Subaru Levorg: Da staunt sogar die Carabinieri

Bloß keine Panik. Die freundlichen Herren von der Carabinieri wollen nur schauen. Dass sie nun aber zum zweiten Mal ums Auto schleichen, beunruhigt dennoch. Jetzt, hier am Parkplatz unterhalb des Castello Di Rivalta hat der größere sein Maschinengewehr nicht mehr dabei. Dafür aber stellen sie viele Fragen. Und sie haben einen Einheimischen dabei, der, so erfahre ich während des Gesprächs, ein ortsansässiger Automechaniker ist. Peinlich für mich. Nicht alle Fragen kann ich auf Anhieb korrekt beantworten. Etwa jene Fragen, die sich auf den neuen Ottomotor beziehen, einem Turbo-Direkteinspritzer, erstmals kombiniert mit Stop & Go-Startautomatik. Dass es sich um einen Boxermotor handelt, brauche ich nicht zu erklären. Man kennt die Marke.

Doch wie viel weniger der 1,6 DIT mit seinen 170 PS dank der Start-Stop-Automatik auf 100 Kilometer benötigt, kann ich nicht sagen. Laut Datenblatt sind es knapp 7 Liter, die der 1,5 Tonnen schwere Wagen für 100 Kilometer benötigt. Natürlich ist dieser Wert nach NEFZ ermittelt worden und gibt nur einen groben  Anhaltspunkt zum tatsächlichen Kraftstoffverbrauch. Bisher sind es mehr Liter, die angezeigt werden, um 100 km weit zu kommen. Zustimmend nicken alle drei. Beeindruckt sind sie aber eher von der Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h und von der Beschleunigung. Aus dem Stand auf 100 km/h schafft er in 8,9 Sekunden. Die Flucht könnte gelingen, wie ein Blick auf den alten Forester zeigt, den die Polizeistreife fährt und wenige Meter weiter geparkt hat.
Der Levorg: Ein Auto für die Familie, aber für die Stadt?

Beeindruckt zeigen sich die Herren auch vom riesigen Kofferraum. „Genug Platz fürs Diebesgut“, denk ich mir. Trau mich allerdings nicht, es zu sagen. Auch weil mein Italienisch nicht genügt, um Diebesgut „Refurtiva“ korrekt auszusprechen. „Vettura di famiglia“, erkläre ich und ernte bei allen drei große Zustimmung. Vermutlich diskutieren sie nun, was alles in dem riesigen Kofferraum reinpasst. Le famiglia und so. Über die 522 Liter Kofferraumvolumen wird sich bestimmt auch eine italienische Großfamilie freuen. Bleiben die Kinder daheim und werden die Rücksitze umgeklappt, können bis zu 1446 Liter Stauraum genutzt werden.

Den Sportstourer Subaru Levorg gibt es schon seit Herbst vergangenen Jahres in Deutschland. Und dort ist der Wagen mittlerweile sehr beliebt. Dies erklärt Volker Dannath, Geschäftsführer Subaru Deutschland GmbH: „Seit der Einführung Ende September des vergangenen Jahres konnten wir 614 Einheiten des neuen Sportstourers verkaufen“, erzählt er uns. Und die Kundschaft? „Die setzt sich hier aus der jungen Familie mit 1 oder 2 Kindern aber auch Singles zusammen“. Das überrascht nicht weiter. Eher die Aussage, dass „dieses Fahrzeug eine interessante Alternative, insbesondere in urbanen Märkten ist“, so Dannath und es freut ihn, dass die Nachfrage gerade aus diesen Märkten seine Erwartung bei weitem übertroffen hat. Dies versteht nun allerdings nur jene eingeschworene Subaru-Gemeinschaft, die mit den sonst geländegängigen Forester oder Outback weit abseits der Straße unterwegs sind.
Gute Rundumsicht ist wichtig im Wirrwarr enger Gassen
Es ist in der Tat einfacher als gedacht, mit dem knapp 4,6 Meter langen Wagen kreuz und quer durch Parma zu fahren. Wohlwissend, dass für die Fahrten durch die engen und belebten Gassen die Rundumsicht wichtig ist, haben die Subaru-Ingenieure eben auch viel Wert auf jene Rundumsicht gelegt. Nur das Einparken erfordert ein gewisses Maß an Umsicht – auch mit dem Parkassistenten. Allerdings hilft die Rückfahrkamera enorm. Die Optik ermöglicht einen Betrachtungswinkel von 160 Grad. Auf dem Bild der Kamera, welches auf dem LCD-Bildschirm in der Mittelkonsole angezeigt wird, sind so alle Hindernisse zu erkennen.
Von noch größerer Bedeutung ist aber der Querverkehrsassistent, der beim Rückwärtsfahren, etwa aus der Parklücke, erkennt, ob ein Auto von der Seite sich nähert. In diesem Fall kommt zur optischen Warnung in beiden Außenspiegeln noch ein akustisches Signal hinzu. Es warnt auch, wenn sich dem Fahrzeug jemand von hinten nähert.
Der Subaru Levorg im drive&style-Kurzprofil

Der Subaru Levorg ist laut Hersteller ab 28.900 Euro erhältlich – in der Ausstattungsvariante Trend. Die höherwertige Comfort-Ausstattung steht mit 31.400 Euro und die Top-Version Sport mit 34.900 Euro in der Preisliste. Dafür gibt es den Wagen mit einem 170 PS-starken Motor, dem stufenlosen Automatik-Getriebe Lineartronic, Allradantrieb und einer Hutze für den Ladeluftkühler auf der Haube, dem Erkennungsmerkmal des Levorg, dessen Name, und darauf muss man/frau erst mal kommen, sich aus LEgacy, reVOlution und touRinG zusammensetzt.
Das gefällt uns am Levorg besonders gut:
Großer Kofferaum, viel Stauraum, gute Rundumsicht
Das missfällt uns am Levorg:
Bei unserer Testfahrt konnten wir den angegeben Verbrauch nicht erreichen. Das haben wir auch nicht erwartet. Dass aber trotz moderater Fahrweise der Verbrauch bei knapp über 9 l / 100 km lag, ist ärgerlich.

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