Heftiger Wintereinbruch am Nordkap - IceRallye2017

Leise schnurrt der kleine Vierzylinder im 30 Jahre alten Ford Fiesta vor sich her. Stefan Poerschke ist dennoch unruhig. "Die große Abschied ist nicht mein Ding", erzählt er uns an diesem 1. Januar 2017. Das frühe Aufstehen aber ist er gewohnt. Locker nimmt er in Kauf, dass er den Jahreswechsel nur kurz gefeiert hat. Und auch die bevorstehenden Strapazen lächelt er hinweg.

Warum fährt einer im Winter mit einem 30 Jahre alten Ford Fiesta zum Nordkap?

Wir waren als Medienpartner der IceRallye2017 in ständigem Kontakt mit dem Abenteurer. Das Reise-Tagebuch gibt einen kleinen Einblick in die Unwägbarkeiten einer solchen Tour nach Nordnorwegen.

Das Rosa passt zum roten Ford Fiesta. Den hat Stefan kurz am Straßenrand geparkt, um uns diese Foto zu schicken. Die Straße führt im Übrigen nach Narvik, einer keinen norwegischen Stadt nördlich des Polarkreises.

Es knirscht auf jedem Meter. Die mittlerweile minus 26 Grad Celsius können dem 30 Jahre alten Ford Fiesta aber nichts anhaben. Und Stefan ist die Kälte sowieso von Schladming gewohnt. "Freue mich auf die Nordlichter", sagt Stefan nur dazu.

Der Norden Norwegens ist weiß, kalt und einsam. Für Stefan sind dies aber ideale Bedingungen, seinen alten Ford Fiesta MK2 auf Herz und Nieren zu testen. Das ihn die Kälte nichts ausmacht, zeigt sein aktuelles Grußwort aus Norwegen.

Rund 100 Kilometer vor Honningsvåg kommen erste Zweifel auf, ob das Nordkap wie geplant erreicht wird. "Bin komplett durch den Wind", funkt Stefan kurz vor dem Ziel. Die ersten Straßen sind gesperrt, weil die Räumfahrzeuge nicht mehr durchkommen. Und dann versagt die Zündung. Die aber konnte er per Ferndiagnose wieder reparieren.

Und plötzlich erobert der Schnee den Motorraum.

Selbst dem Schneepflug ist die Straße zu wild. Der Fahrer wartet also auf bessere Bedingungen, und er unterhält sich derweil mit den Nordkap-Abenteurern.