Multikollisionsbremse. Ein neues serienmäßiges Technologie-Highlight ist die Multikollisionsbremse. Sie bremst das verunfallte Fahrzeug automatisch ab, um die noch vorhandene kinetische Energie signifikant zu reduzieren. Die Auslösung der Multikollisions-bremse basiert auf der Erkennung einer primären Kollision durch die Airbagsensorik. Die Verzögerung des Touareg mittels Multikollisionsbremse wird durch das ESC-Steuergerät auf max. 0,6 g begrenzt. Dieser Wert entspricht dem Verzögerungsniveau des Front Assist; damit ist die Beherrschbarkeit des Autos durch den Fahrer auch im Fall der automatischen Bremsung sichergestellt. Die Multikollisionsbremse kann vom Fahrer jederzeit „übersteuert“ werden; gibt er etwa erkennbar Gas, wird die Multikollisionsbremse deaktiviert. Abgeschaltet wird das automatische System ebenfalls, wenn der Fahrer selbst eine Vollbremsung mit noch stärkerer Verzögerung einleitet. Grundsätzlich führt das Assistenzsystem eine Bremsung bis auf eine verbleibende Geschwindigkeit von 10 km/h aus; diese Restgeschwindigkeit ist geeignet, um nach dem Bremsvorgang einen sicheren Standort anzusteuern.
Proaktives Insassenschutzsystem. Wesentliches Merkmal des Insassenschutzsystems ist die Verbindung von aktiven und passiven Sicherheitselementen. Die technische Basis bilden dabei die Sensoren der fahrdynamischen Regelsysteme (zum Beispiel Bremsassistent und ESC). Sie helfen, kritische Situationen mit erhöhtem Unfallpotential frühzeitig zu erkennen und zu entschärfen. Volkswagen bietet den proaktiven Insassenschutz systembedingt in Verbindung mit einem kompletten Fahrerassistenzpaket an. Es beinhaltet die Automatische Distanzregelung ACC inklusive Front Assist und City-Notbremsfunktion, die Parkdistanzkontrolle, den Spurhalteassistent Lane Assist und den Spurwechselassistent Side Assist. Erkennt das System eine potentielle Unfallsituation, werden die Insassen und das Fahrzeug auf einen möglichen Unfall vorbereitet. Die automatische Straffung der Sicherheitsgurte fixiert Fahrer und Beifahrer im Sitz, um so das bestmögliche Schutzpotential durch das Airbag- und Gurtsystem zu erreichen. Bei hoher Querdynamik werden zusätzlich die Seitenscheiben und das Panorama-Schiebedach bis auf einen Rest-spalt geschlossen.
Automatische Distanzregelung ACC. Die Automatische Distanzregelung ACC (Adaptive Cruise Control) regelt selbsttätig den Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Verkehr – ein Tempomat, der nicht nur automatisch beschleunigt, sondern auch bremst. Notfalls bis zum Stillstand. Der Raum vor dem Fahrzeug wird dabei über zwei Radarsensoren abgetastet. Dieses Doppelradarsystem besitzt eine Reichweite von 200 Metern mit einem Öffnungswinkel von 40 Grad. Im Touareg ist das ACC zudem mit einem Fahrerassistenzpaket vernetzt, das zusätzlich das Umfeldbeobachtungssystem Front Assist, die neue City-Notbremsfunktion und den proaktiven Insassenschutz beinhaltet. Im Fall der Automatischen Distanzregelung „plus“ ist darüber hinaus eine neue „Stop-and-go-Funktion“ mit an Bord.
Front Assist mit City-Notbremsfunktion. Der Front Assist ist ein System zur Warnung und automatischen Bremsung bei einer drohen-den Kollision. Ein Systembestandteil des Front Assist ist die City-Notbremsfunktion. Während der Front Assist bei höheren Geschwindigkeiten vor zu dichtem Auffahren und Kollisionen warnt und im Bedarfsfall automatisch das Fahrzeug verzögert, übernimmt die City-Notbremsfunktion diese Aufgabe im Stadtverkehr.
Area View. Hierbei handelt es sich um ein Umfeldbeobachtungssystem. Über vier Kameras (in der Heckklappe, in den Außenspiegeln und im Kühlergrill) transferiert Area View das komplette Umfeld des Touareg auf den zentralen Touchscreen in der Mittelkonsole. Dabei können via Splitscreen mehrere Bilder gleichzeitig dargestellt wer-den. Das Steuergerät berechnet zudem aus den vier einzelnen Kamerabildern eine hochwertige Gesamtansicht der Umgebung – aus der Perspektive einer über dem Fahrzeug befindlichen, virtuellen Kamera. Im Gelände überträgt Area View via Frontkamera und Seitenkameras das unmittelbare Bild direkt vor und neben dem Wagen – bei extremen Passagen ein mitunter unschätzbarer Vorteil.
Lane Assist. Der Spurhalteassistent Lane Assist arbeitet ebenfalls kamerabasiert. Besteht hier die Gefahr, dass der Wagen ohne Blinksignal die Spur verlässt, warnt das System den Fahrer via Lenkradvibration und einer visuellen Darstellung der erkannten und überfahrenen Spurmarkierungen im Multifunktionsdisplay der Instrumente. Das System besteht aus einer Kamera zwischen Dachhimmel und Innenspiegel und einem Vibrationsmotor im Lenkrad. Die Kamera erkennt sichtbare Fahrspurmarkierungen (die Markierung einer Seite reicht) und berechnet mit Hilfe eines speziellen Algorithmus unter Berücksichtigung von Fahrdynamikdaten die Gefahr des Spurverlas-sens. Eingeschaltet, wird Lane Assist ab Geschwindigkeiten von über 65 km/h aktiv – also außerhalb der Stadt. Beim Unterschreiten von 60 km/h deaktiviert sich das System.
Side Assist. Zwei Radarsensoren im Heck des Touareg scannen den herannahenden Verkehr. Durch LEDs in den Außenspiegeln wird der Fahrer informiert, sobald sich Fahrzeuge im toten Winkel (Blind Spot Detection) befinden oder sich extrem schnell nähern (Lane Change Assist). Wird während der Informationsstufe der Blinker betätigt, deutet dies auf einen beabsichtigten Spurwechsel und somit auf ein Gefährdungspotential hin. Das nun helle Aufblinken der LED im Außenspiegel weist den Fahrer auf die mögliche Gefahrensituation hin. Ist der Touareg nicht nur mit Side Assist, sondern auch mit ACC ausgestattet, wird die Funktionsfähigkeit der Automatischen Distanzkontrolle durch eine Datenfusion beider Systeme erweitert. Das in diesem Fall mit dem Side Assist vernetzte ACC wägt dabei zum Beispiel ab, ob etwa durch das Beschleunigen ein Heckaufprall vermieden werden kann, insofern der Raum vor dem Touareg frei ist.