Gross Schwansee: Wieder wach geküsst

Was vor einigen Jahrzehnten von der Landkarte gänzlich verschwunden war, erstrahlt heute im neuen Glanz inmitten einer fast unverbauten, unberührten Natur: Das Schlossgut Gross Schwansee in Mecklenburg.

Der kleine Küstenort Gross Schwansee liegt in unmittelbarer Nähe zur Ostsee. Über Jahrzehnte war der Ortsname, ebenso wie derer der Nachbargemeinden,  während des DDR-Regimes von der Landkarte verschwunden. Zu nah lag Gross Schwansee an der innerdeutschen Grenze, obwohl diese ein ganzes Stück weit westlicher ab Schlutup bis zum Priwall an der Trave entlang verlief. Doch das Risiko einer Republikflucht über die Ostsee wurde als zu hoch eingestuft, so dass der gesamte Küstenabschnitt bis kurz vor dem Ostseebad Boltenhagen ab dem Jahre 1961 zum Sperrgebiet erklärt wurde. Fremde hatten keinen Zutritt.

Die streng bewachte Zone verhalf der Natur zu einer Atempause. Flora und Fauna entwickelten sich ungestört zu einer Schatzkammer der biologischen Vielfalt. Bis heute sind große Teile des ehemaligen Grenzstreifens als Naturschutzgebiete gesichert. Inmitten dieser einzigartigen Landschaft liegt das Schlossgut Gross Schwansee.

Nur wenige Jahre nach der friedlichen Revolution in der DDR 1989 und der deutschen Wiedervereinigung 1990 wurde das Schlossgut Gross Schwansee mit seinem klassizistischen Gutsgebäude, das bereits 1745 von Freiherr Wilhelm Ludwig Hartwig von Both errichtet wurde, aus seinem Dornröschenschlaf geweckt.

Winterzauber auf Schlossgut Gross Schwansee. © schlossgut gross schwansee
Winterzauber auf Schlossgut Gross Schwansee. © schlossgut gross schwansee
Winterzauber auf Schlossgut Gross Schwansee. © schlossgut gross schwansee
Winterzauber auf Schlossgut Gross Schwansee. © schlossgut gross schwansee
Winterzauber auf Schlossgut Gross Schwansee. © schlossgut gross schwansee
Winterzauber auf Schlossgut Gross Schwansee. © schlossgut gross schwansee
Schlossteich und -park, ein wahres Refugium. © Dagmar Köhler
Schlossteich und -park, ein wahres Refugium. © Dagmar Köhler
Zugang zum Naturstrand an der Ostsee © Dagmar Köhler
Zugang zum Naturstrand an der Ostsee © Dagmar Köhler
Schlossteich und -park: ein wahres Refugium. © Dagmar Köhler
Schlossteich und -park: ein wahres Refugium. © Dagmar Köhler
Zugang zum Naturstrand an der Ostsee. © Dagmar Köhler
Zugang zum Naturstrand an der Ostsee. © Dagmar Köhler
Schlossteich und -park: ein wahres Refugium.   © Dagmar Köhler
Schlossteich und -park: ein wahres Refugium. © Dagmar Köhler
Zugang zum Naturstrand an der Ostsee.           © Dagmar Köhler
Zugang zum Naturstrand an der Ostsee. © Dagmar Köhler

Der Unternehmer und Verleger Silvius Dornier erwarb 1998 das Schlossgut und ließ es in den Folgejahren aufwendig sanieren und zum Schlosshotel ausbauen. Jahre des Leerstandes hatten dem Herrenhaus arg zugesetzt, doch mit viel Liebe zum Detail hat sich der Sohn des einstigen Flugzeugpioniers Claude Dornier dem Schlossgut angenommen und es kontinuierlich ausgebaut. Heute ist das Schlossgut Gross Schwansee ein naturnahes Refugium, das alle Sinne berührt.

