Renntagebuch: Kathi Schwartz – Schleizer Dreieck

Das obligatorische freie Training am Freitagnachmittag verlief bei sonnig warmen Wetter recht gut. Ich fand einen viel versprechenden Rhythmus und konnte sogar meine persönliche Bestzeit vom Vorjahr um zwei Sekunden unterbieten. Im ersten Qualifying am Samstagmorgen war es noch leicht kühl, die Strecke hatte aber ordentlichen Grip. Ich brauchte ein wenig Zeit, um die Reifen warm zu fahren und Vertrauen zum Streckenbelag zu gewinnen. Letztlich hatte ich quasi „über Nacht“ noch einmal eine gute Sekunde gegenüber dem freien Training „gefunden“, unterbot meine Quali-Zeit von 2011 nun um immerhin drei Sekunden.

Zum zweiten Zeittraining stiegen dann die Temperaturen auf sommerliche 25 °C an. Bei diesen warmen Bedingungen baute ich schnell Vertrauen zu den Reifen auf, lies mich hier und da von ein paar schnelleren Fahrern ziehen und konnte mich nochmal um gut eine halbe Sekunde steigern. Schlussendlich platzierte ich mich für Sonntag auf dem 35. Rang.
Start bei kühlen Temperaturen
Das Rennen fand am Sonntag Morgen bei angenehm kühlen Temperaturen satt. Der Startplatz schräg vor mir war frei, der Fahrer Kenny Leibold hatte nach der Einführungsrunde mit technischen Problemen zu kämpfen und musste aus der Boxengasse starten. Ich hatte wieder einen super Start, zog direkt durch den frei gebliebenen Startplatz hindurch, konnte einige Fahrer überholen und hielt auch im Getümmel der ersten und zweiten Kurve gut mit. Das Feld zog sich, wie immer, langsam auseinander.

Ich war in einer schönen Fünfer-Gruppe, zusammen mit den Cup-Kollegen Tony Glöß, Robin Nickel, Christoph Gebhardt und Leon Langstädtler. Zu Beginn war Leon hinter mir: Ich spürte, wie er mir im Nacken saß und unbedingt an mir vorbei wollte. Dann überholte er mich in der zweiten Runde beim Anbremsen auf die erste Kurve nach Start-und-Ziel. Ich konnte einige Zeit gut dran bleiben, versuchte auch nochmal anzugreifen. Doch dann zogen die vier vor mir plötzlich an, ich konnte ihr Tempo nicht ganz mitgehen und musste „abreißen“ lassen. Durch ein paar Überholmanöver verlor die Gruppe ein wenig Zeit, ich kam teilweise wieder ein wenig an sie heran, konnte die Lücke aber nicht mehr schließen.
Ein Sturz brachte zwei Plätze
Ein paar Runden später geriet dann Tony Glöß mit einem anderen Fahrer ausgangs der Schikane nach dem schnellen Streckenabschnitt „Seng“ aneinander, woraufhin beide stürzten. Also war ich wieder ein paar Plätze vorgerückt. Den Rest des Rennens fuhr ich dann relativ einsam. Bis mich zwei Runden vor Schluss Daniel Gebhardt und Hannes Soomer überholten. Daniel rutschte ausgangs derselben Schikane wie Runden zuvor Tony aus, er hing unter dem Motorrad fest. Hannes konnte nicht mehr ausweichen und fuhr über die gestürzte Maschine.

Ich war ein paar Meter weiter dahinter und konnte einigen auf der Strecke liegenden Teilen gerade noch ausweichen. Daraufhin wurde das Rennen abgebrochen und aufgrund der verbleibenden Distanz von nur zwei Runden auch nicht mehr neu gestartet. Schlussendlich landete ich damit auf einem passablen 29. Rang.
Fazit: ein eher langweiliges Rennen, ohne wirkliche Zweikämpfe. Dafür aber ein schönes Wochenende. In dreieinhalb Wochen, Ende August/Anfang September, geht es dann wieder auf dem Sachsenring weiter, der zu meinen Lieblingsstrecken zählt.

Nicht verpassen: Am 18.08. läuft die Zusammenfassung der IDM und unseres Junior Cups um 17.55 Uhr auf Sport1.

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