Tödlicher Straßenverkehr in Thailand

Wer seinen Thailandurlaub überleben will, sollte an den Tagen vor und nach Neujahr die Straßen Thailands meiden. Allein an den 7 Tagen des Neujahrfestes starben 260 Menschen im Straßenverkehr. Kein neuer Rekord – im vergangenen Jahr starben innerhalb der Woche 373 Menschen. Knapp 40 % dieser tödlichen Unfälle sind auf Alkoholeinfluß zurückzuführen. Aus gutem Grund forderte ein Komitee des Gesundheitsministeriums ein Alkoholverbot in der Öffentlichkeit an den Silvester/Neujahrsfeiertagen und an Songkran.
Allerdings gab kurze Zeit später Premierminister Prayut Chan-o-cha bekannt, dass es "zumindest an diesem Neujahrsfest kein Verbot für den Konsum von Alkohol in der Öffentlichkeit geben werde". Sein Rat an die Bevölkerung: "Die Menschen müssen endlich lernen, sich verantwortungsbewusst zu benehmen und sich nicht hinter das Steuer eines Fahrzeugs zu setzen, wenn sie betrunken sind".
Thailands Bevölkerung soll Verkehrsrowdys beruhigen
Weil das Vertrauen in den typischen thailändischen Autofahrer fehlt, hat Thailand’s Gesundheitsminister Ratchata Ratchatanawin angekündigt, mit 60.000 sogenannten Community Checkpoints auf Thailand’s Land- und Nebenstrassen die Zahl der Unfälle und Verkehrstoten über die Neujahrsfeiertage eindämmen zu wollen. Dort sollten Angestellte des Gesundheitswesens gemeinsam mit anderen staatlichen Stellen wie auch Einwohnern vor allem auf betrunkene Autofahrer, Motorradfahrer ohne Helm und Raser jeglicher Art achten. Vergeblich.

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Nach Angaben des Centre for the Prevention and Reduction of Road Accidents gab es trotzdem 2.446 Unfälle bei denen 2.542 Menschen verletzt wurden. Allein in Chiang Mai gab es 14 Verkehrstote und mit 106 die höchste Zahl der Verletzten. Die sichersten Provinzen in Thailand waren im Übrigen Trang, Phatthalung, Narathiwat, Sing Buri und Nakhon Phanom. Dort gab es keine Unfälle mit tödlichem Ausgang.
Nur in Namibia sterben mehr Menschen im Straßenverkehr
Mittlerweile ist Thailands Straßenverkehr einer der gefährlichsten weltweit. Nur noch in Namibia sterben mehr Menschen auf den Straßen. So verlieren im Königreich im Jahr 44 Menschen pro 100.000 Einwohner ihr Leben. Namibia 45 und Iran 38. Weltweit liegt der Durchschnitt bei 18 Toten pro 100.000 Einwohner. In Deutschland sind es im Übrigen nur 5 Verkehrstote pro 100.000 Einwohner.

Die Ergebnisse basieren auf Statistiken der Weltgesundheitsorganisation und des Transport Research Institutes der Universität Michigan. Und die zeigen, dass bisher alle Maßnahmen versagt haben. Die Gründe für die extrem hohe Anzahl der Verkehrsunfälle sind hausgemacht. Zum einen verwirrt die extrem unübersichtliche Verkehrsführung vor allem in den Großstädten, zum anderen fahren viele alkoholisiert, übermüdet und auch mit zu hoher Geschwindkeit.

Rücksichtsloses, aggressives Fahren, schlechte Straßenverhältnisse und die berüchtigten U-Turns sind weitere Gründe für die hohe Zahl der Verkehrstoten in Thailand. An diesen Wendepunkten ereigneten sich im Vorjahr nahezu 500 schwere Verkehrsunfälle.

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