Formel E: Das grüne Rennen der Schaeffler-Familie

Der Weg in die Elektromobilität scheint manchen Unternehmen zu verworren, zu disruptiv und zu schnell. Andere hingegen glauben nicht daran. Und wiederum andere verteidigen ihr bisheriges Geschäftsmodell mit allerlei Gedankengut. Die Mobilitätswende aber scheint niemand mehr aufzuhalten, neue Mitspieler werden die Mobilität der Zukunft prägen, andere, manch etablierte Unternehmen, werden am Rennen nicht mehr teilnehmen. Man muss nicht das Orakel befragen, wer dies sein wird. Wer hingegen zu den Gewinnern gehört, offenbart ein Blick in die Boxengassen der diesjährigen Formel E, die am vergangenen Wochenende inmitten Berlins stattfand.

Dass auch die Familie Schaeffler im Name eines Rennteams dort zu finden ist, zeigt, dass es dem Zulieferer ernst ist mit der Elektromobilität. Die Schaefflers gehören im Übrigen zu den wenigen Unternehmen einer festverwurzelten Automobillandschaft, die den Schritt schon früh und mit großem Engagement gewagt haben. Wohlwissend, dass „sich die großen Veränderungen der Automobilität in den nächsten zehn Jahren stärker verändern werden als in den vergangenen 30 Jahren zuvor“, erzählt uns Professor Gutzmer.
Der Antriebsstrang muss eine Rennsaison halten
Und nun startet in Berlin nahe des Alexanderplatzes die Formel E. Und Schaeffler ist als exklusiver Technologiepartner dabei. Für das Rennteam – das unter dem Namen ABT Schaeffler Audi Sport firmiert – haben sie den Antriebsstrang entwickelt. Laut dem Unternehmen, ein „wertvoller Baustein im umfangreichen Mosaik des Motorsport- und Entwicklungsengagements“. Vor allem auch, weil die Erkenntnisse aus der Formel E den Serienfahrzeugen zu Gute kommen. Dazu erklärt Gutzmer, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes und Vorstand Technologie bei Schaeffler: „Das Engagement in der Formel E hilft uns, das Umfeld und die Systeme im Bereich der Elektromobilität besser zu verstehen. Gleichzeitig baut Schaeffler so auch seine Stellung als Entwicklungspartner und Systemlieferant weiter aus.“

Doch an diesem Tag schaut Gutzmer vor allem auf den Elektromotor, dem Herzstück des neuen Stromboliden mit der Bezeichnung ABT Schaeffler MGU 01. Bei der Entwicklung des Triebwerks fokussierten sich die Techniker auf bestmögliche Effizienz, ein hohes Drehmoment sowie optimale thermische Charakteristik und ein möglichst niedriges Gewicht. „Mit dem Fokus auf eine optimale Auslegung von Motor und Getriebe und unter der Betrachtung des Gesamtsystems, haben wir einen leichten Elektromotor inklusive Leistungselektronik entwickelt. Gerade in diesem Bereich konnten wir wichtige Erkenntnisse – auch für Serienprodukte – sammeln“, so Dr. Simon Opel, Leiter Sonderprojekte Motorsport bei Schaeffler. „Es ist uns gelungen, einen Kompromiss zwischen Effizienz und Performance zu finden. Damit fahren wir in Kennfeldern mit einem hohen Wirkungsgrad“, erläutert Opel weiter.
Was ist die Formel E?

„Die FIA Formel E begann 2014 als weltweit erste Rennserie für Elektrofahrzeuge Geschichte zu schreiben. In der ersten Saison 2014/15 hatten die Teams noch auf Einheitsautos zurückzugreifen. Für die Saison 2015/16 erlaubt das Reglement die Entwicklung eines eigenen Antriebsstrangs und führt somit dazu, dass sich verschiedene technische Konzepte miteinander messen. Unterschiede bestehen in puncto Elektromaschine – inklusive Leistungselektronik, Getriebe, Hinterachse, Kühlsystem und der dazugehörigen Software.“ Aus Unterlagen Schaefflers

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