Seit Stunden setzt sich der feine Staub aufs Fahrzeug. Jetzt ist es roter Staub, wie es ihn auf Kreta nahe der Lasithi-Hochebene gibt, zuvor war es schwarzer Staub, der weiter landeinwärts aufgewirbelt wird. Dort, wo auch das Tal der Toten, wie die Einheimischen die beeindruckende Schlucht an der Südseite der Insel nennen. Weiter östlich gab es dann auch grauen Staub, in allen Schattierungen und der sich wie dichter Nebel über die schmale Schotterstraße ausbreitet und einem gänzlich die Sicht nimmt und mitunter den Verstand raubt. Abbremsen hilft. „Den Vordermann fahren lassen, Abstand halten, bis sich der Dreck legt“, krächzt es aus dem Walki-Talki.
Philip von dem Bussche führt seit „Neun-Null-Null“ den Konvoi aus vier Geländefahrzeugen an. Sieben Stunden sind für die knapp 140 Kilometer eingeplant, doch die Ausfahrt über Stock, Stein und Staub dauert an diesem Tag fast neun Stunden. „Wenn wir schon diesen fantastischen Teil der Insel erkunden, die abgelegenen Gebirgsstraßen, die Schluchten, die kleinen Dörfer und die Ziegenhirte, die am Wegesrand standen und freundlich winkten, entlang fahren“, so erzähle ich es am Abend Christos Tassakos. “Dann müssen wir auch mal länger stehen bleiben, die Aussicht genießen, die Gegend erkunden, mit den Einheimischen einen Kaffee trinken und sich auch mal den Staub von der Kehle trinken“. Christos fragt jeden nach seinen Eindrücken. Denn er hat alles organisiert, die Ausfahrt, die Fahrzeuge, das Abenteuer.
Baden in der Bucht unterhalb des Daois Cove
Mit dem Sonnenaufgang über dem Daois Cove begann der Tag, den ich, noch vor dem Frühstück, mit einem Bad in der kleinen Bucht beginne. Dort unten ist auch der Privatstrand, um den herum ein Investor vor einigen Jahren ein beeindruckend großes und ebenso beeindruckend interessantes Resort gebaut hat. Das Weitläufige der Anlage lässt sich an diesem ersten Morgen nur erahnen. Obwohl ich oberhalb des Privatstrands einquartiert wurde, sind es bis dorthin mehrere Treppen, die ich hinunter und später auch wieder hinauf steigen werde.
Vorbei an der Taverne und dem Pool-Bereich, und immer entlang jener Mauern, die aus Steinen gemauert sind, die zuvor aus dem Fels dieser Bucht gehauen wurden. Schon auf diesem Weg ist die Hingabe zum Detail erkennbar, die den Bauherren einst und heute den Betreiber der Anlage anspornt. Sorgfältig sind auch die vielen Grünflächen gestaltet und kleine Flächen zwischen den Apartments mit Aloe Vera-Pflanzen angelegt. Eigentlich ist es schade, sich zu beeilen. Doch das Frühstück wartet. Denn ohne Stärkung möchte ich die Abenteuer-Inselrundfahrt nicht wagen.
Mit Allrad auf Fotosafari und Erkundungstour
Das Daois Cove ist ein 5-Sterne-Resort Hotel in Agios Nikolaos und die Basisstation der Erkundungsfahrten mit dem Land Rover Explorer. Von diesem Ort aus, unweit dem ägäischen Dörfchen Elounda, und etwa eine Stunde vom internationalen Flughafen Heraklion entfernt, ist der südliche Teil der Kretas ideal zu erkunden. Auch darum hat Christos die Land Rover Abenteuerfahrten geplant. „Andreas“, spricht er mich am Morgen an. „Sicher hast Du schon viel erlebt. Aber wenn Du am Abend wieder ins Hotel kommst, dann wirst Du Kreta mit ganz anderen Augen sehen.“. Ich wische mir am Abend als erstes den Staub aus den Augen. Und staune über die Route, die abseits vom Massentourismus, wohl kaum einer findet, hätten wir nicht Philip als erfahrenen Land Rover Instruktor dabei.
Zusammen mit ihm hat Christos die Touren zusammengestellt. Insgesamt können sechs verschiedene Routen gebucht werden, die nach mehreren Stunden wieder im Hotel enden. Die Zeit dazwischen übernimmt jeder selbst das Steuer des Geländewagens, um den staubigen Off-Road-Trails entlang abenteuerlich angelegter Serpentinen durchs Ida-Gebirge zu folgen. Auch wenn einige Wege fahrerisches Geschick erfordern, die Elektronik der Allrad-angetriebenen, geländegängigen Fahrzeuge übernehmen viele Aufgaben.
Im Geländegang ins Abenteuer
So verteilt und reguliert etwa die Berganfahrhilfe die Antriebsleistung des leistungsstarken Dieselmotors derart auf die Räder, dass das Anfahren im Gelände zum Kinderspiel wird. Die intelligente Fahrwerksteuerung, die wir sehr oft auf extremes Gelände gestellt haben, verhindert ein Abdriften bei höheren Geschwindkeiten. Das ist auch gut so. Und es ist vor allem an jenem Tag von großer Bedeutung, an dem wir den Süden der Insel erkunden, vorbei auf grobem Schotter entlang tiefer Schluchten rechts und hohen Felswänden links fahren.
Diese Fahrt bleibt in Erinnerung. Ebenso die Eindrücke, die sich abseits des befahrbaren Geländes finden. Mehr dazu finden Sie in unserer Reisebilder-Datenbank.
An dieser Stelle sei vermerkt, wer Christos kennt, weiß, dass ein jedes Abenteuer nie ohne ein kulinarisches Highlight stattfinden darf. Auch deshalb gibt es die Möglichkeit, auf einer Tour den Chefkoch mitzunehmen, damit der, am Ende des Tages und nach einer Fahrt über Kretas höchstem Berg, dem 2456 Meter hohen Mount Psiloritis, am Strand inmitten der Lendas-Region, die Mahlzeit vorbereitet. Am Lagerfeuer direkt am Wasser und unter dem Sternenhimmel von Kreta.
Abenteuerfahrten im geländegängigen Land Rover
Für Christos, der vor etwa drei Jahren zum Daios Cove Luxury Resort & Villas auf Kreta kam, sind die Tagestouren über Stock und Stein, durch Kies und Staub die beste Gelegenheit das wahre Kreta kennenzulernen. „Wenn Du Land und Leute wirklich kennen lernen willst, dann fahr dorthin, wo sie leben“. Das erfahren wir in der kleinen Taverne am Strand von Xerokampos, ebenso wie im einsamen Cafe eines kleinen Bergdorfes auf der Lasithi-Hochebene. Der Inhaber teilt sich im Übrigen die Gäste, also die wenigen Einheimischen und jene Touristen, die hier doch selten vorbeikommen, mit einem Freund, der auch ein Cafe im Dorf betreibt. „Heute kommen alle zu mit. Morgen sitzen wir alle drüben. So funktioniert das Leben hier“, übersetzt uns jemand die Philosophie Kretas.
Lesen Sie in Kürze auf active woman drive&style, warum der Barbesitzer, der dem marxistischen Revolutionär Che Guevara verdammt ähnlich sieht, einen alten Mammut ausgegraben hat. Und welche Überraschung ein Segelausflug zur Insel brachte.
