Defekte Stoßdämpfer: Vom Schlagloch getroffen

Wer als Familienoberhaupt einen geländegängigen SUV fährt muss jedes Schlagloch mitnehmen. Sonst quengeln die Kinder im Fond ob der Langweile. Moderne familientaugliche Geländefahrzeuge sind heute nämlich derart gut gefedert, dass es kaum noch rumpelt. Und damit es kinderfreundlich schaukelt, ist kein Schlagloch groß genug.

Doch auf dem Weg zur Arbeit mit dem City Car, dem Kleinwagen für die Stadt, ist jedes Schlagloch die Höchststrafe. Das sieht auch der des Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK) so: „Schlaglöcher auf den Straßen strapazieren die Autos. Gefährdet sind Reifen, Felgen und Stoßdämpfer“, erklärt der Verband. Und mahnt, dass es noch schlimmer kommen kann.
Defekte Stoßdämpfer sind enorm gefährlich
Auch Querlenker, Federbeine oder Spurstangen können in Mitleidenschaft gezogen werden. Besonders beansprucht aber werden die Stoßdämpfer – mit teils fatalen Folgen. Immerhin sind „das sicherheitsrelevante Bauteile, da sich mit defekten Dämpfern die Bodenhaftung der Reifen verringert und somit Bremsweg und Fahrstabilität verschlechtern“, so ein ZDK-Sprecher. Allein durch Augenschein oder das Wagenwippen ließen sich Schäden am Stoßdämpfer jedoch nicht ermitteln. Wie aber erkenne ich defekte Stoßdämpfer? Und kann ich die Stoßdämpfer am Auto selber reparieren?

Der Verband rät davon ab. “Dafür verfügen viele Fachwerkstätten über einen speziellen Prüfstand, auf dem unterschiedliche Fahrsituationen simuliert und Fehler gefunden werden“. Generell sollten Autofahrer die Stoßdämpfer und Federn regelmäßig in einem Kfz-Meisterbetrieb kontrollieren lassen, damit die Fahrsicherheit dauerhaft gewährleistet sei. Und wer haftet bei Schäden am Auto durch Schlaglöcher?
Wer haftet bei Schäden durch Schlaglöcher?
„Bei Schlaglochschäden sei die Haftungsfrage oftmals nur schwer festzumachen“, so der ZDK-Sprecher. Es komme immer auf den konkreten Einzelfall an. Grundsätzlich gelte aber, dass die Straßenbetreiber – in der Regel Bund, Länder oder Kommunen – in der so genannten "Verkehrssicherungspflicht" stünden.

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Das heißt, sie müssten ausbessern oder Schutzmaßnahmen treffen, zum Beispiel in Form von Warnschildern oder vorübergehenden Tempolimits. Die Autofahrer könnten außerdem Schäden melden, die sie entdecken. In vielen Kommunen sei das online möglich, auch im Internet gebe es inzwischen verschiedene Möglichkeiten, etwa bei Automobilclubs. Letztendlich befreie das den Fahrer aber nicht von der Pflicht, seine Fahrweise den Witterungs- und Straßenverhältnissen anzupassen.
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ZDK-Pressesprecher Ulrich Köster spricht über die Gefahren, die von Schlaglöchern ausgehen. Hier gehts zur Audio-Datei 

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