Die große Kunst des kleinen Mannes findet sich in der Whitestraat an fast jeder Ecke. An beiden Seiten der Straße mitten in Rotterdam reihen sich Ladengeschäfte an kleine Bars an Kunstläden an unscheinbaren Museen. Und in Wurfweite entsteht eine Markthalle in der Form eines riesigen Flugzeughangars des Architekten Winy Maas. Der Rotterdamer an sich ist es also gewohnt, Extravagantes hautnah zu erleben. So wundert es, dass er sich dennoch ab-und-zu uns zuwendet.
Warum nur? Wir sind doch nur im Aygo unterwegs, dem Kleinstwagen von Toyota, den die Japaner soeben in der niederländischen Hafenstadt vorstellen, um ihn in wenigen Wochen dann auch in Deutschland auf den Markt zu bringen. Wir halten an, und fragen:
„Goedendag!“,„ Dag!“ “U kijken zo interesseert”Jetzt folgt die kurze Unterhaltung frei Übersetzt.„Das Auto ist neu?“„Ja. Ein Toyota. Der Aygo“„Sieht hübsch aus. In der Farbe gefällt mit der Wagen“„Pop-Orange. Die Farbe heißt: Pop-Orange Metallic“
Es ist aber nicht allein die Farbe, mit der die neuste Generation des kleinen Japaners um Ansehen buhlt. Das gesamte Styling hat Chefdesigner Nobuo Nakamura auf jugendlich getrimmt. Sein Vorbild war Astroboy, jener Superheld aus der japanischen Mangawelt. Das erkennt fast jeder Japaner und in Mitteleuropa vor allem die Jugend sofort an dem markantem X-Design des knapp 3,4 Meter langen Fahrzeugs.
Astroboy würde Aygo fahren
Und ähnlich wie bei Astroboy, lässt sich das Aussehen kurzerhand und „in einem überschaubaren Zeitrahmen ändern“, so erklärt uns David Terai. Terai ist Chefingenieur des neuen Aygo und kam mit seinem Team auf die Idee, Teile der Karosserie einfach austauschen zu können. Dazu gehören der x-förmige Frontgrill, die Einsätze im hinteren Stoßfänger, die Zierelemente der vorderen Kotflügel sowie die Leichtmetallräder und Radnabenkappen.
Im Innenraum bieten Instrumententafel, Mittelkonsole, Belüftungsdüsen, Schalthebelknauf und Peripherie Möglichkeiten zur Individualisierung. So fällt es überhaupt nicht auf, dass der C1 von Citroën wie auch der 108 von Peugeot aus der gleichen Manufaktur kommen. Die gesamte Konzeption nennt Toyota im Übrigen J-Playful.
Enge Kurven flott durchfahren
Entstanden ist ein Auto für junge Menschen, und ein Auto, „ in das sich die Menschen auf Anhieb verlieben“, erzählt Terai. Und es macht Spaß, mit dem Aygo zu fahren. Auch weil Toyota viele Verbesserungen am Benzinmotor durchgeführt hat. Der Dreizylinder-Motor verfügt jetzt über 69 PS und treibt den Wagen auf maximale 160 km/h. Für ein Stadtauto ist das ausreichend. Da zählen nämlich andere Werte wie Verbrauch (3,8 Liter pro 100 km mit der Eco-Variante), Wendekreis (9 Meter) und maximales Ladevolumen (168 Liter). Alle Angaben sind Herstellerangaben und können – vor allem beim Verbrauch – vom tatsächlichen Wert abweichen.
Dass sich der Verbrauch bei moderater Fahrweise tatsächlich erreichen lässt, ist ein Verdienst des konsequenten Leichtbaus, der verbesserten Aerodynamik, rollwiderstandsreduzierte Reifen und eines Start-Stopp-System, welches es allerdings nur gegen Aufpreis dazu gibt. Weil Terai aber auch mit der Neuabstimmung von Fahrwerk, Lenkung und Getriebe, die Fahrstabilität, den Fahrkomfort, die Agilität und die Wendigkeit verbessert hat, ist das Verlangen nach Fahrspaß allgegenwärtig. Hinzu kommt, dass es gelang, das Motorgeräusch mittels „umfassender Optimierungen zur Senkung des Geräusch- und Vibrationsaufkommens“ zu zähmen, wie uns der Chefentwickler erzählt. Beim Fahren bleibt es daher angenehm ruhig im Innenraum, beim Beschleunigen allerdings erklingt der 1,0-Liter-Motor in einem sportlichen Sound.
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