Der große Anti-Pannencheck fürs Wohnmobil

Der Frühling ist des Campers Lust. Sobald die ersten Blüten sprießen, geht es mit dem Reisemobil oder dem Wohnanhänger hinterm Auto wieder in den Freiluft-Urlaub. Damit die Fahrt zum Campingplatz oder Ferienort problemlos gelingt, steht zu Saisonbeginn eine gründliche Fahrzeugkontrolle an.

Bei einem mobilen Urlauber gilt mehr denn je die Devise "Selbst ist der Mann oder die Frau". Die Überprüfung des Fahrzeugs folgt deshalb einem einfachen Rezept: von außen nach innen, von der Sicherheitsausstattung zu den Komfortaccessoires. Bewaffnet mit Schwamm, Bürste und gegebenfalls einem Dampfstrahler geht es zunächst an die Außenhaut. Jeglicher Dreck muss weg, was mitunter kräftiges Schrubben und Wienern erfordert.

Eine Politur schützt den Lack
Eine anschließende Politur aus dem Fachhandel pflegt und schützt. Hierbei ist auch auf offensichtliche Schäden zu achten. Starke und permanente Sonneneinstrahlung macht den Lack rissig, je nach Überwinterungsstandort sind auch Vandalismus oder Feuchtigkeitslachen ein Thema. Nur wenn es keine bösen Überraschungen gibt, ist eine sichere Fahrt möglich.

Reifen sind das unmittelbare Kontaktstück zur Fahrbahn. Nur wenn sie weder rissig sind noch sonstige Schäden aufweisen, können sie eine weitere Saison benutzt werden. Das Mindestprofil von 1,6 Millimetern darf aber nicht unterschritten werden, Experten wie der Reifenhersteller Fulda empfehlen jedoch besser drei bis vier Millimeter Profil, um ausreichend Grip zu haben. Der Luftdruck im Pneu ist zu kontrollieren und gegebenfalls anzupassen. Buchstäblich "erschwerend" kommt hinzu, dass man im Reisemobil gewöhnlich mit gewichtigem Urlaubsgepäck unterwegs ist.

Alle Flüssigkeiten prüfen
Nachdem die äußere Sichtkontrolle abgeschlossen ist, werden Flüssigkeiten und Technik einer eingehenden Untersuchung unterzogen. Zunächst gilt der Blick der TÜV-Plakette: Ist sie abgelaufen, muss bei einer Prüforganisation ein Kontrolltermin vereinbart werden. Ansonsten geht die Eigenkontrolle weiter. Bei Wohnmobilen gehören Ölstand, Frostschutz und Scheibenwischwasser kontrolliert, bei Anhängern muss dagegen ein besonderes Augenmerk auf die Auflaufbremse und die Seilzüge gelegt werden. 

Beim Übergang zwischen Aufbau und Deichsel ist ebenso wie bei der Bremsanlage Vorsicht geboten. Alle Teile müssen rostfrei und funktionstüchtig sein. Bestehen Bedenken, sollte man besser einen Fachmann zu Rate ziehen. Die im Fachjargon "lichttechnischen Anlagen" genannten Blinker, Bremslichter und Schweinwerfer sind vor Fahrtantritt auf ihre Funktion zu testen, gegebenenfallls sind die Leuchten auszutauschen.

Die Gasflasche korrket in Betrieb nehmen
Die Wasseranlage muss durchgespült und wieder befüllt werden. Ist sie vor dem Winter nicht gründlich gereinigt worden, wird sie mittlerweile müffeln. Mit Reinigungsmitteln werden der Gestank, aber auch mögliche gesundheitsgefährdende Bakterien beseitigt. Im Fachhandel gibt es entsprechende Produkte. 

Wichtig ist es, genügend klares Wasser "nachfließen" zu lassen, um beim Wasserholen nicht Seifengeschmack im Mund zu haben. Auch die Gasanlage kann wieder in Betrieb genommen werden. Die Gasflasche ist hierfür wieder anzuschließen, sie muss fest verzurrt an einer von außen belüfteten Stelle stehen. Ihre Anschlüsse müssen dicht und fest verschraubt sein; der Schlauch ist ebenfalls zu prüfen. Wer sich nicht sicher ist, sollte Hilfe beim Fachmann suchen. Der Gastank ist ein hochempfindliches Bauteil.

Jeden Schimmelbefall entfernen
Zu guter Letzt geht es in den Innenraum. Zunächst Fenster und Türen öffnen, um gut durchzulüften. Polster, Matratzen und Vorhänge sind bei Bedarf zu reinigen, Schränke und Boden werden mit Schwamm und Staubsauger von Staub und Dreck befreit. Obacht ist bei dunklen oder feuchten Flecken in Ecken und Ritzen sowie bei Schimmelgeruch geboten. Erstens stellen sie ein Gesundheitsrisiko dar, zweitens deutet es auf eine undichte Stelle hin. Entsprechende Probleme müssen umgehend behoben werden.

Ist alles sauber und sicher, kann es losgehen. Die Fahrer müssen sich allerdings nochmals die Größe von Fahrzeug beziehungsweise Gespann vergegenwärtigen. Sie sind deutlich breiter und oft auch länger als ein Pkw. Besondere Umsicht und eine Eingewöhnungsphase sind erforderlich, um bei Fahrtantritt mit Hindernissen und Entfernungen klar zu kommen.

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