be-outdoor Tag Eins: Cortina d´Ampezzo nach Pieve die Cadore

Ausgeschlafen und voller Vorfreude fällt am kommenden Morgen dann endlich der Startschuss zu unserer Tour. Während eines ausgiebigen Frühstücks in unserem netten Hotel Villa Neve, treffen wir noch Sabrina von ‚Consorzio Dolomiti‘, die uns noch mit ein paar letzte Informationen zu unserer Streckenführung sowie zwei Warnhinweisen für den zweiten Tag versorgt. Tim kann es kaum erwarten, dass wir endlich aufbrechen. Er ist froh, als wir endlich auf den Rädern sitzen. Wir fahren zunächst zum Büro von Cortina Turismo am Busbahnhof in Cortina. Unser Auto dürfen wir netterweise während der gesamten Tour auf den Parkplätzen des Hotel Villa Neve stehen lassen.

Welch eine Freude! Nicht nur Maria Grazia vom Tourismus Office erwartet uns am Bahnhof, sondern auch Paolo d’Amico, unser Skiguide vom Winter und unser guter Freund Gabriele aus Venas stehen vor unserer Lieblingsbar Stazione am Bahnhof. Noch ein kurzer Espresso bei Luca und seiner Schwester, die diese Bar hier betreiben und ein paar Leckerli für die Redaktionshunde Julie und Leila und dann ist es endlich so weit. Übrigens, wer mit Hund in Cortina unterwegs ist, in der Bar Stazione sind nicht nur Hunde willkommen, sondern sie bekommen auch stets ein Leckerli! Ein letzter Check der Radhelme, die uns der Skiservice Cortina zur Verfügung stellt und es kann losgehen. Paolo d’Amico und Gabriele haben sich extra ein paar Stunden Zeit genommen um uns auf ein Stück zu begleiten.
Der lange Weg der Dolomiten
Der erste Abschnitt unserer Tour führt uns über die Trasse der ehemaligen Dolomitenbahn. Sie wurde während des ersten Weltkrieges gebaut und wurde im Jahre 1964 außer Betrieb genommen. Unsere Tourplanung verspricht uns viele imposante Brücken und Tunnel, liebevoll hergerichtete ehemalige Bahnhöfe und spektakuläre Schluchten. Fast der gesamte Streckenverlauf wird als leicht bergab beschrieben und somit auch für Kinder problemlos zu bewältigen. Nun – das werden wir dann mal sehen, denken wir uns und machen uns auf den Weg. Vom Bahnhof aus geht es nach Süden, immer Richtung Monte Rite. Die unverkennbare Bergspitze des Monte Rite, auf dem sich das Messner Mountain Museum befindet, begleitet uns an diesem Tag noch viele Kilometer lang.

Die schöne alte Brücke, über die wir direkt zu Beginn unserer Tour radeln, haben wir schon unzählige Male bei unseren vorherigen Besuchen bewundert. Allerdings sind wir damals immer nur mit dem Auto unter ihr durch gefahren. Über sie drüber zu Radeln und dann noch mit dem Wissen, dass wir von nun an sechs Tage auf dem Rad unterwegs sein werden, hat schon was. Nach der Brücke verläuft der Weg zunächst über einen hervorragend asphaltierten Radweg durch die höher gelegenen Viertel von Cortina. Wir begegnen lediglich ein paar Fußgängern und Hundebesitzern, die ihre Vierbeiner ausführen. Nur wenige Minuten später erreichen wir die Landstraße SS51. Auf den nächsten Kilometern verläuft der Radweg parallel zu dieser Landstraße. Erfreulicherweise sind Radweg und Straßenverkehr sicher durch einen Zaun getrennt sodass unsere beiden Vierbeiner problemlos frei laufen können.
Die Sprungschanze der Olympischen Winterspiele 1956

Dann kreuzen wir die SS51 und radeln auf der anderen Seite der Landstraße ein kleines Stück ins Tal hinunter und dann wieder scharf links zurück Richtung Landstraße. Beladen mit all unserem Gepäck, erfordert die folgende kurze Steigung einiges an Muskelkraft. Aber der extrem schöne Waldweg auf dem wir uns hier befinden und zu wissen, dass wir uns hier auf einem alten Wanderweg befinden, über den schon Könige und Krieger in der Vergangenheit gepilgert sind, motivieren uns bis wir die Steigung hinter uns haben. Über den Waldweg fahren wir vorbei an der Sprungschanze der Olympischen Winterspiele 1956 und im Folgenden fahren wir wieder parallel zur Straße. Hier ist der Weg wieder gut asphaltiert. Auch hier trennt eine Leitplanke Straße und Radweg voneinander und somit auch unsere Hunde vom Straßenverkehr. Gute zwei Stunden später erreichen wir das kleine Örtchen San Vito di Cadore.

