Subaru Outback: Dieses Auto lässt nichts anfahren

Lange unentdeckt bleibt keiner in Reichmannsdorf. Unter den etwa 810 Einwohnern fällt alles Fremde gleich auf. Aber mich wird an diesem Tag wohl keiner bemerken. Dabei fahre ich mehrmals am Schloss der Familie von Schrottenberg vorbei, einmal der Straße rechts entlang, dann links. Kein Verkehr! Schließlich wende ich und finde wenige Meter hinter dem Schloss einen Weg hinauf zum alten Friedhof. Jetzt wird es noch einsamer. Den zu erreichen an diesem Tag, erfordert festes Schuhwerk. Es regnet und der Zugang ist nur über einen mit Gräsern und kleineren Sträuchern bewachsenen Feldweg möglich.

Wenige Meter weiter endet schließlich auch die befestigte Straße, auf der ich es bis hier geschafft habe. Links ein umgekippter Hochstand, rechts ein Feldweg, der vermutlich vor einiger Zeit mit einem typischen Landwirtschaftlichen befahren wurde. Knietief sind die Fahrspuren im nassen Schlamm. Dort fahre ich rein, nehme dabei keine Rücksicht auf den frischpolierten Zustand des Automobils. „Ich fahre den Subaru Outback“, denke ich mir. Ein Crossover, der mit seiner Allradtechnik doch bitte schön dieses Schlammmassel meistern sollte. Tut er auch. Doch der Grund für Reichmannsdorf ist ein anderer.
Subaru EyeSight sieht, was Sie übersehen

Subaru hat sich für einige Tage ins Schlosshotel einquartiert, das ADAC-Fahrsicherheitsgelände in Schlüsselfeld reserviert und eine Entourage deutscher Autojournalisten geladen. Die werden im Übrigen die nächsten Tage für viel Verkehr in dem beschaulichen Ort sorgen, was auch gut so ist. Immerhin hat der japanische Autobauer seinem neuen Kombi das Fahrerassistenzsystem EyeSight eingebaut – für 1.500 Euro Aufpreis. Weil diese Elektronik zahlreiche kritische Situationen im Straßenverkehr erkennt und nahezu jede Karambolage verhindert, bin ich an diesem Tag für jedes vorausfahrende Automobil dankbar. So steigt die Spannung.

Und es bleibt Muße, sich zu überlegen, wie das System aus Stereokamera, komplexer Vernetzung mit Lenkung, Bremse et cetera und einer Software, die sogar die verschiedenen Rückleuchten analysiert, überlistet werden kann. Immerhin verspricht der Hersteller eine Menge, wie das extra dafür angefertigte seitenstarke Handbuch auflistet: Warnung vor einer Kollision, Notbremsfunktion, die einen Aufprall bis zu einer Geschwindigkeitsdifferenz von 50 km/h verhindert, Spurhaltewarnung.
Andere Hersteller setzen auf Radar zur Kollisionsvermeidung

Das sind nur einige der Funktionen, die, so erklärt Volker Dannath, vom US-amerikanischen Insurance Institute for Highway Safety mit hoher Punktzahl ausgezeichnet wurde. Dannath ist der Geschäftsführer von Subaru Deutschland und ist stolz auf die Erfindung seiner Kollegen aus Japan. „Die Stereokamera des EyeSight-Systems funktioniert in Verbindung mit der Software zur Bilderkennung und -auswertung so präzise, dass die Unfallvermeidung damit besser gelingt als mit den Systemen anderer Marken.“. Dannath meint die radarbasierte Kollisionsvermeidung.

An dieser Stelle sei gewarnt, dass keines der Systeme jede erdenkliche Unfallsituation entschärft. „Zu vielschichtig sind die Situationen im Straßenverkehr, als das jeder Unfall vermieden werden kann“, stimmt auch Dannath zu und erklärt, dass Eyesight dem Fahrer nicht die Verantwortung abnimmt, verantwortungsvoll zu fahren – etwa bei dichtem Nebel und starkem Regen. Dieses Wetter setzt nämlich das System außer Kraft.
Überarbeitete Motoren für weniger Verbrauch

Doch abseits aller elektronischer Sicherheitskontrollsystem, das Fahren im großen Outback vermittelt an sich schon ein Gefühl der Sicherheit. Die fünfte Generation wirkt kraftvoller als das Vorgängermodell. Und er fährt sich auch so. Dem Neuling wurden nämlich die Motoren überarbeitet. Sie leisten zum einen mehr Drehmoment im mittleren Drehzahlbereich und sind in Summe „sparsamer“, sagt der Hersteller. Neben einem Zweiliter-Turbodiesel mit 150 PS gibt es einen 2,5-Liter-Benziner mit 175 PS. Beide Motoren sind Vierzylinder in Boxer-Bauweise. Beide Antriebe können mit einer Sechsgang-Handschaltung oder aber mit der stufenlosen CVT-Automatik kombiniert werden. Das CVT kostet allerdings 2500 Euro Aufpreis. Und für die Handschaltung gibt es kein Eyesight-System.

Artikel teilen