Chevrolet Aveo: Kein Design für nur eine Saison

Dass der zum GM-Konzern gehörende Autohersteller Chevrolet den Aveo wiederbelebt, ist dem Erfolg des Modells geschuldet. Immerhin gehörte der Kleinwagen lange Zeit zum meistverkauften Chevrolet Modell weltweit – bis eben eines Tages der aus gleicher Feder stammende Cruze auf den Markt kam und im etwas höher angesiedelten Kompaktklasse-Segment derzeit die größten Verkaufserfolge feiert.

Für den neuen Aveo, der noch in diesem Sommer beim Händler stehen wird, hat sich die Designabteilung strenge Vorgaben gegeben. Immerhin gilt es, im stark umkämpften Kleinwagensegment Marktanteile zu gewinnen. Ins Rennen schickt Chevrolet dazu ein 5-türiges-Fließheck und eine Limousine. Wobei der ‚Hatchback‘, der die Fließheck-Version angenehmer kennzeichnet, „junge und junggebliebene sowie stilbewusste Autofahrer erreichen soll“; sagt Wayne Brannon, Geschäftsführer von Chevrolet Europa. Und er hofft, dass der Look „frischen Wind und damit mehr Jugendlichkeit und Sportlichkeit ins Segment bringen wird“.

Alles neu am Aveo
So zeigt sich der Aveo mit einem gänzlich neugestaltetem Äußeren. Nur von Vorne gibt sich das Design durch den großen, zweigeteilten Kühlergrill mit dem zentral angebrachten Bowtie-Logo sofort als Chevrolet zu erkennen. Dann aber sind es zahlreiche Details, die Eindruck machen. Beispielsweise haben sich die Konstrukteure von Motorrädern inspirieren lassen, als sie die freiliegenden Frontscheinwerfer, die ohne Lampenabdeckung auskommen, entwarfen. Dass auch die Instrumentenanzeige darauf zurückgeführt wurde, daran wird man sich erst gewöhnen müssen. Ebenso auch an die Großplastik-Optik, die in unaufgeregten Grautönen das Interieur prägt.

Gelungen hingegen sind die Griffe der Hintertüren im oberen Türrahmen der Fließheck-Version, die dort versteckt angebracht wurden. Als Fünf-Türer ist er damit nicht gleich erkennbar, vielmehr erscheint er coupé-artig. Die 4-Türer-Limousine mutet aber reifer an: “Ein Familienauto für junge Familie“, sagt Chevrolet. Die rund 500 Liter Stauraum des annähernd 4,4 Meter langen Wagens sollen dafür genügen. Der ‚Hatchback‘ ist 360 Millimeter kürzer und wirkt daher auch sportlicher.

Dass die Motorisierung die Erwartungen nicht ganz erfüllt, was das sportliche Äußere verspricht, ist den Benzinmotoren geschuldet, die vor allem auf Kraftstoffeffizienz getrimmt wurden. Dennoch fährt sich der Aveo agil. Die Ingenieure haben dazu Chassis und Fahrwerk europäischen Vorlieben angepasst. Eine elektronische Stabilitätskontrolle (ESC) sowie eine elektrische Servolenkung, die für alle Modelle mit 1,2-Liter-Benzin- oder 1,3-Liter-Turbodiesel-Motor erhältlich sind, sorgen für eine gute Fahrzeugkontrolle.

Sparsame Motoren, großer Innenraum
Wenn der Aveo im August bei den Händlern steht, startet Chevrolet gleich mit vier Benzinern vom 1,2-Liter-Motor mit 70 PS bis zum 115 PS starken 1,6-Liter-Triebwerk – wie sie allesamt vom Corsa der Konzernschwester Opel bekannt sind. Und noch in diesem Jahr soll es mit einen 1,3-Liter-Turbodiesel zum ersten Mal auch einen Dieselantrieb für den Aveo geben. Die bei den Benziner vermisste Start-Stopp-Technologie wird dann für noch mehr Sprit-Sparsamkeit sorgen. Für die 86-PS starke Eco-Version des 1,2-Liter-Benziners gibt Chevrolet übrigens einen kombinierter Gesamtverbrauch von 5,1 Liter auf 100 km an.

Für Stadt-und-Landfahrten ist diese Motorisierung bestens geeignet. Nur auf der Autobahn fordern die maximalen 115 Nm Drehmoment Geduld, um den 1070 Kilogramm leichten Wagen auf die Höchstgeschwindigkeit zu bringen. Dafür bleibt es bei einer Reisegeschwindigkeit um die 130 km/h angenehm ruhig. Bis zu 40 Prozent leiser ist der Aveo gegenüber dem Vorgängermodell. Neue Materialien machens möglich.

Lobenswert: Die geschickten Stauraumlösungen, wie sie im koreanisch-amerikanischen Autokulturkreis Usus sind, werden Familien lieben. Verschiedene kleine Ablagen und Türablagefächer in der auch eine 0,75-l-Wasserflasche Platz findet sowie drei Cupholder in der Mittelkonsole bieten Platz für Allerlei. Raffiniert ist aber auch die Idee, zwei Handschuhfächer einzubauen, wobei das obere Fach mit integriertem USB-Anschluss das Anschließen elektronischer Geräte erlaubt. Über das Lenkrad oder über das Radio werden sie gesteuert. Ab Ausstattungsvariante LT verfügt der Aveo serienmäßig über eine drahtlose Bluetooth-Freisprecheinrichtung. Zur Standardausstattung gehören sechs Airbags, ein 4-Kanal ABS mit Bremsassistenten und ein Tempomaten mit Geschwindigkeitsbegrenzung.

Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Dann unterstützen Sie uns mit einer kleinen Spende und empfehlen uns weiter.

Artikel teilen