Endlich wieder ein Kompaktwagen, mit dem Dich keiner vor der Diskothek auslacht. Nun aber parkt der feuerrote Astra vor dem B-Club in Dol’any, einer der wohl bekanntesten Biker-Kneipen in der Slowakei am Rande der Karpaten. Jene, die die anspruchsvollen Serpentinen bewältigen konnten, kehren dort ein, trinken ein Pilsner Urquell oder einen Hauskaffee. Es ist die erste Zwischenstation einer Kurzreise, die in Wien begann und im Grand Hotel in Bratislava endet. Organisiert von Opel, um den neuen Astra zum testen sozusagen durch die Karpaten zu treiben.
Der Wagen wurde soeben erst auf der Internationalen Automobilausstellung IAA in Frankfurt vorgestellt. Als Überflieger, um bei der Konkurrenz mächtig Eindruck zu hinterlassen. So zumindest vermittelt es der Werbespot, Mit gehörigem Anlauf überfliegt der Wagen dort mehrere BMWs, Audis und Mercedes-Benz-Modelle. Es sind zwar nicht jene Modelle, denen Opel Angst einflössen könnte. Doch der Wagen traut sich was.
Ein Auto für junge Familien
Vor allem aber ist der Wagen auch eine Kampfansage an VW-Golf-Verwöhnte, junge Familien und sportliche FahrerInnen, die für 17.260 Euro einen Einstieg in die etablierte Mobilität wagen sollen. Nun fahren wir die „Weiterentwicklung der Designphilosophie aus skulpturaler Eleganz und deutscher Präzision“ übern den Grenzübergang Richtung Bratislava. Diese Aussage steht im Pressetext und so ähnlich hat es Mark Adams, Vice President Design der Adam Opel AG, auch erklärt. „Wie bitte?“, frage ich. „Es steht für Dynamik und Leichtigkeit“. Was genau mit skulpturaler Eleganz gemeint ist, konnte auch der überaus hilfsbereite Onstar- nicht auflösen.
Einzig die Präzision und die Qualität der Innenausstattung ist fassbar. Da zeigt sich, dass der Wagen durchaus mit einigen Mittelklasse-Modellen mithalten kann. Das wird dem gepflegter Gründlichkeit freuen. Die Möglichkeit, sein Smartphone in eine extra dafür .. zu legen, per USB-Kabel zu laden und mittels Bluetooth mit dem IntelliLink-Infotainment-System zu koppeln, wird nicht nur Internetaffine begeistern. Wer allerdings sein Tablet koppelt, und nach einer Ablagemöglichkeit sucht, wird enttäuscht. Zu kurz geraten ist der Schlitz.
Ein Auto mit Platz für Kleinfamilien
Das Platzangebot hingegen ist selbst für Kleinfamilien ausreichend, die mit Kind und Kegel und einer Menge Spielzeug längere Fahrten unternehmen. Dabei haben die Konstrukteure den Astra knapp fünf Zentimeter kürzer gestaltet als sein Vorgänger. In der Breite fünf Millimeter schmaler bemessen. Und auch den Radstand haben sie um gut zwei Zentimeter gekürzt. Mit der kompakteren Auslegung gelang es auch, das Gesamtgewicht des Fließheck-Fahrzeugs um rund 200 Kilogramm zu reduzieren. Und das wiederum kommt dem Verbrauch zu Gute.
Von größer Bedeutung einer sparsameren Automobilität aber ist die Motorisierung. Und da hat Opel in den zurückliegenden Monaten kräftig an der Optimierung, der Leistungssteigerung und der Verbrauchseffizienz gearbeitet. Und verkündet, dass es mit dem 110 PS starken Dieselmotor möglich ist, im kombinierten Zyklus mit nur 3,4 Liter Kraftstoff 100 Kilometer weit zu fahren. Mit dem neuen und mit 100 PS stärkeren 1,4-l-Benzinmotor aus Aluminium wird der Astra dann schneller beschleunigt. Doch der Verbrauch steigt auf. Dafür ist der Kompaktwagen mit dieser Motorisierung zum Einstiegspreis zu haben. Eine Übersicht aller Motoren, die den Opel Astra können, finden Sie hier.
