Als der erste Passat im ostfriesischen Emden das Band verlässt, ist Willy Brandt noch Bundeskanzler. Und Klaus Bischoff dürfte zu der Zeit als Schüler in den Sommerferien weilen. Heute ist Bischoff Volkswagens Chefdesigner. Und er hat mit dem Volkswagen CC die zweite Generation eines viertürigen Coupés entworfen, dessen Ur-Vorfahre der Passat ist. Während allerdings das Vorgängermodell des VW CC, der Passat CC, noch mit seinem ganzen Namen deutlich auf seine Vergangenheit hindeutet, wählte der Konzern für das Modell 2012 einen neuen Vornamen.
Man beabsichtigt eine klarere Differenzierung zur Passat Limousine, so die Erklärung des Wolfsburger Autobauers. Der Passat ist nämlich derzeit vor allem bei Firmenkunden beliebt. Und in den eleganten CC sollen künftig auch vermehrt Privatkunden einsteigen. Mit einem Preis ab 31.800 Euro und einem großen Serienausstattungspaket präsentiert sich das neue Modell als Bindeglied zur automobilen Oberklasse – vollgestopft mit Elektronik, die das Fahren sicherer macht. So warnt erstmals in einem Volkswagen überhaupt ein Assistenzsystem vor einem Fahrzeug im toten Winkel und greift, wenn nötig, in die Lenkung ein.
Neben einem serienmäßigen Müdigkeitswarner, einer Verkehrszeichenerkennung und dem adaptiven Fernlicht haben die Ingenieure auch den Park Assistenten der zweiten Generation integriert. Er kann nicht nur parallel, sondern auch quer zur Fahrbahn alleine einparken. Mit dieser technisch wie auch optisch vollzogenen üppigen Modellpflege sollen die Käufer gelockt werden. Vor allem die Designänderungen tuen dem CC gut.
Endlich ein forsches Design
Neben der Front haben die Designer vor allem das Heck neu gezeichnet und damit die glubschaugenähnlichen Rückleuchten korrigiert. Die hätte Exterieur-Designer Oliver Stefani eigentlich schon 2008 ändern wollen. Doch trotz des kleinen Makels verkaufte sich der Passat CC sehr gut. Über 320 000 Kunden haben sich für Wagen entschieden. So viele Einheiten wollte Volkswagen eigentlich über den gesamten Produktionszeitraum (etwa sieben Jahre) hinweg verkaufen. Dass dies bereits nach knapp mehr als der Hälfte der Zeit erreicht wurde, hat selbst intern die kühnsten Prognosen der Marketing-Strategen übertroffen.
Am neuen CC sind LED-Leuchten nun serienmäßig verbaut und lassen den hinteren Abschluss des Coupés deutlich profilierter wirken. Vorne zeigt sich das mittlerweile gewohnte VW-Familiengesicht. Grill und Scheinwerfer sind betont horizontal ausgelegt, die Haube neu geformt, ebenso der Stoßfänger. Weil aber auch die Designer wissen, dass ein Auto immer auch dann hochwertig wirkt, wenn es im Innenraum ruhig zugeht, hat Volkswagen die Geräuschdämmung nochmals verbessert. So ist Windschutzscheibe mit einer speziellen Akustikfolie ausgerüstet, die es gegen Aufpreis auch für die Seitenscheiben gibt. Wer diese ordert, bekommt auch gleich noch ein ganzes Akustik-Paket mit zusätzlichen Dämmmatten in den Türen geliefert.
Für den VW CC bietet der Konzern zwei Dieselmotoren mit 140 und 170 PS sowie drei Benziner mit 160, 210 und 300 PS an. Mit nur 4,7 Liter Diesel auf 100 Kilometer soll Unternehmensangaben zufolge der 140 PS starke TDI das sparsamstes Modell sein. In Deutschland steht der neue CC seit Kurzem beim Händler.