Die US-Amerikanische Kleinstadt Tucson wird einmal im Jahr von wilden Pferden und mutigen Cowboys heimgesucht. Das im südlichen Arizona stattfindende Tucson Rodeo "Fiesta de los Vaqueros" ist bei den Amerikanern äußerst beliebt. Denn Amerikaner lieben wilde Pferde. So wild aber zeigt sich der neuen Hyundai Tucson nicht – auch wenn der kompakte SUV seine Modellbezeichnung genau dieser Stadt zu verdanken hat. Eher familiär. „Aber mit markantem Design“, wie uns Thomas Bürkle erklärt, um anschließend darauf hinzuweisen, dass Form und Farbe für „unsere Kunden Verkaufsgrund Nr.1 ist“. Auch deshalb steht er mit anderen Abteilungen „im ständigen Wettbewerb um das coolste Design“. Diesmal könnte er sogar diesen gewonnen haben. Denn unter seiner Federführung entstand der Tucson.
Nun aber steht der Wagen, den es auch als Allrad-Version gibt, vor dem Jagdschloss Platte nahe Wiesbaden – länger, breiter und höher als jemals zuvor. Und mit einem riesigen Kofferraum. Dafür haben die Koreaner den SUV von Grund auf neu entwickelt, mit sparsameren Motoren ausgestattet und mit zahlreichen Assistenzsystemen aufgerüstet, die nahezu jeden Unfall vermeiden. Und natürlich haben sie ihn wieder Tucson getauft, so wie das erste Modell von 2005. Die ix35-Bezeichnung des Vorgängers ist damit Vergangenheit.
Geräumiger Familienwagen mit Unfallvermeidungspaket
Bei einer ersten Ausfahrt durch das hessische Mittelgebirge fällt sofort das geräumige Platzangebot auf. Ob nun im Fahrgastraum vorne wie auch hinten oder aber im Kofferraum, der eine noch breitere Ladeöffnung bietet; das Platzangebot erinnert gleich an den größeren Bruder Sanna Fe. Dabei ist der Tucson in alle Richtungen nur um wenige Millimeter gewachsen. Wie auch immer die Konstrukteure diesen Freiraum geschaffen haben: Der große Innenraum und damit auch die Beinfreiheit auf den hinteren Plätzen ist lobenswert. Ebenso die verstellbaren Rücksitzlehnen. Ein noch intensiveres Raumgefühl vermittelt im Übrigen ein optional verfügbares Panoramadach.
Ein ebenso nützliches Feature ist der absenkbarer Gepäckraum inklusive sich automatisch öffnender Heckklappe. Warum die sich allerdings so langsam öffnet und schließt, bleibt ein Rätsel. Unverzichtbar und mit einer Reaktion nahezu in Echtzeit funktionieren hingegen die zahlreichen Sicherheitssysteme, die elektronischen Regelkreise, die das Fahrzeug vor einer möglichen Kollision schützt. Dazu gehören unter anderem ein radargestütztes Auffahrwarnsystem mit autonomem Notfallbremsassistenten, ein Toter-Winkel-Assistenten und eine kamerabasierte Verkehrszeichenerkennung für Geschwindigkeitslimits und Überholverbote. Zudem sichert ein Spurhalteassistent mit Lenkeingriff die Geradeausfahrt. All diese Funktionen gehören zum Unfallvermeidungs-Paket und sind im Zeitalter einer manischen Smartphone-Nutzung sozusagen überlebenswichtig.
Ein Jäger für die Stadt
Die dritte Generation des kompakten SUVs wurde – wie auch schon der Vorgänger ix35 – im europäischen Designzentrum der Marke in Rüsselsheim gestaltet, im benachbarten Forschungs- und Entwicklungszentrum auf die Räder gestellt und wird im tschechischen Nosovice gefertigt. Auch mit dieser Strategie wollen die Koreaner an gewohnte Erfolge anknüpfen. Immerhin wurden vom Vorgängermodell ix35 rund 90.000 Fahrzeuge verkauft. Und mit einem Einstiegspreis von 22.400 Euro bietet der Wagen neben serienmäßig aufgezogenen Leichtmetallfelgen und einer hochwertigen Verarbeitung auch noch sparsamere Motoren an, die mittlerweile alle die strenge Euro-6-Abgasnorm erfüllen.
Der Hyundai Tucson im active woman drive&style-Check
Groß aber nicht behäbig. Mit dem neuen Hyundai Tucson (sprich Tusson) beweisen die Koreaner europäischen Geschmack. Zwar ist der ix35-Nachfolger kleiner als der Santa Fe, doch die Großräumigkeit im Inneren genügt für Reisen mit der ganzen Familie und dem notwendigen Gepäck.
Lesen Sie in Die sparsamen Motoren des Hyundai Tucson wie der koreanischen Automobilhersteller die Motoren verbessert hat.
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