Wellness trifft auf Kunst – Das Hotel Turm in Völs
Wir waren auf der Ostseite des Südtiroler Eisacktals in Völs am Schlern. Dort liegt in historischen Mauern das 5* Hotel Turm.
Auf bedeutende Kunst kann man nicht nur im Museum treffen. Wie wir bei unserer Reise erlebt haben, ist dies auch in einem Hotel möglich. Im Hotel Turm hängen ca. 2000 Bilder, darunter Werke von Joseph Beuys, Oskar Kokoschka, Otto Dix und Paul Klee. Gegenüber unserer Suite hing ein Werk von Salvador Dalí und unweit der Bar ein Original von Pablo Picasso. Gegründet hat die Sammlung der Vater des heutigen Hoteliers Stefan Pramstrahler. Das Haus war ein Treffpunkt der Künstler, manche haben ihre Hotelrechnung mit einem Bild beglichen. Einmal pro Woche führt der Gastgeber persönlich durch seine Kunstsammlung und schmückt seine Erzählung mit vielen Anekdoten aus der Vergangenheit aus.
Von München aus geht es mit dem Auto über Innsbruck und die Brennerautobahn in knapp dreieinhalb Stunden nach Völs am Schlern. Bis Innsbruck sollte man je nach aktueller Verkehrslage die Route über Garmisch-Partenkirchen oder Kufstein wählen. Die österreichischen Autobahnen sind vignettenpflichtig und für die Brennerautobahn wird auf der österreichischen wie auch auf der italienischen Seite noch eine zusätzliche Streckenmaut fällig. Das Hotel ist auch gut per Bahn und Bus erreichbar. In viereinhalb Stunden geht es von München aus mit Umstieg in Bozen nach Völs.
Ein Traum von einer Suite
Unser Zuhause für drei Nächte war die 60 Quadratmeter große „Raben Deluxe Komfortsuite“. Sie besteht aus einem großen luftigen historischen Raum mit einem Schlafbereich, einem Wohnbereich und einem ins Zimmer integrierten Bad. Für die Toilette gibt es einen zusätzlichen Raum. Vor der Suite ist ein extra großer Holzbalkon mit einer Couch, einem Kruzifix und einem schönen Blick auf das Dorf Völs sowie die Landschaft rundherum. Sehr gut hat uns die Kombination der modernen Einrichtung mit dem historischen Gebäude gefallen. Auch die Steinfliesen mit stimmiger Lichtgestaltung in der Dusche und das Waschbecken aus Stein haben wunderbar mit dem Zimmer harmoniert. Sehr gemütlich ist das große Sofa, von dem man entweder nach draußen oder auf den großen Fernseher schauen kann.
Vom Gault Millau prämiert
Schon die Platzwahl beim Essen macht Freude. Je nach Lust und Wetter kann man in der Stube, im Speisesaal oder im Garten sitzen. In der Früh steht ein reichhaltiges Frühstücksbuffet zur Auswahl, bei dem auch lokale Produkte angeboten werden. Abends hat der Gast die Auswahl zwischen dem Romantik Menu, dem 1001 Kalorien Menu oder á la carte im Haubenrestaurant. Der Küchenchef wurde für seine Kochkunst vom Gault Millau mit zwei Hauben ausgezeichnet. Eine Besonderheit im Hotel Turm ist auch, dass versucht wird möglichst viel vom Tier zu verwenden. Dies ist zwar nachhaltig aber nicht jedermanns Geschmack. Wer ganz mutig ist kann ein vom Küchenchef individuell zusammengestelltes Degustationsmenu bestellen. Es wird nur abgefragt ob Unverträglichkeiten bestehen und dann wird schon losgelegt. Wir haben es ausprobiert und nicht bereut.
Architektonisch beeindruckend
Eine weitere Besonderheit ist der Spabereich, der gekonnt in das alte Gemäuer und den darunter gelegenen Felsen eingepasst wurde. Er reicht über vier Etagen. In der obersten sind ein kombinierter Außen- und Innenpool und ein Jacuzzi. Rund um den Außenpool gibt es im Hotelgarten viele gemütliche Sitz- und Liegegelegenheiten. Eine Etage darunter sind die Behandlungsräume, ein Ruheraum, die Salzgrotte mit Wassergeplätscher und Vogelgezwitscher, das Aromadampfbad, die finnische Stubensauna und die Fichtensauna mit Nieselregen. Letztere hat uns sehr gut gefallen. In der Etage darunter ist ein Ruheraum in dem Getränke und Früchte zur Auswahl stehen. Ganz unten befindet sich die Feuer-Wächter-Mystic-Sauna mit Panoramablick auf den Schlern. In dieser größten Sauna finden die Aufgüsse statt. Auf der Wiese davor ist der warme Wolfsbrunnen zum Untertauchen.
Treatments aus der Region
Die Treatments im Hotel Turm fanden wir sehr gut. Wir durften zwei Signatur-Treatments genießen, nämlich das traditionelle Völser Heubad und das Weintresterbad mit Traubenkernölmassage. Statt Behandlungen aus fernen Ländern steht hier die Regionalität im Mittelpunkt. Beim Heubad wird das Heu von der hoteleigenen Moartl Alm in einem Beutel ins heiße Wasser gelegt. Die Wärme und die daraus gelösten ätherischen Öle wirken entschlackend und krampflösend. Zur Weinbauregion Südtirol passt ein Weinbad hervorragend. Zuerst bekommt man ein Ganzkörperpeeling mit kalt gepressten Weintrestern, darauf folgt ein heißes Bad in einer freistehenden Wanne. Den Abschluss bildet eine wohltuende Traubenkernölmassage am heißen Stein. Die Gestaltung der Räume in denen die beiden Treatments stattgefunden hatten waren, wie das ganze Hotel, sehr gut gelungen.
Das 5* Hotel Turm ist das richtige Ziel für Gäste, die historische Gebäude kombiniert mit Kunst schätzen, gerne gut essen und einen exklusiven Entspannungsurlaub erleben möchten.