ADAC Pannenstatistik: Und immer wieder die Batterie

Wäre es nicht so tragisch, wäre es nur ärgerlich. Wer im vergangenen Jahr den ADAC rufen musste, tat es in der Regel wegen einer entladenen Batterie. Noch immer ist dieses Bauteil das Enfant terrible der Autoelektrik. Annähernd 710.000 defekte beziehungsweise entladene Batterien wurde im vergangenen Jahr von den Gelben Engel getauscht. Das sind zwar knapp 11.000 Batterien weniger als 2013. Doch warum aber ist es seit Jahren immer wieder die Batterie, die vornehmlich dann versagt, wenn es draußen derart kalt ist, das jeder lieber Auto fährt.

„Nach etwa fünf Jahren müssen Sie damit rechnen, dass Ihre Batterie im Winter versagt“, erklärt Thomas Burkhardt, ADAC Vizepräsident für Technik. Und wer sein Auto über einen längeren Zeitraum nicht nutzt, beziehungsweise regelmäßig nur kurze Strecken fährt und dabei Sitzheizung und weitere Stromverbraucher angeschaltet hat, muss ebenfalls damit rechnen, das der Batterie die Kraft ausgeht. Das trifft vor allem im Winter zu.
Wintereinbruch offenbart Mängel am Auto
Regelmäßig steigen in dieser Jahreszeit die Pannen. Den Rekord allerdings belegte der 29. Dezember 2014. Nahezu 26 200 Panneneinsätze musste der  Automobilclub an diesem Tag bewältigen – alle 3 Sekunden ging ein Hilferuf beim ADAC ein. Grund: Der plötzliche Wintereinbruch. Dass es insgesamt im vergangenen Jahr mit etwa 3,94 Millionen Einsätzen rund 200.000 weniger gab, führt der Club auf die milde Witterung zurück. Im Übrigen konnten die Pannenhelfer in mehr als 85 Prozent der Fälle helfen.
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Und der Club will noch besser werden und investiert künftig „zwei Drittel der Vereinsbeiträge unserer Mitglieder unmittelbar in die Hilfeleistungen auf der Straße", erzählt uns Burkhardt. Aufwendiges Abschleppen und hohe Werkstattkosten bleiben somit den Autofahrern oftmals erspart. Doch trotz der guten Absichten: Die Pannen bleiben. Und vermutlich wird sich auch an der Rangliste der Mängel nichts ändern. (Anmerk. d. Redaktion: Liebe Autohersteller. Warum versagt seit Jahren regelmäßig die Batterie? Hier können Sie direkt der Redaktion antworten.)
Das sind die häufigsten Autopannen
Die meisten Pannen (46 Prozent) wurden durch Probleme verursacht, die mit der Elektrik zusammenhängen. Bei den Einzelursachen war Sorgenkind Nummer eins die Batterie, die zu insgesamt 709 939  Hilfeleistungen führte, gefolgt von Reifen und Rädern (139 871 Fälle), der Zündanlage (134 083 Fälle) sowie Anlassern (93 887 Fälle). Auch die Befreiung im Auto eingeschlossener Kinder und Reparaturen nach gehörten zu den Herausforderungen für die ADAC Straßenwacht.

Die Ausgaben für die Pannen- und Unfallhilfe des ADAC e.V. beliefen sich im Jahr 2014 auf knapp 300 Millionen Euro – das entspricht etwa zwei Dritteln der Beitragseinnahmen im ADAC e.V. Die Ausstattung der Fahrzeuge stand dabei ebenso im Vordergrund wie die Aus- und Fortbildung der Pannenhelfer: Für seine 1 750 Gelben Engel finanzierte der Club rund 7 000 Schulungstage. 2015 plant der ADAC den Aufbau einer neuen IT-Kommunikationsplattform, die den Pannenhilfeprozess weiter verbessert sowie den Straßenwachtfahrern einen noch besseren Austausch mit der ADAC Zentrale ermöglicht.
So helfen die Gelben Engel online
Bereits heute haben 2,9 Millionen Smartphone-Nutzer die kostenfreie Pannenhilfe-App des ADAC heruntergeladen, über die im Pannenfall alle erforderlichen Informationen und Geo-Koordinaten sekundenschnell an den ADAC übermittelt werden können.

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