Eine Sensation sind rein elektrische angetriebene Fahrzeuge schon lange nicht mehr. Auch Fahrleistungen jenseits der 250 km /h und Reichweiten von mehr als 300 Kilometer locken kaum einen mehr hinterm Herd hervor. Nun aber will das taiwanesische Unternehmen Thunder Power LINK mit einem Supersportwagen für Aufsehen sorgen. Das Autobauer-Start-Up hat soeben angekündigt, zur diesjährigen IAA ein gänzlich neues, innovatives Premium-Elektroauto vorzustellen. Erstaunlich sind solche Auftritte nicht.
Schon in der Vergangenheit nutzen kleine Entwicklungsunternehmen Internationale Autoshows, um ihre Entwicklungen zu präsentieren. Spektakulär war etwa die Ankündigung des Liechtensteiner Unternehmen Nanoflowcell. Der Quant F sollte dank eines modifizierten Flusszellenantrieb faszinierende Leistungswerte liefern, dessen Fakten jedoch manchen Forscher überraschten. Und auch der junge Hersteller Thunder Power sorgt im Vorfeld der IAA für Aufmerksamkeit. Vor allem weil die Herstellerangaben hinsichtlich der Reichweite beeindrucken.
ThunderPower hält Angaben zur Traktionsbatterie geheim
Annähernd 600 Kilometer soll der Sportwagen fahren. Die maximale Geschwindigkeit beträgt 250 km/h. Das aber ist kein Hexenwerk. Auch weil über eine elektrische Leistung von 320 kW verfügt. Damit kommt der Wagen in unter 5 Sekunden von Null auch 100. Diese Angaben halten zwar jeder theoretischen Überprüfung stand. Doch der Erfolg einer Langstrecken-Elektromobilität hängt im wesentlichen von dem Energiespeicher ab.
Und dazu gibt das Unternehmen auch nach mehrmaligem Nachfragen keine Auskunft. Informationen gibt es zur Präsentation auf der Messe, teilt uns die in Frankfurt am Main ansässige Agentur Lewis PR – Global Communications mit.
Wer sind die Macher des Thunder Power?
Mit Wellen Sham, der als Chairman & Chief Executive Officer das Unternehmen führt, sowie dem Chief Technical Officer Dr. Peter Tutzer und Franz Schulter, Chief Production Officer, sind erfahrene Automobilexperten bei Thunder Power beschäftigt. Während der Biochemiker Wellen Sham sich vor allem mit Private Equity/Venture Capital Investing, Restrukturierung und Rechnungswesen auskennt, war etwa Tutzer jahrelang in der deutschen Automobilindustrie beschäftigt.
Vor seiner Tätigkeit bei Thunder Power war er Technical Director bei der Lotus Group und dort für die Aufsicht des technischen Betriebs verantwortlich. Er designte, entwickelte und konstruierte drei High-Level-Sportwagen und optimierte drei weitere (Elisa, Exige und Evora). Während seiner Position als Technical Director bei Bugatti designte, entwickelte und konstruierte er den Bugatti Veyron (bis auf den Motor und das Getriebe). Bei der Gruppo Valsella war er am Design von Automobilprojekten für Fiat und PSA (Peugeot-Citroen) und einem Micro Car-Projekt für Aprilia beteiligt.
Laut Unternehmensangaben begann seine berufliche Laufbahn bei Porsche. Dort war er zunächst als Junior Designer tätig, später als Entscheider, der für den kompletten Designprozess, die Entwicklung und Konstruktion verantwortlich zeichnete. Auch Schulte begann vor mehr als 40 Jahre seine Karriere bei Porsche. Später war er rund 30 Jahre bei der Ford Motor Company beschäftigt.