Individuell sind alle Zimmer und Suiten im Schlosshotel eingerichtet, keines gleicht dem anderen, nur sanfte Farben und Stoffe sind das verbindende Element. Im 2009 fertiggestellten Parkgebäude hingegen dominieren kostbare Hölzer die Inneneinrichtung und unterstreichen den Eindruck eines modern-legeren Ambientes; ein Panoramablick in die freie Natur von Balkon oder Terrasse gehört dazu. Eintauchen, wohlfühlen und entspannen, das gelingt auf dem Schlossgut nach Ankunft sofort.

Dabei spielt die Jahreszeit für einen Besuch des Schlosshotels kaum eine Rolle: Ob laue Frühlingswinde die Blätter der wunderschönen Lindenallee, die den Spazierweg zum Ostseestrand säumen, wiegen, heiße Sommertage ein erfrischendes Bad im Naturschwimmbad versprechen, an goldenen Herbsttagen die imposanten Baumriesen im Schlosspark die Kulisse für ein Boule-Spiel darstellen oder Schnee und Frost im Winter zu einer romantischen Fackelwanderung einladen – das Schlossgut versprüht stets den norddeutschen Charme eines natürlichen Kleinods.

Superior-Zimmer im Parkgebäude mit freiem Blick in die Landschaft. © Dagmar Köhler
Superior-Zimmer im Parkgebäude mit freiem Blick in die Landschaft. © Dagmar Köhler
53 moderne Hotelzimmer stehen im Parkgebäude zur Verfügung. © Dagmar Köhler
53 moderne Hotelzimmer stehen im Parkgebäude zur Verfügung. © Dagmar Köhler
In der Brasserie werden regionale Köstlichkeiten, wie auch das Frühstücksbuffet angeboten. © Dagmar Köhler
In der Brasserie werden regionale Köstlichkeiten, wie auch das Frühstücksbuffet angeboten. © Dagmar Köhler
Eine Fackelwanderung ist im Rahmen besonderer Arrangements buchbar. © Dagmar Köhler
Eine Fackelwanderung ist im Rahmen besonderer Arrangements buchbar. © Dagmar Köhler
Superior-Zimmer im Parkgebäude mit freiem Blick in die Landschaft. © Dagmar Köhler
Superior-Zimmer im Parkgebäude mit freiem Blick in die Landschaft. © Dagmar Köhler
53 moderne Hotelzimmer stehen im Parkgebäude zur Verfügung. © Dagmar Köhler
53 moderne Hotelzimmer stehen im Parkgebäude zur Verfügung. © Dagmar Köhler
In der Brasserie wird unter anderem das Frühstücksbuffet angeboten. © Dagmar Köhler
In der Brasserie wird unter anderem das Frühstücksbuffet angeboten. © Dagmar Köhler
Fackelwanderungen sind im Rahmen von Arrangements buchbar. © Dagmar Köhler
Fackelwanderungen sind im Rahmen von Arrangements buchbar. © Dagmar Köhler

Ein Aufenthalt auf dem Schlossgut Gross Schwansee lässt sich ohne Weiteres zu idyllischen Urlaubstagen im Klützer Winkel erweitern. Der breite Landstrich entlang der Ostseeküste Mecklenburgs zwischen der rund 30 km entfernt liegenden Hansestadt Lübeck im Westen und der sich 35 km weiter östlich befindenden heutigen UNESCO Weltkulturerbestadt Wismar bietet wahre Natur- und Kulturschätze.

Naturbelassene Ostseestrände – das Schlossgut Gross Schwansee liegt übrigens nur 300 m von der Ostsee entfernt – sanfte Uferregionen und waldige Steilküstenabschnitte ermöglichen viele Freizeitaktivitäten: vom Schwimmen im offenen Meer, Sonnenbaden an Natur- und Kultursandstränden, Nordic Walking durch einsame Waldgebiete über das Golfen an grünen Küstenabschnitten bis hin zum vielseitigen Wassersport in Buchten und Seen.

Besonders beliebt ist auch der Teilabschnitt des Europäischen Rad- und Wanderweges E9, der Ostseeküsten-Radweg, der von Travemünde, immer den Küstenverlauf folgend, ins Ostseebad Boltenhagen und weiter bis in die Hansestadt Wismar führt. Da die Wegstrecke unmittelbar am Schlossgut Gross Schwansee vorbeiführt, können Hotelgäste optimalerweise an der Rezeption ein Fahrrad mieten und direkt von der Schlossanlage aus losradeln.

