Der Automobilverband VDA zeigt sich erfreut, dass die Verbrauchswerte deutscher Autos sinken. So pendeln sich die Verbrauchswerte aktueller Kleinwagen mittlerweile bei rund 4 Litern pro 100 Kilometer ein. Doch ob nun dank der Start-Stopp-Automatik, einer intelligenten Ladeluftkühlung oder wegen des Prinzips des Downsizings der Motoren. Im Wirrwarr der Systeme, die vom Marketing oft mit schillernden Namen belegt werden, verlieren selbst Experten den Überblick.
Und die offiziellen Verbrauchs- und CO2-Angaben der Autohersteller sind im Alltag selbst von gemächlichen Fahrern nicht zu erreichen. Und die Kritik an den unrealistischen Werten wächst. Das hat nun erneut die Organisation Transport & Environment (T&E) in einer Studie veröffentlicht. Laut der Studie der Umwelt-Lobbyorganisation, zu deren Mitgliedern auch der ökologisch orientierte Verkehrsclub Deutschland zählt, wird die Kluft zwischen den Verbrauchsdaten der Hersteller und normalen Alltagsfahrten immer größer.
Autohersteller tricksen bei den Verbrauchsangaben
Ein Blick in die Testberichte großer Autozeitschriften zeigt allerdings auch, dass die vom Hersteller versprochenen Werte in der Regel nicht eingehalten werden. Es liegt aber nicht nur am Europäischen Fahrzyklus (ECE-Test), nach dem die Autohersteller ihre Verbrauchswerte ermitteln. „Oftmals scheitert das Spritsparen auch am ungeübten Fahrer“, sagt Ralph Schincke, Trainer für effizientes Fahren. Bis zu 25 Prozent Kraftstoffersparnis sind seiner Ansicht nach möglich – je nach Modell. Und auch bei bereits auf Sparsamkeit getrimmten Fahrzeugen wie dem Ford Focus mit Econetic-Technik lassen sich mit der richtigen Fahrweise pro Jahr etliche Liter Kraftstoff sparen.
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Ford verspricht einen Verbrauch von weniger 4 Liter
Im Rahmen einer internationalen Veranstaltung hat das Unternehmen jetzt ausgesuchten Motorjournalisten die wesentlichen Regeln erklärt. Das Staunen war groß, als dann die ersten Ergebnisse präsentiert wurden. In Euro umgerechnet waren es bei einem Teilnehmer sogar mehr als 600 Euro im Jahr, die er durch eine umsichtige Fahrweise spart. (Bei einer durchschnittlichen Fahrleistung von 20.000 Kilometer im Jahr und einem Kraftstoffpreis von 1,55 Euro/Liter). Gefahren wurden die besonders sparsamen ECOnetic-Varianten von Ford, die in Kürze auf den Markt kommen – als Fünftürer und in der Kombiversion Turnier.
Für den Focus ECOnetic hat Ford den 1,6-Liter-TDCi-Motor komplett überarbeitet. Laut Hersteller verbraucht der 105 PS starke Diesel nunmehr nur noch rund 3,5 Liter auf 100 Kilometer. Das Vorgängermodell benötigte noch 4,3 Liter. Die Ingenieure haben dazu unter anderem die Direkteinspritzung verbessert, die Eigenschaften des Turboladers optimiert, die Reibungsverluste minimiert und eine effizientere Ladeluftkühlung entwickelt. Doch die entscheidenden Maßnahmen sind die Start-Stopp-Automatik, ein Energierückgewinnungssystem, eine Schaltempfehlungsanzeige sowie ein länger übersetztes Sechsgang-Schaltgetriebe. Das hält die Motordrehzahl niedrig.
Sicherer Unterwegs bei sparsamer Fahrweise
Sparen auf Kosten der Sicherheit? Nein sagt der Deutsche Verkehrssicherheitsrat DVR). Er analysierte die Sicherheitseffekte von Eco-Driving während des Trainings von Flottenkunden. Das Training zielte auf einen entspannten Fahrstil, der nicht nur den Kraftstoffverbrauch senkte, sondern zugleich auch die Sicherheit erhöhte. Die Haftungsansprüche in Folge von Unfällen reduzierten sich in einem Zeitraum von 11 Monaten nach dem Training um rund 35 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum vor dem Eco-Driving-Training.
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