Eine ritterliche Tour entlang der Burgenstraße

Erstellt von Andreas Burkert | |   Reisen mit Kind

  • Vor 60 Jahren wurde die Burgenstraße ins Leben gerufen. Sie führt entlang beeindruckender Bauten und geschichtsträchtigen Orten. Im Cabrio nehmen wir die Reise auf uns - von Böhmen bis ins Neckartal und in eine Zeit, als Ritterrüstungen en vogue waren.

  • Die Tage in Prag sind verregnet. Wir fahren das Audi RS 5 Cabrio, mit dem wir soeben in der Hauptstadt der Tschechischen Republik angekommen sind, geschlossenen. Mit einem großen Regenschirm beginnt unterhalb der Prager Burg unserer Burgenstraßen-Abenteuer. Mit diesem schützen wir uns später vor dem Wetter - weitestgehend. Der Regen trifft uns an diesem Tag nämlich auch von der Seite. Vielleicht ist es die Lage der Burg, hoch oben auf dem Berg Hradschin der tschechischen Hauptstadt Prag. Ein Trost: Von dort oben entschädigt der faszinierende Blick auf Teile der Altstadt. Noch bemerkenswerter aber ist, wie unbeeindruckt die Wachsoldaten sich trotz des Starkregens geben und in aller Ruhe vor dem Haupttor ihren Wachwechsel im Ehrenhof zelebrieren. Der Eingang gibt im Übrigen den Weg zum größten geschlossenen Burgareal der Welt frei.

    Vom Berg Hradschin blicken wir auf Prag

    Weil die Pražský hrad aber bereits im 9. Jahrhundert gegründet wurde, nutzten Generationen von Baumeistern die Gunst der Stunde und verewigten ihren Baustil – mit der Folge, dass sich das Aussehen der Burg seither stark verändert hat. Nur die Bestimmung der Burg blieb über die Jahrhunderte erhalten. Noch immer ist sie Sitz des Staatsoberhauptes – also die offizielle Residenz des Präsidenten der Tschechischen Republik. (Impressionen Prag bei Regen finden Sie hier) Das RS 5 Cabrio von Audi, mit dem wir unterwegs sind, haben die Ingolstädter Konstrukteure im vergangenen Jahr zur Serienreife gebracht und uns für die Recherchefahrt entlang der Burgenstraße bereit gestellt. Seit genau 60 Jahren gehört nämlich die Route zwischen Mannheim und Prag zu den traditionsreichsten Ferienstraßen Europas. Das Jubiläum ist für uns Anlass, eine Teilstrecke der 1.200 Kilometer langen Tour mit dem Auto zu erkunden. Entlang der Landschaften des Neckartals, der Fränkischen Schweiz, des Frankenwaldes und des Fichtelgebirges bis nach Böhmen reihen sich – meist auf Felsen oder im Verborgenen - mehr als 90 Schlössern und Burgen. Es ist eine Fahrt in die Vergangenheit – mit Ausflügen ins Mittelalter, den Barock und den Klassizismus. Und im Radio spielt „With a little help from my friends“.

    Die Hrad Karlštejn ist ein Touristenmagnet

    Noch immer erlaubt das Wetter nicht, das schwarze Stoffverdeck des Cabrios zu öffnen. Dabei wäre jetzt die beste Gelegenheit. Die Gegend zwischen Prag und Karlstein – wir sind auf dem Weg zur Burg Karlstein – überzeugt zwar nicht durch eine reizvolle Landschaft. Sie ist eher unspektakulär. Doch manche Häuser erinnern an Villen aus der Jahrhundertwende. Ein kurzweiliger Anblick, obschon die meisten Häuser dringend renoviert werden sollten. Die Hrad Karlštejn hingegen scheint die Jahrhunderte problemlos überstanden zu haben. Doch dazu später mehr. Zuerst wenden wir unter den Augen zahlreicher Touristen kurz vor dem Ziel. Das Parken wenige Meter unterhalb der Burg ist nur wenigen erlaubt. Wer es dennoch wagt, wird gebührenpflichtig verwarnt. Das Parkplatzproblem aber ist am Fuße des Burggeländes gelöst. Der dort angelegte riesige aber gebührenpflichtige Parkplatz verkraftet eine Menge Fahrzeuge. Allerdings erfordert er auch eine Menge Kondition, um die mehreren hundert Meter den Berg hinauf zur Burg zu bewältigen. Zwar bieten sich auch Taxi oder stilgerecht Pferdekutschen an. Wir aber wollten uns von der Steigung nicht einschüchtern lassen und gingen zu Fuß, etwa 20 Minuten und in der Hand der große Regenschirm.

