Der Mann blickt sich um. Es ist düster und gefährlich still. Man hört nur seinen Atem. Seine Muskeln spielen unruhig unter seiner straffen, gebräunten Haut. Auf dem Rücken trägt er einen leichten Rucksack, in dem nur das Nötigste verstaut ist. Er ist ein moderner Gladiator. Plötzlich schwingt er sich hoch und überwindet mühelos hohe Hindernisse und große Hürden, von Zuschauern verachtet und mit Hasstiraden begleitet. Der Mob will ihn sterben sehen. Doch den Gefallen wird er ihnen nicht tun.
Schließlich stoppt Daniel Ilabaca und lächelt. Gut gemacht, die Szene ist im Kasten. Ilabaca, 23, ist der Weltstar der Parcouring-Szene. Regisseur Jérôme Gemander ist sehr zufrieden und Produzent Oliver Schill sichtlich erleichtert. Kein Wunder, Schill und seine Mannschaft von der KULTOS AG haben sich einiges vorgenommen. Sie drehen in einer alten Industriehalle in München den kürzesten Actionfilm der Welt: ARIADNE 2050. Mit mehr als hundert Akteuren ist das eine Produktion, wie sie fast einmalig ist. In nur fünf Tagen soll alles abgedreht sein.