Jeder hat die Geschichte parat, wenn es um den durchschnittlichen Verbrauch von Neuwagen geht. "Mit meinem alten Golf I kam ich auch auf 4,5l/100km". Als bewegtes Verkehrshindernis war dies tatsächlich mit einigen Modellen möglich. Doch warum gelingt es den Autoherstellern nicht, den Verbrauch heute auf mindestens 3l/100 km zu senken? Seit Jahren forschen und werben die Hersteller mit neuesten Spritsparsystemen.
Doch trotz Hybrid und Kollegen, ein Blick auf die Verbrauchsangaben der Hersteller enttäuscht. Es kommt noch schlimmer. Im Praxistest sind diese Werte nicht einzuhalten. Im Schnitt, so der ADAC, liegt der Spritverbrauch im Durchschnitt 15 % höher.
Als ich vor wenigen Tagen zum wiederholten Male mit einem Testwagen die Strecke München – Emden fuhr, habe ich bewusst auf die Geschwindigkeit geachtet. Während ich zuvor versucht habe, möglichst wenig zu verbrauchen – konstante 120 km/h, vorausschauendes Fahren, wenig Zuladung, richtiger Reifendruck – bin ich diesmal das maximal Erlaubte gefahren.
Trotz schonungslosem Gasgebens lag der Verbrauch des Mittelklassewagens bei 7,6 l/100 km. Noch vor zehn Jahren wären es über 16l/100km gewesen. Die Automobilbranche hat also den Maximalverbrauch gestoppt. Raser fahren sparsamer.
Ein Blick in die Pflichtenhefte der Autoentwickler offenbart zudem: Künftige Oberklassefahrzeuge hängen schon heute beim Verbrauch so manchen Kleinwagen ab.