Alte Liebe rostet nicht

Sicher, Autos können auch süß sein. Einige sind sportlich, frech und sogar böse. Doch die meisten Neuwagen zeigen sich blass, ohne Profil im Auftreten, wie so mancher DSDS-Star. Wer hingegen einen Partner mit Charisma und Charakter sucht, der sollte in einen Klassiker einsteigen. Nur keine Angst: Die Liebe zu alten Autos haben schon längst auch junge Menschen erkannt. Vorbei die Zeiten, als Oma und Opa im Opel Rekord ihren Sonntagsausflug unternahmen.
Oldtimer und so genannte Youngtimer, also Fahrzeuge bis zu einem Alter von bis zu 30 Jahren, erleben derzeit einen Boom. Diese Autos bieten teils ausgereifte Technik, vor allem aber eine akzeptable Sicherheit. Aber: "Diese Autos bedürfen in Sachen Umgang und Pflege besonderer Aufmerksamkeit", weiß Martin Klein, Geschäftsführer Motul Deutschland GmbH. Sein Unternehmen hat soeben mit dem Weltverband der Clubs historischer Fahrzeuge FIVA eine Kooperation zum Austausch technischer Informationen beschlossen.

Klassiker ticken anders
So kennt der Deutschlandchef die fatalen Folgen falscher Pflege. Er mahnt, sich strikt an die Vorgaben der Hersteller zu halten. „Wer beispielsweise beim Motoröl spart, der bemerkt möglicherweise schon bereits nach wenigen Kilometern den Schaden“. Ein Motor, der 1935 entwickelt wurde, benötigt schließlich ein anderes Motorenöl als ein Motor mit Baujahr 1950 beziehungsweise 1990.
Doch welches Fahrzeug ist sein Geld wert und wie finde ich das passende Auto für mich? „Die meisten Fehler passieren schon beim Kauf eines Oldtimers“, sagt Hans Jürgen Götz von der Sachverständigen-Organisation GTÜ. „Viele lassen sich von Emotionen leiten, anstatt rational zu beurteilen“. Er empfiehlt vor dem Kauf den Rat eines Fachexperten. Und die finden sich seit Kurzem auch in Kfz-Werkstätten des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes. Ein Zusatzschild ‚Fachbetrieb für historische Fahrzeuge‘ deutet darauf hin.

Yourmove-Initiative
Als gemeinnützige Motivationsplattform von Jugendlichen für Jugendliche im Bereich Aus- und Weiterbildung rückt die ‚Yourmove-Initiative‘ Themen wie Oldtimer, Jugend, Ausbildung, Tradition und Handwerk ins Rampenlicht. Auf speziellen Seminaren erfahren Interessierte alles über die Erhaltung historischer Handwerkstechniken sowie über die Baudenkmalpflege/Altbau. www.yourmove.de

Schönheit für den Klassiker
Ist der Lack ab, kann kein Auto der Welt punkten. Exklusiv für drive&style gibt Rennprofi Ellen Lohr die besten Tipps für eine perfekte Lackpflege.

– Beurteilen Sie den Zustand des Lacks: Machen Sie den Abperl-Test. Läuft das Wasser flächig in Schlieren vom Lack ab und bildet keine Tropfen, ist Lackpflege dringend angesagt.

– UV-Strahlung bleicht ungeschützten Lack auf Dauer aus und brennt Schmutz in den Lack ein. Gute Lackpflege wirkt wie Sonnencreme fürs Auto – sie schützt und sorgt für frische Farbe.

– Arbeiten Sie nie in der prallen Sonne: Politur lässt sich bei Hitze nur schwer verarbeiten und trocknet zu schnell ein.

– Lackpflege braucht Zeit: Planen Sie mindestens zweieinhalb Stunden für die Lack-Komplett-Pflege ein.

– Der Tütentest hilft, auch kleine Verunreinigungen auf dem Lack zu erkennen. Fahren Sie mit einer Zellophan-Tüte über den Lack, tasten Sie nach Unebenheiten und finden Sie so Verschmutzungen.

– Entfernen Sie auch kleine Lackkratzer: Das schützt später vor teuren Besuchen in der Lackiererei.

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