Mit diversen neuen Streckenrekorden ist heute der 27. Shell Eco-marathon am Euro-Speedway Lausitz in Brandenburg zu Ende gegangen. Dabei konnten die 25 Teams aus Deutschland durchweg gute Leistungen erzielen. Drei Tage hatten 3.000 Schüler und Studenten aus Europa und Afrika im Wettbewerb um das sparsamte Fahrzeug gewetteifert.
In der neuen Kategorie für Elektromobilität erreichte das Team mecc-sun der Polytechnischen Universität Mailand mit 1.108 Kilometern pro Kilowattstunde (km/kWh) mit seinem Solarfahrzeug eine neue Bestleistung. Das Ecoteam der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule kam mit 853,8 km/kWh auf den zweiten Platz. "Besser hätte es gar nicht laufen können. Wir sind mehr als zufrieden", sagte Teammanager Klaus Wolter.
Ebenfalls den zweiten Platz mit einer Strecke von 408,8 km/kWh sicherte sich das Team der Hochschule Offenburg, die ihren "Schluckspecht" mit einer Wasserstoff-Brennstoffzelle antreiben. „Damit haben wir uns im Vergleich zum letzten Jahr deutlich verbessert", sagte Teamsprecher Jörg Lienhard. Statt über einen Akku hat der Schlucksprecht in diesem Jahr die Energie direkt aus der Brennstoffzelle – also ohne Zwischenspeicher – bezogen. Auf den ersten Platz kam das Team La Joliverie der Polytechnischen Universität Nantes mit einer Strecke von 590,2 km/kWh.
Bei den batteriebetriebenen Fahrzeugen verwies die TU Graz die Konkurrenz auf die hinteren Plätze (842,5 km/kWh). Bestes deutsches Team mit 456,1 km/kWh wurde hier die Hochschule Lausitz auf Rang vier.
Vor Einführung der neuen Kategorie für Elektromobilität wurden die Fahrleistungen der Solar- und Brennstoffzellen-Fahrzeuge jeweils in Kilometer pro Liter umgerechnet, um eine Vergleichbarkeit zu den Fahrleistungen in der Klasse für Verbrennungsmotoren herzustellen. Darauf wurde in diesem Jahr verzichtet.
2010 hatte das Team La Joliverie aus Nantes den langjährigen Rekord des Shell Eco-marathon gebrochen und mit seinem Brennstoffzellen-Fahrzeug die unglaubliche Strecke von 4.986 Kilometern erreicht. Das Ziel, die 5.000er-Marke zu knacken, ist nach alter Umrechnung sowohl den Italienern, den Österreichern und den Franzosen als auch den Offenburgern und den Schülern der Matthäus Hahn-Schule gelungen.
In der Kategorie der straßentauglichen Fahrzeuge „Urban Concept“ fuhr das Team „protron“ der Fachhochschule Trier beachtliche 233 km/kwh und erzielte unter den Fahrzeugen mit Batterieantrieb in dieser Kategorie das beste Ergebnis. Auch im vergangenen Jahr gehörten die Trierer zu den besten Teams.
Der 28. Shell Eco-marathon findet im kommenden Jahr in der Innenstadt von Rotterdam in den Niederlanden statt. Damit trägt Shell dem europäischen Gedanken des Wettbewerbs Rechnung, erklärte das Unternehmen.