Fährräder können an der Rezeption des Schlosshotels gemietet werden. © Dagmar Köhler
Fährräder können an der Rezeption des Schlosshotels gemietet werden. © Dagmar Köhler
Der Ostseeküsten-Radweg führt unmittelbar am Schlossgut Gross Schwansee vorbei. © Dagmar Köhler
Der Ostseeküsten-Radweg führt unmittelbar am Schlossgut Gross Schwansee vorbei. © Dagmar Köhler
Fährräder können an der Rezeption des Hotels gemietet werden. © Dagmar Köhler
Fährräder können an der Rezeption des Hotels gemietet werden. © Dagmar Köhler
Der Ostseeküsten-Radweg führt unmittelbar am Schlosshotel vorbei. © Dagmar Köhler
Der Ostseeküsten-Radweg führt unmittelbar am Schlosshotel vorbei. © Dagmar Köhler

In Klütz, nur wenige Kilometer ins Landesinnere versetzt und ebenso gut mit dem Fahrrad erreichbar, befindet sich das Schloss Bothmer inmitten einer idyllischen Parkanlage. Dieses unscheinbare Juwel barocker Backsteinarchitektur ist datiert auf das Jahr 1726 und unbedingt einen Besuch wert. Das mehrflügelige Schloss repräsentiert kontrastreich ein Stück englischer Hofkultur des 18. Jahrhunderts inmitten einer ansonsten eiszeitlich geprägten Landschaft Mecklenburgs. Zu verdanken ist diese beeindruckende Schlossanlage dem abenteuerlichen Lebensweg des Grafen Hans Caspar von Bothmer, der seinerzeit als Diplomat an den Höfen Europas wirkte und in London zum wichtigsten Mann reüssierte. Dort lebte er in der legendären 10 Downing Street und hinterließ mit seinem strategischen Handeln, das er dem Lebensmotto „Respice Finem“ (Bedenke das Ende) unterstellte, eine Nachkommenschaft, die bei den bis heute auf den Thronen befindlichen Könige und Königinnen, bis auf eine Ausnahme, auf seine Blutslinie zurückgeht. Um so erstaunlicher daher: Er selbst hat sein Schloss nie gesehen oder betreten.

Barocke Backsteinarchitektur: Das Schloss Bothmer © Dagmar Köhler
Barocke Backsteinarchitektur: Das Schloss Bothmer © Dagmar Köhler
Graf Hans Caspar von Bothmers Lebensmotto: Was immer Du tust, das tue bedacht und bedenke das Ende. © Dagmar Köhler
Graf Hans Caspar von Bothmers Lebensmotto: Was immer Du tust, das tue bedacht und bedenke das Ende. © Dagmar Köhler
Sieben Hektar umfassen die große Schlossinsel mit dem sehenswerten Park. © Dagmar Köhler
Sieben Hektar umfassen die große Schlossinsel mit dem sehenswerten Park. © Dagmar Köhler
Sonnenuntergang mit Schlosskulisse, der größten barocken Schlossanlage Mecklenburg-Vorpommerns. © Dagmar Köhler
Sonnenuntergang mit Schlosskulisse, der größten barocken Schlossanlage Mecklenburg-Vorpommerns. © Dagmar Köhler
Barocke Backsteinarchitektur: Das Schloss Bothmer. © Dagmar Köhler
Barocke Backsteinarchitektur: Das Schloss Bothmer. © Dagmar Köhler
Graf Hans Caspar von Bothmers Lebensmotto: Was immer Du tust, das tue bedacht und bedenke das Ende. © Dagmar Köhler
Graf Hans Caspar von Bothmers Lebensmotto: Was immer Du tust, das tue bedacht und bedenke das Ende. © Dagmar Köhler
Sieben Hektar umfassen die große Schlossinsel mit dem sehenswerten Park. © Dagmar Köhler
Sieben Hektar umfassen die große Schlossinsel mit dem sehenswerten Park. © Dagmar Köhler
Sonnenuntergang mit Schlosskulisse, der größten barocken Schlossanlage Mecklenburg-Vorpommerns. © Dagmar Köhler
Sonnenuntergang mit Schlosskulisse, der größten barocken Schlossanlage Mecklenburg-Vorpommerns. © Dagmar Köhler

Im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern lässt sich ein Besuch auf Schloss Bothmer und im Park zudem wunderbar mit einem Konzertbesuch kombinieren; in diesem Sommer vom 27.-29.06.2018 möglich. Dieses gilt übrigens genauso für das Schlossgut Gross Schwansee. Hier findet das „Sängerfest der Jungen Elite“ der Festspiele am 31.08.2018 statt.

