Eltern sind kein Vorbild im Straßenverkehr

Beim Autofahren hört die gute Erziehung auf. Das hat soeben eine Umfrage ergeben, die Goodyear in Auftrag gegeben hat. Ersten Ergebnisse zu folgen, werden „viele Eltern als Autofahrer ihrer Vorbildfunktion im Straßenverkehr gegenüber ihren Kindern nicht gerecht“. Befragte Mütter und Väter zweifeln nämlich an ihren eigenen Kenntnissen der Verkehrsregeln sowie an ihren Fähigkeiten im Straßenverkehr. Außerdem hält sich ein großer Teil der Erziehungsberechtigten eigenen Aussagen zufolge nicht strikt an die Verkehrsregeln.  Und das könnte fatale Folgen haben auf die künftigen Fahranfänger haben.

Immerhin ist jedes zweite Elternteil in Deutschland (51 Prozent) der Ansicht, dass sein Fahrstil von seinen Kindern bewusst wahrgenommen wird. Mit dieser Annahme stimmen 56 Prozent der von Goodyear im Vorjahr befragten Fahrlehrer in Deutschland überein. Ihrer Meinung nach wirken sich die schlechten Fahrgewohnheiten von Eltern negativ auf die Haltung junger Fahrer zur Verkehrssicherheit aus. Drei Viertel der Fahrlehrer (75 Prozent) richten den Wunsch an die Eltern, ihrer Vorbildfunktion besser nachzukommen.
Keine Ahnung, kein Problem, frohe Fahrt

Die Fahrlehrer mahnen aus gutem Grund: Viele klagen über fehlende Theoriekenntnisse und Zweifeln an eigenen Fähigkeiten. Etwa 45 Prozent der Mütter und Väter halten die Pkw-Führerscheinprüfung in Deutschland für schwieriger als früher und ebenfalls knapp jeder zweite Elternteil (48 Prozent) vermutet, dass es Regeln gibt, die er nicht kennt. Dementsprechend sind 59 Prozent der Eltern nicht davon überzeugt, die Fahrprüfung heute noch bestehen zu können. Es kommt noch schlimmer.

Von den befragten Eltern gibt jeder Vierte zu, sich im Laufe der Jahre schlechte Fahrgewohnheiten angeeignet zu haben. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) gibt zu, bereits für zu schnelles Fahren bestraft worden zu sein – als sie bereits Kinder hatte. Das substantielle Vertrauen in die eigenen Fahrkünste in schwierigen Situationen ist bei den Eltern in Deutschland mit 55 Prozent bei der Nachtfahrt sowie 47 Prozent beim Einleiten einer Notbremsung deutlich ausbaufähig.
Gefährdete Fahranfänger im Straßenverkehr
Laut dem Statistischem Bundesamt in Wiesbaden gelten Fahranfänger als besonders gefährdet.  Rund 18 Prozent aller Verletzten und rund 15 Prozent aller Getöteten im Straßenverkehr im vergangenen Jahr zählten zu dieser Altersgruppe, obwohl ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung Deutschlands nur rund 8 Prozent beträgt. Angaben des Versicherungskonzerns Allianz zufolge sind Verkehrsunfälle die häufigste Todesursache für Menschen in diesem Alter. Als Hauptgrund gilt die Kombination aus Unerfahrenheit bei gleichzeitig erhöhter Risikobereitschaft.

Weitere Artikel zum Thema FahrsicherheitstrainingSicherheitstraining für junge FahrerJung fährt sicher 2.0

Für Goodyear Anlass genug, seit einer Erhebung unter Fahranfängern im Jahr 2012 den Schwerpunkt seiner Forschungsaktivitäten zum Thema Verkehrssicherheit auf die besonders gefährdeten jungen Menschen zwischen 18 und 24 Jahren zu legen. Das Unternehmen hat die Ergebnisse der Studie in sein Weißbuch „Fahrsicherheit an erster Stelle: Verbesserung der Straßenverkehrssicherheit von Fahranfängern“ integriert. Das Dokument zur Fahrsicherheit kann hier heruntergeladen werden.

Die genannten Fakten sind zentrale Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage unter rund 6.800 Eltern, die im Auftrag von Goodyear in 2014 in 16 Ländern Europas sowie in Russland, der Türkei und in Südafrika durchgeführt wurde. In Deutschland beteiligten sich mehr als 500 Eltern an der Erhebung.

Artikel teilen