Ford Kuga Vignale: Mächtig Luxeriös in Wien

Für Ford ist der Kuga ein Renner. Mehr als 100.000 Fahrzeuge davon wurden im vergangenen Jahr verkauft. Mit dem Kuga Vignale kommt nun in wenigen Wochen die auffällige, markante Version auf den Markt. Voll mit Luxus und vielen Extras, die wir vorab in Wien erprobt haben.

Es sind besondere Tage in Wien. Das Land feiert die Beschlußfassung des Österreichischen Neutralitätsgesetzes und Österreichs Hauptstadt ist nahezu verlassen. Kaum ein Bürger lässt sich blicken, die Straßen sind wie leergefegt. Unkundige vermuten, dass heuer nur die Wiener Straßenbahnen fahren dürfen. Die wenigen Autos beachten wir nicht. Das gibt uns die Gelegenheit, auch die kleineren Seitenstraßen zu erkunden. Kaum ein anderes Fahrzeug stört die Fahrt.

Nur vereinzelt kreuzt eine Fiaker, eine der traditionellen, zweispännigen Pferdekutschen, auf denen Touristen die Stadt erkunden. Wir überholen großzügig und fahren rüber zum Prater. Pause, kurz die Beine vertreten, zurück zum Fahrzeug und dann entlang der Wiener Ringstraße die zahlreichen historischen Bauwerke in aller Gelassenheit anschauen. Erst später geht’s ins Palais Hansen. Die Nacht bleibt kurz.

Ford hebt den Kuga ins Vignale-Universum

Alfredo Vignale war für sein Handwerk bekannt, Fahrzeug-Karosserien in einer Exklusivität herzustellen, die weltweit geschätzt wurde. Mit der Zeit entstanden in seiner Werkstatt formschöne und elegante Karosserien. Und sie wurden auf technischer Basis unter anderem von Fiat, Cisitalia, Ferrari, Lancia, Maserati, Alfa Romeo, BMW und De Tomaso genutzt. An dieser Stelle zu behaupten, dass die 1950er- und die 1960er-Jahre die wohl bedeutendste Epoche des Automobils war, ist nur folgerichtig.

Nun aber fährt Ford den Kuga Vignale vor. Ein SUV, der mit einem dezenten Schriftzug an  jene Zeiten erinnern soll als Autos besonders attraktiv waren. Um diese besonders luxuriöse Ausstattungslinie angemessen vorzustellen, hat Ford sich das britische Goodwood Festival of Speed ausgesucht. Eine Begegnungsstätte historischer Fahrzeuge. Am Kuga Vignale-Exponat erinnert daran das edle Windsor-Leder durchsetzt mit feinsten Steppnähte. Passend zur Metallic-Perleffekt-Lackierung „Vignale Milano Grigio“, die zumindest vom Namen her an den italienischen Karosserie-Schmiedemeister erinnert.

Rücksicht ist schwierig

Das Einsteigen in den Kuga Vignale gelingt leicht. Das ist ein genereller Vorteil hoher und geräumiger SUVs. Nun die Sitze in eine fahrergerechte Position bringen und die Rück- und Außenspiegel einstellen. Paperlapap,  mögen einigen denken. Weil aber die Sicht nach hinten durch die mächtigen C-Säulen behindert wird, ist das korrekte Ausrichten der Spiegel. Auch trotz des Assistenzsystems Toter-Winkel, der auf Gefahren im Umfeld des Fahrzeugs hinweist. Radfahrer nämlich erkennt das System nicht. Und die Rückfahrkamera schaltet sich nur beim Rückwärtsfahren ein.

Vielleicht sollten die Entwickler die zahlreichen Sensoren, die die nähere Umgebung des Wagens mit Ultraschall abtasten, auch für Handysignale sensibilisieren. So ließen sich zumindest jene Personen erkennen, die über ein Smartphone verfügen. Eigentlich alle. Hilfreich heute schon sind die Spurhalte-Warnung, der Spurhalte-Assistent und in weiten Teilen auch die Verkehrsschild-Erkennung. Welche Schlussfolgerung jeder aus den Warnungen des Müdigkeits-Assistenten zieht, bleibt jedem selber überlassen. Auch hier wäre es sicher für die Zukunft interessant, die Motorleistung zurückzufahren, wenn der Fahrer übermüdet ist.

Wissenswertes über die Motoren des Kuga Vignale

So aber stehen die 182 PS, die die stärkste Variante des Kuga Vignale bieten, dem Fahrer jederzeit zur Verfügung. Auf Wunsch ist diese Motorisierung auch mit Automatikgetriebe sowie dem neuen intelligenten Allradantrieb iAWD lieferbar. Den Einstieg in die Vignale-Welt aber bildet der 1,5 Liter große EcoBoost-Vierzylinder mit 150 PS und Sechsgangschaltung. Alternativ lässt sich der SUV auch mit einem Dieselmotor ausstatten.

Beim zwei Liter großen TDCi-Turbodiesel mit 150 PS und manuellem Sechsganggetriebe können die Kunden zwischen Frontantrieb und einem Allradantrieb wählen. In Kombination mit der Ford Powershift-Automatik ist das Allradsystem serienmäßig an Bord. Der 180 PS starke Turbodiesel besitzt Allradtechnik ab Werk und steht ebenfalls mit Schalt- oder Automatikgetriebe zur Verfügung.

Damit die Kraft wohldosiert auf alle vier Räder übertragen wird und damit auch auf rutschigen Untergründen ein sichereres Fahren möglich ist, haben die Ford-Ingenieure mit iAWD ein intelligentes Antriebssystem entwickelt. So messen etwa die dort integrierten Sensoren alle 16 Millisekunden, ob die Reifen Grip verlieren. Je nach Anforderung wird das Motormoment stufenlos verteilt, die Bandbreite reicht von reinem Vorderrad- bis hin zu besonders traktionsstarkem Allradantrieb.

Stimmen aus dem Kofferraum des Ford Kuga. (c) Andreas Burkert
Stimmen aus dem Kofferraum des Ford Kuga. (c) Andreas Burkert
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