr auch knapp zweieinhalb Wochen später noch in den Knochen, als der vierte Junior-Cup-Lauf am Sachsenring anstand. „Körperlich bin ich fit, aber irgendwie ist da eine Blockade im Kopf“, konstatierte Kathi Schwartz nach dem freien Training sowie dem ersten Qualifying.

Und obwohl sie sich im zweiten Zeittraining noch einmal um immerhin fünf Sekunden steigern konnte, verpasste sie die erforderliche Qualifikationshürde für das Rennen. „Okay, abgehakt,“ erklärte sie auf der Zuschauertribüne. Nun blickt sie optimistisch nach vorne, in die zweite Saisonhälfte: Am dritten Juli-Wochenende, wenn der ADAC Junior Cup im Rahmen der MotoGP, dem Großen Preis von Deutschland, zum fünften Lauf erneut auf dem Sachsenring startet, will sie auch mental wieder topfit sein: „Dann greife ich an…“.

Der sechste Lauf findet dann Ende Juli in Schleiz statt, der siebte folgt im August in Assen/Niederlande, der Saisonabschluss dann am dritten Septemberwochenende in Hockenheim. Weitere Infos unter: www.kathischwartz.weebly.com.

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