Hyundai´s großes Talent für kleine Autos

Wer lächelt, statt zu toben, ist immer der Stärkere, lautet eine koreanische Weisheit. Also Vorsicht vor putzig aussehenden Kleinstwagen wie dem neuen i10 von Hyundai. Den nämlich haben die Koreaner soeben gründlich überarbeitet, um ihn im November für knapp ab unter 10.000 Euro zu den deutschen Händlern zu schicken. Sollte dort das neue Design, das der Rüsselsheimer Thomas Bürkle gezeichnet hat, beim Kunden ankommen, wird der koreanische Autobauer seine Stärke als zweitbester Importeur in Deutschland weiterhin behaupten dürfen. Bürkle ist Chefdesigner für Hyundai Europa.

Dank der Rundum-Modernisierung des i10 kann es gelingen, an alte Verkaufserfolge anzuknüpfen – auch wenn mit dem Up von Volkswagen ein weiteres Kleinstwagenmodell auf der Pole Position steht. Weil aber in dem A-Segment vor allem das Aussehen entscheidet, wie uns Bernhard Voß, Leiter Öffentlichkeitsarbeit der Marke Hyundai, erzählt, hat man auf Experimente beim Design verzichtet. Wohlweislich, dass der Wagen in der Regel von einer Frau gekauft wird und sie sich eher an attraktiven Formen begeistert. „Zwei von drei Käufer des i10 sind weiblich“, sagt Voß, und weiß, dass bei den Damen eben ganz andere Werte zählen.

So bietet der etwa 3,6 Meter lange Fünftürer trotz seiner kompakten Abmessungen genügend Platz für Kind und Kegel, um beides am Nachmittag zum Sport zu fahren. Und auch beim Parken vor dem Cafe oder der spontanen Einkaufstour mit der Freundin zeigt der Wagen Größe. Denn der Wagen erlaubt einen guten Rundumblick, damit auch engste Parklücken gemeistert werden können. Wer allerdings zu Großeinkäufen neigt, wird den kleinen Kofferraum schnell als Makel eines ansonsten sehr gut gelungenen Fahrzeugs brandmarken.
Der i10 mit dem Drei-Zylinder-Antrieb

Einen weiteren Minuspunkt werden Motorleistungsfanatiker dem i10 geben, der mit zwei zur Auswahl stehenden Benzinmotoren mit 67 PS beziehungsweise 87 PS an den Start geht. Zwar beweist er mit der stärksten Motorisierung in der Stadt eine bemerkenswerte Agilität. Doch bei Bergauffahrten traktiert man das Gaspedal oft über Gebühr, um den knapp über eine Tonne schweren Wagen zu beschleunigen.

An dieser Stelle sei angemerkt, dass die Neukonstruktion inklusive hochfester Stähle für die Karosserie, die vermehrt eingesetzt wurden und der Karosserie mehr Stabilität verleihen, den Wagen um 40 Kilo schwerer macht – gegenüber dem Vorgängermodell. Gerechterweise muss an gleicher Stelle aber auch gesagt werden, dass der Wagen dafür auch um einige Zentimeter länger und breiter ist. Der Verbrauch soll trotzdem nur bei unter fünf Litern auf 100 Kilometer liegen. Weil die Herstellerangaben in der Regel nicht erreicht werden, hoffen Umweltbewusste und Sparfüchse auf den für das kommende Jahr geplanten Erdgas(LPG)-Motor. Dann sinken die Unterhaltskosten weiter.
Günstige und solide Basis, Komfort kostet aber extra

Die eingesparten Spritkosten sollte im Übrigen jeder zu Beginn in eine höherwertige Ausstattung investieren. Denn für 9950 Euro bekommt man zwar einen grundsoliden Kleinstwagen. Allerdings ohne höhenverstellbaren Fahrersitz, ohne elektrische Fensterheber und ohne Audiosystem. Wer darauf nicht verzichten möchte, muss nahezu 11.000 Euro hinblättern. Für weitere rund 2000 Euro gibt es den i10 unter anderem mit einem 87-PS-starken Motor, einem elektrisch betätigten Hub-Schiebedach und einer hochwertigen Audioanlage.

Damit ist die Obergrenze aber noch lange nicht erreicht. Denn die Koreaner bieten für den i10 eine Menge an Zubehör an, die in dieser Fahrzeugklasse ungewöhnlich sind – vom beheizten Lederlenkrad bis zum schlüssellosen Startsystem. Eine Übersicht aller Komfortextras finden Sie hier, die technischen Daten des i10 hier.

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