Elf Gramm sind nicht viel im Vergleich zu den 421,000,000.00 Gramm (421 Tonnen) Startgewicht eines A380. Dennoch sind die elf Gramm Plastik unnötig, mit denen in jedem Flieger eine aktuelle Ausgabe des Lufthansa-Magazins, der Miles&More-Katalog und die Sicherheitsvorschriften eingehüllt werden. Eine Plastikhülle, die mehrmals im Jahr ausgetauscht wird, nach mehreren Wochen bereits unappetitlich aussieht und sich auf über fünf Tonnen hochsummiert. Unter der Annahme, der Konzern verfügt noch über die 728 Flugzeuge, mit im Durchschnitt 300 Sitzplätzen.
Von einem nachhaltigen und verantwortungsbewussten unternehmerischen Handeln, wie es im Corporate Responsibility, als integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie der Lufthansa Group erwähnt wird, kann also keine Rede sein. Dabei ist das Vorhaben, den „Bordabfall permanent zu verringern beziehungsweise dessen Verwertungsquote beständig zu erhöhen, für die Lufthansa Group wichtige Faktoren im Abfallmanagement“. So steht es im aktuellen Nachhaltigkeitsbericht Balance 2017 auf Seite 46. Warum die konzernweite Initiative Flygreener die Plastikhülle in Lufthansa-Maschinen übersieht, ist ein Rätsel. Es geht auch anders.
Die Konzerntochter Eurowings beispielsweise benötigt keinen Zeitschriftenschutz, dessen Sinn uns auf Nachfrage auch kein Konzernsprecher erklären konnte. Auf der diesjährigen ITB gab er allerdings zu, dass das Ausstatten mit den Bordmagazinen in der Verantwortung der LH-Logistik liegt. Eine per Mail an die Pressestelle der Lufthansa gestellte Anfrage ist allerdings bis heute nicht beantwortet worden. So erfahren wir auch nicht, warum auf Kurzstrecken jeder Sitz mit einem Bordmagazin und einem Kleinteilekatalog ausgestattet werden muss.
Die fallen mit knapp 400 Gramm umso mehr ins Gewicht, als das sie von kaum einer der Gäste gelesen wird. Im digitalen Zeitalter schauen die meisten auf ihre App, gedruckte Magazin sind also überflüssig. Ebenso das enorme Gewicht der Magazine inklusive dem CO2-Äquivalent von mehreren Tonnen im Jahr.