Als der Käfer nach Emden kam

Emden im Frühjahr 1964. Der Volkswagenkonzern kauft in unmittelbarer Nähe des Hafens rund 200 ha Industriegelände, um dort den Käfer zu produzieren. Für die ostfriesische Kleinstadt begann damit der wirtschaftliche Aufstieg.

Emden im Frühjahr 1964. Der Volkswagenkonzern kauft in unmittelbarer Nähe des Hafens rund 200 ha Industriegelände, um dort den Käfer zu produzieren. Für die ostfriesische Kleinstadt begann damit der wirtschaftliche Aufstieg. Für Volkswagen war die Wahl ein Teil der Strategie, die Produktion des VW-Käfers auf den nordamerikanischen Markt ausrichten.

Die Nähe zur Nordsee war also gewollt. Der Standort verfügte nämlich über einen entscheidenden Vorteil: Als wesentlichster Seehafen Deutschlands bot Emden den kürzesten Transportweg nach Übersee. Und schon im Winter 1964 beginnt das Werk am Meer mit der Produktion der ersten Käfer. Das Ostfriesische Landesmuseum Emden widmet sich ab dem 30. März 2014 mit der Sonderausstellung “Als der Käfer nach Emden kam” dem 50zig jährigen Jubiläum.

Volkswagen investierte kräftig ins Emder Werk

In den zurückliegenden 50 Jahren wurden an der ostfriesischen Küste aber noch weitere Volkswagen-Modelle produziert. Darunter der Typ 2 Bus, der Golf I, Typ 181 Kurier, Audi 80, Santana, Typ 4 Bus sowie der Taro – und seit 1977 der Passat. Seitdem ist dieser Standort das Leitwerk für das Modell, dass dort aktuell in der siebten Generation produziert wird. Noch in diesem Jahr läuft im Emder VW-Werk die achte Passat-Generation an.

Bis heute haben damit die Ostfriesen mehr als 10,6 Millionen Fahrzeuge produziert. Allein im vergangenen Jahr wurden in Emden 208.800 Fahrzeuge der Marke Passat produziert. Darunter die Volkswagen Passat Limousine sowie exklusiv der Passat Variant, der Passat Alltrack und der Volkswagen CC. Der Passat ist damit das Erfolgssymbol der Ostfriesen. Eine Milliarde Euro wurden über einen Zeitraum von fünf Jahren am Standort investiert. So wurde das Presswerk erweitert, eine neue Logistik-Halle mit einer 40.000 Quadratmeter großen Fußbodenheizung gebaut, deren Energieversorgung zu 100 Prozent aus einem Biomassekraftwerk erfolgt.

Und ein neues Aus- und Fortbildungszentrum ist entstanden, um die Mitarbeiter bereits früh auf die Vermeidung von Fehlern in der Produktion zu schulen. Die wohl wichtigsten Investitionen aber sind der Karosseriebau und die Montage. In Kürze wird dort der neue Passat in allen Varianten vom Band rollen.

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