Nordwjik ist nicht Kalifornien. Das erkenne ich bereits an der Sonne, die heute nicht scheint. Und an dem Wind, der hier an der niederländischen Nordseeküste mit aller Wucht die Gischt der Nordsee bis an den Deich trägt. Das tränkt die Luft, die mit jedem Atemzug einen Salzbelag im Gaumen hinterlässt. Eine Gesundkur mit jedem Schritt. In Kalifornien müsste ich mich jetzt mit Sonnencreme vor den UV-Strahlen schützen. Die habe ich dabei, ebenso meine Schirmmütze. Denn heute präsentiert Volkswagen den Beetle Dune, ein Strandkäfer der Moderne, der als eigene Baureihe für zusätzlichen Absatz und natürlich für Aufmerksamkeit sorgen soll. Warum aber fahren wir nun mit dem Carbrio an der Westküste der Niederlande?
Wegen des Strandes? Immerhin soll der Dune mit seinem „Allterrain-Design“ die Brücke zu den legendären Dune Buggies der 60er und 70er Jahre schlagen“, erklärt mir eine Sprecherin von Volkswagen. Der rundumlaufende Karosserieschutz, die erhöhte Bodenfreiheit und die 18-Zoll-Felgen sind ein erster Hinweis auf die „optimieren Allterrain-Eigenschaften“. Auch das lerne ich. Doch Achtung. Der Sand am Strand ist derart beschaffen, dass der frontangetriebene Käfer keine zwei drei Meter weit kommt. Einen Allradantrieb aber gibt es für den bis zu 220 PS starken Beetle nicht. Dafür aber eine vielversprechende Farbe.
Ein Cabrio in Jeans-Optik
Der Beach Club ist an diesem diesigen Nachmittag von der Straße aus kaum zu erkennen, die goldenorange-leuchtende Variante des Beetle Dune allerdings schon. Sandstorm Yellow Metallic nennt sich die Lackierung und sie verleiht dem Fahrzeug das besondere Etwas. Dies ist auch notwendig, um den Mehrpreis von etwa knapp über 4000 gegenüber dem Standard-Beetle zu rechtfertigen. Auf Anfrage erzählt uns Volkswagen, dass es dieses Modell bereits für 23.625 Euro gibt. Für Meer Fahrspaß sind im Übrigen nochmals rund 4000 Euro zu zahlen.
Erst dann bekommt man/frau das Cabrio mit Stoffverdeck, neudeutsch Softtop. In naher Zukunft – so teilt uns Volkswagen mit – gibt es dieses Verdeck sogar in Jeans-Optik. Gegen Aufpreis. Für die nun vorgestellten Versionen stehen aber serienmäßig eine Geschwindigkeitsregelanlage, ein Regensensor, ein automatisch abblendender Innenspiegel, ein Berganfahrassistenten und – das wohl wichtigste elektronische Helferlein – ein ParkPiloten bereit. Denn es nahezu unmöglich, in dem Dune Cabrio auf Sicht rückwärts zu fahren. Und es stehen all jene Motorvarianten zur Auswahl, wie sie für das Grundmodell entwickelt wurden – drei Benziner von 105 bis 150 PS und zwei Dieselmotoren mit 110 oder 150 PS. Alle Motoren entsprechen der strengen Euro-6-Norm, so zumindest gibt es der Hersteller an.
400 Watt Fender-Anlage
Wer offen Cabrio fährt ist gut beraten, sich gegen Sonne, Wind und Lärm zu schützen. Ich aber sitze im Auto bei geschlossenem Verdeck, um mich vor dem Sturm zu schützen, der wie wild abermillionen Sandkörner über den Küstenstreifen treibt. Es ist nun die Gelegenheit, die Musik aus den Siebzigern zu hören und sich über die Materialen und der guten Verarbeitung im Innenraum zu freuen. Die Innenausstattung ist modern, da fällt es sichtlich schwer, sich in die 60er und 70er Jahre hinein zu fühlen, als irgendwo in Kalifornien ein Käfer zum legendären Dune Buggy umfunktioniert wurde.
Dieses Crossover-Modell hingegen, so bezeichnet es Volkswagen, ist mit viel moderner Technik ausgestattet – mit einem 400 Watt starken Fender-Soundsystem beispielsweise und einem 5-Zoll-Infotainmentsystem inklusive App-Connect (MirrorLink, Android Auto, CarPlay).