Kochbuch-Rezension: Vegetarisch all‘ italiana

Von der Sonne verwöhnte Tomaten, frische Gemüsesorten und Salate, würzige Kräuter, selbstgebackenes Brot oder frisch gepresstes Olivenöl. Das alles steht für eine typische italienische Küche, die ihren Genussfaktor vor allem aus der Qualität ihrer regionalen Produkte zieht. Geschmack und eine unermessliche Aromenvielfalt stehen hierbei an oberster Stelle.

Italienische Küche, in der Gemüse, Obst und Salate die Hauptrolle spielen
Dass ein italienisches Feuerwerk an kulinarischen Gaumenfreuden durchaus auf Fleisch und Fisch verzichten kann, beweisen die beiden Italiener Katia Veronio und Carmelo Callea in ihrem Hamburger Restaurant „La Monella“ jeden Tag auf’s Neue. Keine Kompromisse in puncto Qualität und Frische der Produkte. Dafür jede Menge Hingabe und Herzblut in der bewussten Auswahl vor allem saisonaler Zutaten und der schonenden Zubereitung der Speisen, so das Credo der beiden passionierten Gastronomen. In einem Restaurantbetrieb dabei einzig auf vegetarische Gerichte zu setzen, hat anfangs noch etwas Mut und Überzeugung gekostet. Heute wissen Katia und Carmelo, ihr Konzept ist aufgegangen. Das “La Monella“ ist fast täglich ausgebucht. Und die Gerichte kommen so gut bei den Hamburger Restaurantbesuchern an, dass es nun für alle Fans der leichten italienischen Küche auch ein Kochbuch der schönsten vegetarischen Rezeptinterpretationen von Koch Carmelo für zu Hause gibt.

Vegetarisch all’italiana ist aktuell ganz neu im AT-Verlag erschienenen. Herausgekommen ist ein vegetarisches Kochbuch ganz und gar zum Verlieben. Und das auf den ersten Blick. Bereits beim ersten Durchblättern des Buches fällt auf, wie viel Genuss und Freude in diesem Buch stecken. Fantasievoll, aber stets bodenständig lesen sich die Rezepte, die von Antipasti, Zuppe und Insalate über die Piatti forti bis zu den krönenden Dolci reichen. Liebevoll ist zu jedem der über 70 Rezepte ein ganz spezieller Tipp von Katia und Carmelo angemerkt. Wunderbar eingefangene Fotografien zu den Rezepten tragen dabei ein Stück an italienischer Lebensart nach Hause und vermitteln die Lust am vegetarischen Genuss. Während einzelne kulinarische Erinnerungen und Geschichten aus Italien sowie dem Leben der zwei Wahl-Hamburger das Buch persönlich machen.

In langer Tradition das Menü im Rhythmus der Jahreszeiten schreiben
Dass die vegetarische Küche in Italien eine lange Tradition hat, wird vor allem verständlich, wenn man sich das sonnenverwöhnte Land und seine klimatischen und terrestrischen Ausgangsbedingungen vor Augen führt. Hier konnten seine Bewohner schon immer von Region zu Region von den Besonderheiten der Natur leben. In der traditionellen italienischen Küche wurde verarbeitet, was die Erde an Früchten hergab. Fleisch wurde demgegenüber in früheren Zeiten eher nur zu festlichen Anlässen serviert, wie auch Katia noch aus ihren Kindheitstagen sich zu erinnern weiß. Sie sagt zudem, dass vegetarische Kost glücklich macht, dass man nicht nur gesättigt, sondern zufrieden und ausgegelichen in den Tag startet.

Diese Philosophie kann man ihr durchaus abnehmen, wenn man das Rezeptverzeichnis des Buches liest: Als Vorspeise vielleicht einen Gebackenen Ziegenkäse und mit Honig karamellisierte Maronen auf Salat oder eine Kokos-Kürbis-Cremesuppe? Zum Hauptgang empfiehle sich ein Türmchen aus Kartoffelomelett mit Pfifferling-Tomaten-Sauce und zum Dessert die Variante aus Auberginen mit Schokolade und gerösteten Pinienkernen. Ein Espresso versteht sich von selbt und muss da nicht extra Erwähnung finden.

Die Rezepte sind alle bestens geeignet, um zu Hause nachgekocht zu werden. Einfache, zumeist saisonale Gemüse- und Obstsorten in der Zutatenliste, kombiniert mit Kräutern, Nüssen, Samen oder Milchprodukten setzen die typischen italienischen regionalen Gerichte neu in Szene. Das Kochbuch Vegetarisch all’italiana steht dabei für eine leichte, fantasievolle Küche, die ihre ursprünglichen regionalen Wurzeln zu schätzen weiß und gleichzeitig die Frische mitbringt, die italienische Küche zeitgemäß zu interpretieren.

Unser Fazit: Wer geliebte Klassiker wie „Spaghetti alla Napoletana“ oder „Pizza Margherita“ suchen sollte, wird in diesem Kochbuch nicht fündig werden. Doch diese Gerichte wird auch niemand vermissen, sobald das Buch einmal aufgeschlagen ist. Bei so viel purem Genuss möchte man am liebsten gleich selbst in der Küche loslegen und alle Rezepte nach und nach durchprobieren. Wer dann immer noch nicht genug hat, darf sich gerne im „La Monella“ von Katia und Carmelo persönlich bekochen lassen.

Das Kochbuch
Vegetarisch all’italiana
von Katia Veronio/ Carmelo Callea,
160 Seiten, 100 Farbfotos,
ISBN 978-3-03800-659-6,
€ 24,90 (D)/ € 25,60 (A)/ SFr 32,90,
ist im August 2012 erschienen im AT Verlag.

Gekocht und gespeist wird im "Kleinen Frechdachs" in Hamburg (Hallerplatz 12):
La Monella
Weitere Informationen unter:
www.lamonella.de

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