Mit dem Rad am Schnellsten - Deutscher Fahrrad-Index

Erstellt von Andreas Burkert | |   ET-News

Der Fahrradmonitor des Bundesministeriums für Verkehr und Infrastruktur (BMVI) zeigt, dass 40 Prozent der Menschen in Deutschland regelmäßig das Fahrrad nutzen. Doch wie verhält es sich auf regionaler Ebene?

Im Schnitt verbringen Fahrrad-Begeisterte in Deutschland pro Fahrt eine Stunde im Sattel. Das ist ein Ergebnis des aktuellen Fahrradmonitors des Bundesministeriums für Verkehr und Infrastruktur (BMVI). Demnach nutzten 2020 rund 40 Prozent der Menschen in Deutschland regelmäßig das Fahrrad. Allgemein lässt sich sagen: Fahrrad-Begeisterte in Deutschlands Großstädten fahren durchschnittlich eine Stunde, sobald sie sich auf den Sattel schwingen. Dabei erreichen sie eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 14 Kilometer pro Stunde (km/h) und müssen im Schnitt einen Anstieg von 110 Metern pro Fahrt in Kauf nehmen.

Die vergleichsweise niedrige Geschwindigkeit lässt sich mit Blick auf die innerstädtischen Rahmenbedingungen mit öfteren Unterbrechungen wie Baustellen, Ampeln oder vollen bzw. schlecht ausgebauten Radwegen erklären. Zur Einordnung: Die im Trend liegenden E-Bikes erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 45 km/h.

Bonner BikerInnen sind am schnellsten

Auf eine höhere Geschwindigkeit als der deutschlandweite Durchschnitt von 14 km/h kommen FahrradfahrerInnen in Bonn mit 16 km/h. Auch Biker:innen aus Karlsruhe mögen es etwas schneller und fahren durchschnittlich 14,7 km/h.

BerlinerInnen fahren nicht nur die kürzesten Strecken, sondern auch – ob freiwillig oder nicht – insgesamt etwas langsamer: Die Durchschnittsgeschwindigkeit der Hauptstädter:innen liegt bei 13,3 km/h. Die Ruhe haben Radelnde in Hannover und Duisburg weg: Sie fahren in der Regel 13,2 beziehungsweise 13,1 km/h.

Touren in Wuppertal und Stuttgart strengen am meisten an

Radfans in Wuppertal müssen aufgrund der bergigen Lage mit durchschnittlich 240 die meisten Höhenmeter auf ihren Touren zurücklegen. Ähnlich stark in die Pedale müssen Radelnde in Stuttgart treten mit einem durchschnittlichen Anstieg von 224 Metern.

Bei ihren Radtouren begegnen Menschen aus Bremen mit durchschnittlich überwundenen 38 Metern deutlich weniger Höhenmetern. Die wenigste Kraft müssen Radfahrer:innen im Norden aufwenden und in Hamburg nur rund 31 Höhenmeter pro Tour überbrücken.

RadlerInnen aus Duisburg sitzen am längsten im Sattel

Duisburger:innen fahren zwar langsam, sind dafür aber lange unterwegs. Mit 75 Minuten pro Fahrt beweisen sie die meiste Ausdauer im Sattel. Auch Radfahrer:innen aus Wiesbaden fahren gerne längere Touren von durchschnittlich 72 Minuten.

Deutlich schneller am Ziel sind Radfahrer:innen aus München und Hannover: Sie beenden ihre Fahrt bereits nach 47 bzw. 48 Minuten. Mit 45 Minuten verbringen Berliner:innen durchschnittlich die kürzeste Zeit auf dem Rad.

Zu viele Fahrradunfreundliche Städte

"Detaillierte Einblicke in das Fahrverhalten von Fahrradfahrer:innen sind immer wieder überraschend. Auffällig ist die niedrige Durchschnittsgeschwindigkeit in den Großstädten – besonders mit Berlin auf dem letzten Platz. Das ist ein Hinweis darauf, wie fahrradunfreundlich viele Städte sind. Zahlreiche Ampeln und Baustellen, schlecht ausgebaute und schmale Radwege sind nur einige der Punkte, die Radfahrer:innen tagtäglich behindern und für dementsprechend niedrige Geschwindigkeiten sorgen.

Wer unangenehme Strecken vermeiden will, muss also die lokalen Gegebenheiten gut kennen, oder sich Tipps von anderen Fahrern und Fahrerinnen holen. Auf Bikemap werden solche Empfehlungen von unseren Nutzer:innen angeboten. Allein in und um Berlin stellt unsere Community bisher fast 1.000 Routen von 75.000 Kilometer Länge zur Verfügung, die Radelnden vor Ort helfen, die schnellste oder schönste Route zu finden."

Matthias Natmessnig, CEO von Bikemap

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Fahrradmobilität in Deutschland
Fahrradmobilität in Deutschland. (c) Messe Friedrichshafen