Haben wir bisher stets den Fluß Boite in unmittelbarer Nähe gehabt, so entfernen wir uns nun immer weiter vom Fluß. Der Radweg ist bisher über den gesamten Streckenverlauf hervorragend ausgeschildert und perfekt in die Landschaft integriert. Tim übernimmt die Leitrolle und weist uns immer auf die zahlreichen gut sichtbaren Schilder hin. Wir fahren vorbei an vielen historischen Tunneln, neuen Fahrradbrücken und frisch markierten Radwegzeichen. Auf diesem Tourenabschnitt wird definitiv viel für die Radler getan!
Die Ruff Wear Schuhe retten den ersten Radeltag
Kurz vor dem beschaulichen Dorf Vodo di Cadore nutzen wir die Gelegenheit in der Bar Stazione Rast zu machen. Diese ehemalige Bahnstationen wurde vor einigen Jahren liebevoll zu einer Bar direkt am Radweg umgebaut und macht ihrem Namen alle Ehre und die Besitzerin lädt uns direkt zu einem Prosecco ein, nachdem wir ihr erzählen, welche Tour wir vor uns haben. Doch welcher Schreck, während wir im Gespräch mit einheimischen Radlern unsere Pause genießen, entdeckt Nachwuchsredakteur Tim auf einmal Blutspuren auf dem Holzboden vor der Bar. Sollte sich etwa einer der Vierbeiner verletzt haben und unsere Tour bereits vor dem Ende stehen? In der Tat, zwei Zehenballen von Redaktionshund Julie sind an den Vorderpfoten leicht aufgeschürft. Gottseidank haben wir in weiser Voraussicht die Hundeschuhe von Ruffwear eingepackt. Kurzerhand angezogen, von Julie kurz beschnüffelt und nach ein paar zaghaften Schritten und sichtlich entspannterem Laufverhalten seitens Julie können wir das letzte Stück in Angriff nehmen.
Luana – unsere Rettung
Wir radeln weiter Richtung Venas di Cadore, wo uns Luana, Gabriele´s Frau, mit hausgemachter Pasta zum Mittagessen überrascht. Unsere Freundin verwöhnt uns mit einem ausgiebigen Mittagessen und wir nutzen das Treffen mit unseren Freunden zu einer ausgiebien Pause. Gabriele, der selber begeisterter Radsportler ist, studiert aufmerksam unsere Tourplanung und weist mich genau wie Sabrina auf die gefährlichen Stellen hin, die uns am zweiten Tag der Tour erwarten. Mehr noch, er macht sich wegen der Überquerung der beiden stark befahrenen Straßen große Sorgen, denn schließlich sind wir nicht als Erwachsenengruppe dabei, sondern im Familienverbund mit minderjährigem Kind und zwei Hunden, von denen noch dazu einer verletzt ist. Kurzerhand wirft er seine eigene Terminplanung für den Folgetag um und beschließt uns vorsorglich einen weiteren Tag zu begleiten. Und am kommenden Tag sollen wir wissen warum und werden froh sein, dass er dabei war!

Nach einer ausgiebigen Pause warten die letzten knapp 10 Kilometer bis nach Pieve die Cadore auf uns. Auch auf dem letzten Abschnitt verläuft der asphaltierte Weg vorbei an vielen malerischen alten Tunneln und historischen Brückenfassaden. Selbstverständlich passieren wir auch die ein oder andere Bar, an der wir selbstverständlich Rast machen. Wirklich mehr als nur beeinduckend ist während dieses Abschnittes der Blick auf das blütenübersähte Valle di Cadore.

Auch wenn an diesem Tag fast hauptsächlich bergab geradelt sind, freuen wir uns nach gut 35 Kiloemtern auf unsere Unterkunft. An diesem Tag erwartet uns im Herzen des wunderschönen Pieve die Cadore das Bike Hotel Belvedere. Wir werden auf das herzlichste Willkommen geheißen und unsere Räder finden in der Hotelgarage einen Platz in eigens für die Biker bereitgestellte Fahrradständer.
Achja – und für die unermüdlichen Biker gibt es auch noch ein witziges Highlight im Hotelzimmer. Hier kann man auf den Hometrainern auch am Abend noch weiterstrampeln. Tim nimmt die Gelegenheit trotz der bewältigten Kilometer begeistert noch ein paar Minuten wahr, wendet sich aber dann doch recht schnell den Bikerträumen zu und schläft begeistert in einen neuen Tag hinein.
Fazit Tag Eins
Die Etappe von Cortina d’Ampezzo nach Pieve di Cadore ist hervorragend ausgeschildert und fast durchgehend asphaltiert. Fast der komplette Radweg verläuft abseits, bzw. parallel zum Straßenverkehr. Die Wege sind stets sicher voneinander abgetrennt, und problemlos mit Kindern und Hunden zu bewältigen. Alle Stellen, an denen man die SS51 überqueren muss, sind gut einsehbar und auch für Kinder gut zu bewältigen. Die kurzen Steigungen erfordern zwar ein wenig Kraft, mindern aber keinesfalls den Spaß. Generell verläuft dieser Tourenabschnitt fast komplett bergab. Viele nette kleine Bars und attraktive Fotomotive laden immer wieder zu dem ein oder anderen Stop ein. Für Kinder toll sind die Trimm-Dich-Stangen kurz vor San Vito.
Übernachtung
HOTEL BELVEDERE,Gradinata Belvedere 11,I-32044 Pieve die CadoreTel +39 0435/500072Fax. +39 0435/500672e-mail: reservation@belvedere-inn.com

Artikel teilen