Die Tage ohne Musik, ohne Melodie, sind grau. Unerträglich aber sind die Tage, an denen das Smartphone über irgendwelche Ohrstöpsel die Lieblingslieder gequält abspielt. Kaum Dynamik dafür aber verzerrte Hochtöne und ins Handtuch gespielte Bässe. Nur die Melodie wird erkannt. Das ist kein angenehmer Zustand. Im Interview mit Chester Bennington von Linkin Park (LinK auf Interview) erfahren wir, dass sich auch die Profimusiker mächtig ärgern, wenn ihr aufwendig abgemischter Song beim Fan digital verramscht ankommt.
Mit dem Soundlink Mini von Bose, die wir als Leihgabe testen dürfen, soll sich nun einiges in unserem musikalischen Leben ändern. Die Freude beginnt dabei schon beim Auspacken. Die knapp 700 Gramm, das 18 Millimeter lange stabile Gehäuse aus Aluminium und das schlichte Design gefallen auf Anhieb. Am Soundlink ist eben nichts dran, was klappern könnte – außer die wenigen Tasten auf dem Gerät. Drüber lassen sich alle Einstellungen schnell vornehmen – selbsterklärend. Ebenso einfach gelingt das Koppeln des Soundsystems mit dem Smartphone über das Bluetooth-Protokoll. Die mitgelieferte Ladestation (Ladeschale) dient dem Laden des Lithium-Ionen-Akkus und als Dockingstation, wenn der Soundlink abgestellt wird. Geladen können rund 7 Stunden lang Musiktitel über das System gespielt werden.
Qualität hat seinen Spaß
Doch nicht die Dauer entscheidet, sondern der Klang. So haben wir Charly Antolini „aufgelegt“, um die Dynamik des Soundlink-Box zu testen. Nicht von schlechten Eltern lautet unser erstes Fazit. Wir legen also nach. Klassik, Pop, Boris Blank und Paul Kalkbrenner. Nun erreichen wir die Grenze. Aber nur, weil die Club-Dance-Techno-Klänge sehr laut gehört werden müssen, um zu wirken. So denken wir, dass doch zwei Systeme in etwa die doppelte Musikleistung liefern würde. Doch unser Versuch, einen geliehenen zweiten Soundlink Mini parallel zu koppeln, scheitert. Ein herkömmliches iPhone verfügt nicht über die Möglichkeit, zwei Geräte über die Bluetooth-Funktion anzusteuern.
Wir konzentrieren uns also weiterhin auf unsere Dauerleihgabe, die dank der beiden patentierten Passivradiatoren genügend tiefe und kraftvolle Bässe liefert. Weil Bose diese im Gehäuse gegenüber angeordnet hat, reduzieren sich störende Vibrationen des Aluminiumgehäuses. Die beiden neuen Passivstrahler können dabei noch sehr leise tiefe Töne wiedergeben. Um Mittel- und Hochtöne klangrein abzustrahlen, wurde dem kompakten Lautsprecher zwei neuentwickelte Schallwandler integriert, die doppelt so viel Luftvolumen bewegen wie herkömmliche Schallwandler gleicher Baugröße.
Digital optimierte Klangwiedergabe
Dass ein derart kleiner (also 18 x 5 x 5 Zentimeter) und mit etwa 670 Gramm leichter Lautsprecher einen überzeugend ausgewogenen Klangeindruck hinterlässt ist auch ein Verdienst des integrierten und abgestimmten digitalen Signalprozessors. Die digitale Signalverarbeitung erlaubt das laute Abspielen von Musik ohne hörbare Verzerrungen. Doch erst die verbaute Membran, die im Übrigen laut Datenblatt zweimal so viel Luft bewegen wie herkömmliche Schallwandler, setzt den Sound kraftvoll in Szene. Auf diese Weise werden klare mittlere und hohe Frequenzen abgegeben. Die zwei neuen Passivstrahler können aber auch die leisesten Töne wiedergeben.
Weitere Features des Bose Soundlink Mini
Die Ladeschale lädt den Akku, dient als praktische Station für den Lautsprecher und ermöglicht die Wiedergabe während des LadevorgangsDas Ladegerät kann an die Ladeschale oder direkt an den Lautsprecher angeschlossen werdenÜber den AUX-Anschluss können weitere Audioquellen, wie ein MP3-Player, angeschlossen werdenDank Softwareaktualisierungen über den USB-Anschluss ist die Kompatibilität mit künftigen Bluetooth fähigen Geräten gewährleistet