    Die Sonderbarste unter den böhmischen Burgen

    Auch der böhmische König Karl IV. musste den Weg seinerzeit auf ähnliche Art und Weise zurücklegen. Denn er wählte den Ort als Verwahrungsort der königlichen Schätze und für Sammlungen heiliger Reliquien. Heute werden diese als Kopien für jedermann zur Schau gestellt. Immerhin wurde die Burg Karlstein als Schatzkammer der Reichskleinodien des Heiligen Römischen Reiches und der gewaltigen Reliquiensammlung Karls IV. angelegt. Deshalb mussten mit Sorgfalt mit viel Aufwand die Burgmauern errichtet werden, was allein für die  wichtigsten Mauern mehr als zehn Jahre dauerte. Und der Bau der Kapelle des Heiligen Kreuzes dauerte gar bis 1365. Weil trotz zahlreicher Eroberungsversuchen die Befestigungsanlagen standhielten, bietet sich dem Besucher heute noch ein kleiner aber nahezu unverfälschter Einblick in das Leben des Mittelalters. Und wer sich lange genug auf die Kopien der wertvollen Reliquien konzentriert, fühlt sich vielleicht zurückversetzt in die Zeit der Hussitenkriegen. Dann nämlich wurden die Schätze sicherheitshalber über Ungarn nach Nürnberg evakuiert. Auch wir verlassen das Anwesen – mit Schirm und dem Charme, an dem Ort gewesen zu sein, wo Karl IV. 1355 zum Kaiser gekrönt wurde.

    Auf Burg Rabenstein auf den Vollmond warten

    Wir sind froh, nach der Kutschfahrt zur Basisstation wieder im Auto zu sitzen. Klimaanlage an. Das Wetter scheint sich zu ändern. Es ist schwül geworden, die Luftfeuchtigkeit steigt, es wird wärmer. Bis Pilsen, der Zwischenstation unserer Route ins Herz der Fränkischen Schweiz, begleitet uns zwar der Regen. Aber dieses Königreich der Braukunst nutzen wir zur Stärkung. Dann hebt sich die Stimmung. Die Sonne scheint. Noch ist die Straße naß, doch das offene Verdeck ist jetzt Pflicht. Vor allem die Fahrt entlang des Ailsbachtals, hinauf zum Hochplateau beeindruckt. Und es soll noch dramatischer werden. Die Schlossherrin auf Burg Rabenstein drängt sich ungern auf. Sie ist damit die perfekte Gasgeberin, die diskret jeden Wunsch erfüllt. Mit viel Engagement betreibt sie das Hotel mit 22 geräumigen Zimmern. Die sind im Übrigen individuell eingerichtet und wurden verheißungsvoll Burgfräuleinzimmer oder Rabensteinsuite getauft. Das erstaunliche an Burg Rabenstein offenbart sich aber erst zur späten Stunde. Wer über die kleine Treppe zur Ruine, dem ersten Burgbauabschnitt, geht, entdeckt auf der terrassenartig angelegten Ebene Relikt einer längst vergangenen Zeit. Und zur rechten wie auch zur linken Seite ist der Blick frei ins Tal.

    Das Audi RS 5 Cabrio

    Wenn dann erst der Abend kommt, der Vollmond scheint und in aller Stille am Glas Wein genippt wird, dann ist hat sich die Reise an die Grenze nach Oberfranken gelohnt. An dieser Stelle sei angemerkt, dass nicht nur die Burg genügend Spannung verspricht, um mit Kind und Kegel ein paar Tage dort zu verbringen. In den Sommermonaten bietet etwa die nahe Falknerei Wissenswertes über die Jagd mit Greifvögeln. Und die zahlreichen Möglichkeiten zum Wandern bieten genügend Auslauf für Aktivurlauber. Dann scheint die Sonne den ganzen Tag. Wir fahren weiter. Dass ein Cabrio mit 450 PS in jedem Gelände Freude bereitet, konnten wir in Prag wie auch auf den Landstraßen entlang der Burgenstraße erproben. Weil es sich beim Audi RS5 um ein originales Produkt der quattro GmbH handelt nimmt das Fahrzeug jeder Serpentine souverän. Und das mit der ganzen Familien. Denn der Wagen bietet genügend Platz. Und mit einem Verbrauch von knapp 11 Liter pro 100 Kilometer schaffen wir es mit einer Tankfüllung bis zur Kaiserburg nach Nürnberg unserem Zwischenstopp bevor es zum mittelalterlichen Herrschaftssitz Adelshof nach Schwäbisch Hall geht. Der letzten Station unseres Abenteuers Burgenstraße.

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    Burgenstrasse Burg Rabenstein
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