electrified! Volkswagen erklärt die Elektromobilität

Der Erfolg der Elektromobilität hat viele Väter. Der Preis muss stimmen. Und eine Steckdose sollte immer dann in Griffweite sein, wenn man sie braucht. Doch vergessen Sie das mit der Reichweite erst einmal. Auf den 190 Kilometern, die der neue e-Golf mit geladenen Akkumulatoren schafft, finden sich genügend Möglichkeiten, die Batterien zu laden. Das jedenfalls verspricht der Volkswagenkonzern, der seit gestern in Berlin seine Sicht der Elektromobilität präsentiert und im Rahmen der e-Mobilitätswochen „electrified!“ seine Elektroautos zum Probefahren anbietet. In der Regel fahren nämlich 80 Prozent aller Autofahrer in Deutschland täglich weniger als 50 Kilometer.
Das genügt im Übrigen, um mit dem e-Golf an einem sonnigen Tag von Tempelhof zum Scharmützelsee und zurück zu fahren. Noch bis zum 21. März stehen in den Hangars und auf dem Vorfeld des ehemaligen Flughafengeländes Tempelhof der e-Golf, der e-Up, der GTE und das Einliter-Auto XL1. Allerdings dürfen nur die beiden e-Modelle zur Probe gefahren werden. Das aber genügt, um einen bleibenden Eindruck zu bekommen. Die 115 PS des Elektromotors beschleunigen den fünfsitzigen Volkswagen in 10,4 Sekunden auf 100 km/h – in aller Stille. Die maximale Geschwindigkeit hat VW auf 140 km/h begrenzt.
Der e-Golf schafft die 100 km mit 3,30 Euro
Mit einem Einstiegspreis von 34.900 Euro erfüllt der e-Golf im Großen und Ganzen auch die Forderung nach einer bezahlbaren Mobilität. Zwar ist dies noch viel Geld, aber laut Volkswagen sind dies etwa nur 3000 Euro mehr als für ein vergleichbares Golfmodell mit Verbrennungsmotor bezahlt werden muss. Die Lust am Sparen kommt bei diesem Modell sowieso erst während der Fahrt. Mit Stromkosten von nur etwa 3,30 Euro für gefahrene 100 Kilometer hängt er sogar den sparsamen Golf TGI mit Erdgasmotor ab. Zudem entfällt für zehn Jahre die Kfz-Steuer – sofern der Wagen bis zum 31. Dezember 2015 erstmals zugelassen wird.
Warum aber hat Volkswagen für den e-Golf kein futuristisches Design gewählt. „Wenn die Funktion es nicht erfordert, wird auch kein extravagantes Design notwendig sein“, erklärte uns vor mehr als einem Jahr Walter Maria de’Silva, oberster Designchef des Volkswagen-Konzerns, seine Philosophie beim Gestalten künftiger Elektroautos. Für ihn bleibt demnach ein Golf ein Golf — auch wenn er mit einem Elektromotor angetrieben wird.
Oscar-Preisträger Christoph Waltz verfällt dem XL 1
Der Volkswagen XL 1 hingegen, der als Plug-in Hybrid XL 1 in geringer Stückzahl in Osnabrück gefertigt wird, repräsentiert die Zukunft der Mobilität derart, dass sogar der zweifache Oscar-Preisträger Christoph Waltz dem Wagen verfallen ist. Waltz ist als Markenbotschafter zur Eröffnung der „electrified!“ e-Mobilitätswochen nach Berlin gekommen, und im XL 1 auf die Bühne gefahren worden. Dort wollte er dann gleich selbst ans Steuer.

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