Darum liebäugelt Car-Sharing mit selbstfahrenden Elektroautos

Was Roboter im Institutsgebäude des IPA bereits können, sollen künftig auch Autos auf öffentlichen Straßen können. Auf vier Rädern sich selbstständig durch unbekanntes Terrain zurechtfinden. Die Herausforderungen, die dabei zu meistern sind, ähneln denen beim automatisierten Fahren, sagen die Forscher am IPA. So müssen Sensoren die Umgebung erkennen, damit das Gefährt Hindernisse umschifft und sein Ziel findet.

Warum also nicht die erworbenen Erfahrungen für das autonom fahrende Auto nutzen? Immerhin warnen bereits heute elektronische Systeme beim Einparken, vor einer Kollision und halten im Stau den nötigen Abstand zum vorausfahrenden Wagen. Es gibt Spurhalte-, Seitenwind-, Totwinkel- und Fernlicht-Assistenten, vom Antiblockiersystem ganz zu schweigen.
Autonom Autofahren ist möglich
Nun soll ein interdisziplinäres Team aus Informatikern, Mathematikern, Elektrotechnikern und Mechatronikern die Erfahrungen auf das autonom fahrende Auto übertragen. Dazu hat es vor anderthalb Jahren das Projekt AFKAR (Autonomes Fahren und intelligentes Karosseriekonzept für ein All-ElectRic Vehicle) ins Leben gerufen.

Das Ziel: Ein Elektroauto soll lernen, eine Parklücke zu finden und ohne Schaden anzurichten einzuparken. Der Grund für dieses Vorhaben ist folgender: Batterieelektrisch angetriebene Fahrzeuge sollen in der Lage sein, sich autonom zur nächsten Stromladesäule zu bewegen und sich dort mit Strom zu versorgen. Ein ideales Szenario Carsharing-Anbieter.
Wenige Ladeplätze genügen für Car-Sharing mit Elektroautos
Konkret kann dies künftig wie folgt aussehen: Der Fahrer stellt den Wagen in einem entsprechend ausgerüsteten Parkhaus einfach auf einen beliebigen freien Stellplatz. Alles Weitere erledigt das Auto selbst. Es kommuniziert über eine drahtlose Schnittstelle mit der Ladestation und dem Parkhaus-Management. Dabei teilt es Informationen über seinen Ladestand und seinen Standort mit. Ist der Akku leer und eine Stromtankstelle frei, rangiert es in die entsprechende Parkbucht und wird induktiv, ohne Kabel, aufgeladen. Dann macht es Platz für das nächste Elektroauto und rollt auf eine freie Parkfläche. So ließen sich die wenigen vorhandenen Ladeplätze effektiv nutzen.

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„Die nötige Technologie für dieses Szenario ist heute schon verfügbar“, sagt AFKAR-Projektleiter Benjamin Maidel. Er verweist auf die Roboter des Instituts, die sich in einer bekannten Umgebung wie einer Fabrikhalle problemlos zurechtfinden. Und er ist sich sicher, dass der Aufwand, ein Auto entsprechend umzubauen, überschaubar ist. Immerhin verfügen moderne Fahrzeuge über die meisten Sensoren, die dafür nötig sind. Man muss die Daten, die diese Geräte sammeln, nur zusammenführen und entsprechend interpretieren, sodass sie ein Bild der Umgebung ergeben.
Autonom fahrende Autos im Straßenverkehr
Schwieriger wird es, wenn sich ein Auto autonom im Straßenverkehr bewegen soll. Das erfordert Sensoren, die Hunderte Meter weit vorausschauen können, und eine Software, die auf alle unvorhergesehenen Ereignisse reagieren kann, sei es eine Baustelle, ein Gewitterregen oder eine geschlossene Schneedecke. Maidel und sein Team setzen dabei auf Kamera, Ultraschall, Radar und auf Laserscanner, die die Umgebung bis auf eine Entfernung von 200 bis 300 Metern erfassen.

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