Wer nach so vielseitigen Tages- und Kulturaktivitäten in der Umgebung die Nachmittage und Abende auf Schlossgut Gross Schwansee relaxt angegangen möchte, hat hierzu durchaus Gelegenheit: Das Hotel hält zwei Saunen für seine Gäste bereit und bietet ebenso Massagen, wie auch Wellness- und Kosmetikbehandlungen im Obergeschoss des ehemaligen Pferdestalles an. Hier befindet sich auch ein Ruheraum. Bademäntel und Pantoffeln gehören zur Zimmerausstattung dazu. Eine kleine Bibliothek im Herrensalon lädt desweiteren zu Mußestunden ein.

Genuss kulinarischer Art bietet zudem das „Schlossrestaurant 1745“. Hier wirkt seit Frühjahr 2017 Alexander Prüß als Küchenchef und verzaubert seine Gäste mit einer gehobenen „Schlosscuisine“, die er kreativ zu himmlischen Gerichten oder ganzen Menüs kombiniert. Im Februar 2018 kreierte er ein sechsgängiges Grünkohl-Tasting mit sieben verschiedenen Grünkohl-Blattsorten, die er raffiniert mit regionalen Produkten aus Mecklenburg-Vorpommern, aber auch internationalen Akzenten kombinierte. Hier traf unter anderem Grünkohlsuppe auf spanische Chorizo, Grünkohlpesto an Risotto auf nordatlantischen Heilbutt und ein Dreierlei aus Grünkohl auf neuseeländischen Hirsch. Auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Im Speziellen an Wintertagen, wenn draußen der Schneefall das Schlossgut in eine zauberhafte Märchenlandschaft verwandelt hat, im Inneren der Kamin knisternd auflodert und sanfte Oboen- und Klavierklänge die Szenerie im Schlossrestaurant untermalen, ist eine Schlossauszeit auf Gross Schwansee einfach herrlich. Ein nachhaltiger Kuss der Widerbelebung.

Auftakt zum mehrgängigen Grünkohl-Tasting: Der Grünkohl-Cocktail mit Wurstscheibe statt Kirsche. © Dagmar Köhler
Auftakt zum mehrgängigen Grünkohl-Tasting: Der Grünkohl-Cocktail mit Wurstscheibe statt Kirsche. © Dagmar Köhler
Mehrere Kaminfeuer sorgen auf Schlossgut Gross Schwansee für Behaglichkeit. © Dagmar Köhler
Mehrere Kaminfeuer sorgen auf Schlossgut Gross Schwansee für Behaglichkeit. © Dagmar Köhler
Auftakt zum mehrgängigen Grünkohl-Tasting: Der Grünkohl-Cocktail mit Wurstscheibe statt Kirsche. © Dagmar Köhler
Auftakt zum mehrgängigen Grünkohl-Tasting: Der Grünkohl-Cocktail mit Wurstscheibe statt Kirsche. © Dagmar Köhler
Mehrere Kaminfeuer sorgen auf Schlossgut Gross Schwansee für Behaglichkeit. 
© Dagmar Köhler
Mehrere Kaminfeuer sorgen auf Schlossgut Gross Schwansee für Behaglichkeit.
© Dagmar Köhler

finden sich unter: https://www.schwansee.de

Die Anfahrt ist am besten, aufgrund der sehr abgeschiedenen Lage in der noch relativ unverbauten, unberührten Natur Mecklenburgs, mit dem Auto möglich. Das Hotel hält Elektroauto-Ladestationen und sogar eine „Tesla Destination Charger-Station“ für seine Gäste bereit.

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