Das Anwesen ist wohl schon seit geraumer Zeit verfallen, die ersten Gräser haben sich ihren Raum zurückgeholt. Auch ein Freibad, zwei, drei Straßenecken weiter, hat seine besten Tage hinter sich. Das Département Var in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur überrascht mit manchen solcher Szenen. Dabei liegt Nizza so nah. Und die vielen Baudenkmäler, Ausstellungen, Festivals, die von den Touristen so sehr geliebt werden, strahlen an sonnigen Tagen noch intensiver. Wir nutzen die südfranzösische Hafenstadt an diesem Freitag im Mai als Basis für eine Testrundfahrt mit dem neuen Ford Fiesta Active.
Die ersten Kilometer der Route, die uns Ford vorgegebenen hat, überzeugen – auch hinsichtlich des Fahrverhaltens und des Verhaltens der Fahrerassistenzfunktionen. Im fordernden, französischen Straßenverkehr, durch die engen Gassen und entlang der Serpentinen, die schließlich aus Nizza führen, lässt sich der Crossover souverän steuern. Und es lässt sich leicht ein- und aussteigen. Was die knapp zwei Zentimeter mehr an Bodenfreiheit doch bringt, die laut Hersteller den Active vom gewöhnlichen Fiesta unterscheidet, erstaunt.
Das aber ist noch nicht alles, um ein Active im Namen tragen zu dürfen. Zwar ist die Form des Blechs Fiesta-übergreifend gleich geblieben. Gegenüber anderen Ford Fiesta-Versionen aber geht der Crossover mit einem serienmäßigen, sogenannten „Crossover-Body-Kit“ an den Start. Heißt, dass die Stoßfänger vorn und hinten im speziellen „Active“-Design lackiert wurden – im unteren Teil in Schwarz mit silberfarbenem Einsatz. Auch die Seitenschweller sind so gehalten. Die Radkastenverkleidung trägt nur Schwarz. Weiteres Erkennungsmerkmal ist im Übrigen noch der im „Active“-Design geformte Kühlergrill.
Damit erscheint einem der Kleinwagen robuster, man ist geneigt, ihn als Nachwuchs-SUV zu bezeichnen. Vor allem, wenn die Dachreling (Option) montiert ist, stellt sich dieses SUV-Gefühl ein. Doch der Active ist ein Crossover; den es bereits für 17.950 Euro gibt – inklusive eines 1,0-Liter-EcoBoost-Motors mit 85 PS. In der Active Colourline-Ausstattung kostet er allerdings schon 20.150 Euro. Dafür verfügt der Wagen über 100 PS, hat ein B&O Play Sound-System an Bord mit 675 Watt Leistung, zehn Lautsprechern, einen Bordcomputer mit farbigem Display, einen Fernlicht-Assistenten, LED-Tagfahrlicht und LED-Rückleuchten, Scheibenwischer mit Regensensor, einen Müdigkeitswarner sowie ein Verkehrsschild-Erkennvungssystem an Bord. Für 1000 Euro mehr gibt es in Ausstattungsvariante Active Plus noch weiteren Luxus.
Der neue Ford Fiesta Active ist ein familientauglicher Kleinwagen im derzeit allerorts beliebten SUV-Design. Als Crossover-Variante reiht er sich zwar in die Fiesta-Familie ein, mit seinen 19 Millimeter mehr an Bodenfreiheit, wirkt er aber robuster. Mit Motoren mit bis zu 100 PS ist er für den Alltag gut versorgt. Der Kofferraum allerdings ist nicht SUV-Like.
Lobenswert hingegen ist, dass bereits die Basis-Version des Active unter anderem mit einen Berganfahr-Assistenten, einen Fahrspur-Assistenten inklusive Fahrspur-Halteassistenten. Darüber hinaus gibt eine Fahrdynamik-Regelung, die es erlaubt, zwischen verschiedenen Fahrmodi zu wählen. Zwar steht neben „Normal“ und Eco auch der „Rutschig“-Modus zur Wahl, der speziell auf glatten oder rutschigen Fahrbahnen eine höhere Fahrstabilität verspricht. Doch den Fiesta Active für einen Familienausflug ins Gelände zu nehmen, davon raten wir ab.